Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der nationalsozialistischen Schulpolitik von 1933 bis 1945. In der Bundesrepublik begann die Bearbeitung dieses historischen Problemfeldes mit einer systematischen Studie zur Schulpolitik dieser Zeit in der Mitte der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Darin wurden vor allem die strukturellen Veränderungen im Bildungswesen sowie die entscheidenden inhaltlichen Eingriffe und Umorientierungen untersucht. Wenig später erschien die erste Quellensammlung. Ende der sechziger und Mitte der siebziger Jahre wandte sich die Forschung verstärkt dem nationalsozialistischen Erziehungs- und Bildungswesen zu. Die NS-Pädagogik, einzelne Schulfächer und spezielle NS-Erziehungsinstitutionen wurden dabei besonders beleuchtet. Arbeiten zu diesem Thema, die sich zeitlich zwischen Krebs und Amlung bewegen, fehlen jedoch. So bleibt die Grundlage einer neueren Aufarbeitung für die Dresdner Schulzeit von 1933 bis 1945 eher dürftig. Dennoch will ich neben der Darstellung allgemeiner struktureller und inhaltlicher Veränderungen des deutschen Schulwesens auch deren Auswirkungen für die Stadt Dresden beleuchten und somit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Dresdner Schulgeschichte für diese Zeit leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Nationalsozialistisches Erziehungsdenken
- Hitlers pädagogische Maximen
- Ernst Krieck - Der Völkische Erziehungsstaat
- Alfred Baeumler - „Politische Pädagogik“
- Resümee und Nutzen für die nationalsozialistische Erziehungspolitik
- Das nationalsozialistische Schulwesen
- Die Erfolge und Probleme des Weimarer Bildungssystems
- Eingriffe und Veränderungen in der Schulverwaltung. Die nationalsozialistische Strukturreform 1933 - 1945
- Erste Phase: Sofortmaßnahmen zur „inneren Umgestaltung“, „Gleichschaltung“ und Zentralisierung
- Zweite Phase: Reichseinheitliche „innere“ wie „äußere“ Umgestaltung
- Das höhere Schulwesen
- Das mittlere Schulwesen
- Das Volksschulwesen
- Die Hilfsschulen
- Dritte Phase: Auswirkungen des Krieges auf das Schulwesen
- Die Umgestaltung ideologisch intendierter Unterrichtsinhalte
- Die Lehrerbildung
- Ein Exkurs zum nationalsozialistischen Schulwesen in Dresden
- Die Dresdner Schullandschaft vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten
- I. Phase (1933 bis 1937)
- Die Situation nach der Machtergreifung in Sachsen erste „Säuberungsmaßnahmen“ und personelle Veränderungen im Volksbildungsministerium und allen nach geordneten Stellen von 1933-1934
- Die Entlassungen von Lehrern und die Gleichschaltung der Schulverwaltung in Dresden zwischen 1933 bis 1935
- Die personellen Veränderungen im sächsischen Volksbildungsministerium nach der „Röhm-Krise“ und deren Konsequenzen für das Dresdner Schulsystem bis 1937
- II. Phase (1937-1942)
- Veränderungen im Volks- und Hilfsschulwesen von 1937-1942
- Die Veränderungen im Höheres Schulwesen Dresdens nach 1937
- Die Einführung des Mittelschulwesens in Dresden
- Die Veränderungen im Dresdner Privatschulwesen nach 1937
- Die Hauptschulen
- III. Phase (1942-1945)
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die nationalsozialistische Schulpolitik in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Sie analysiert die Entwicklung der pädagogischen Maximen, die Einführung des nationalsozialistischen Schulsystems und die praktische Umsetzung der Ideologie im Bildungsbereich.
- Hitlers pädagogische Maximen und ihre Auswirkungen auf die nationalsozialistische Erziehungspolitik
- Die Entwicklung des nationalsozialistischen Schulwesens von der Machtergreifung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
- Die Gleichschaltung des Schulwesens und die Umgestaltung des Bildungssystems nach nationalsozialistischen Prinzipien
- Der Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie auf die Lehrerbildung und die Inhalte des Unterrichts
- Die Auswirkungen des Krieges auf das deutsche Schulwesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die historische und politische Situation im Kontext der nationalsozialistischen Schulpolitik beleuchtet. Im Anschluss werden die pädagogischen Maximen Hitlers und ihre Bedeutung für das nationalsozialistische Erziehungsdenken untersucht. Es werden die zentralen Figuren und Konzepte der nationalsozialistischen Erziehungstheorie vorgestellt, darunter Ernst Krieck und Alfred Baeumler.
Das dritte Kapitel widmet sich dem nationalsozialistischen Schulwesen. Hier werden die Erfolge und Probleme des Weimarer Bildungssystems sowie die Eingriffe und Veränderungen durch die nationalsozialistische Strukturreform dargestellt. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Phasen der Schulreform, von den ersten Sofortmaßnahmen bis zu den Auswirkungen des Krieges auf das Schulwesen.
Ein Exkurs zum nationalsozialistischen Schulwesen in Dresden fokussiert auf die spezifische Situation in dieser Stadt. Die Arbeit untersucht die Dresdner Schullandschaft vor der Machtergreifung und die Veränderungen durch die nationalsozialistische Politik in den verschiedenen Phasen des Regimes.
Schlüsselwörter
Nationalsozialistische Schulpolitik, Hitlers pädagogische Maximen, Ernst Krieck, Alfred Baeumler, Völkischer Erziehungsstaat, Gleichschaltung, Schulreform, Lehrerbildung, Unterrichtsinhalte, Dresdner Schulwesen, Machtergreifung.
- Citar trabajo
- Daniel Böhme (Autor), 2007, Nationalsozialistische Schulpolitik 1933-1945, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82349