Ausländische Direktinvestitionen - illusionäre Wachstumshoffnungen für Lateinamerika?

Eine Analyse der Auswirkungen von ausländischen Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern unter Berücksichtigung der aktuellen Verstaatlichungstendenzen in Lateinamerika


Bachelor Thesis, 2007

81 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1 Motivation und Fragestellung

2 Zum Begriff der Direktinvestition
2.1 Definition ausländischer Direktinvestitionen
2.2 Klassifizierung ausländischer Direktinvestitionen
2.2.1 Substitutive und additive Direktinvestitionen
2.2.2 Horizontale, vertikale und konglomerate Direktinvestitionen

3 Die Auswirkungen von Direktinvestitionen in Entwicklungsländern
3.1 Einkommens-, Zins- und Preiseffekte von ausländischen Direktinvestitionen
3.2 Effekte einer Kapitalstockausweitung
3.3 Effekte durch Technologietransfer
3.4 Effekte auf heimische Investitionen
3.5 Lohn- und Beschäftigungseffekte
3.6 Allokationseffekte
3.7 Effekte auf die Zahlungsbilanz und den realen Wechselkurs des Gastlandes

4 Direktinvestitionen und Wachstum
4.1 Zum Begriff des Wirtschaftswachstums
4.2 Beurteilung der Wachstumswirkungen von Direktinvestitionen
4.3 Empirische Studien

5 Nationalisierung - eine erfolgversprechende Alternative für Lateinamerika?
5.1 Einführung
5.2 Das Fallbeispiel Venezuela
5.2.1 Historischer Überblick über die Verstaatlichungspolitik Venezuelas
5.2.2 Beurteilung von Kosten und Nutzen der Verstaatlichungen
5.3 Erfahrungen aus der chilenischen Kupferindustrie
5.3.1 Von der Verstaatlichung bis zur Pinochet – Piñera Doktrin
5.3.2 Beurteilung von Kosten und Nutzen der Verstaatlichung
5.3.3 Die Koexistenz von staatlichen und privaten Unternehmen

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:Mundell-Flemming-Modell mit festen Preisen und unter der Annahme vollkommener Zinselastizität

Abbildung 2: Zins- und Einkommenseffekte bei additiven Direktinvestitionen mit erhöhten Importen im Mundell-Fleming-Modell

Abbildung 3: Zins- und Einkommenseffekte bei additiven Direktinvestitionen mit erhöhten Importen im Mundell-Fleming-Modell mit flexiblen Wechselkursen

Abbildung 4: Mundell-Fleming-Modell mit flexiblen Preisen

Abbildung 5: Effekte einer Kapitalstockausweitung im Edgeworth-Box-Diagramm

Abbildung 6: Produktionseffekte einer Kapitalstockausweitung

Abbildung 7: Veränderung der Ausbringungsmenge inländischer Firmen durch ausländische Direktinvestitionen

Abbildung 8: Auswirkungen des Markteintritts eines MNU auf heimische Firmen

Abbildung 9: Zustrom ausländischer Direktinvestitionen in Lateinamerika und die Karibik, 1990-2005

Abbildung 10: Direktinvestitionen und PKE-Wachstum in Lateinamerika

Abbildung 11: Direktinvestitionen und PKE-Wachstum in 20 lateinamerikanischen Ländern

Abbildung 12: Ölförderung in Venezuela, 2000-2005

Tabelle 1: Kupferproduktion in Chile, 1960-2000

1 Motivation und Fragestellung

Ausländische Direktinvestitionen gewinnen im internationalen Kapitalverkehr insbesondere seit Beginn der 80er Jahre zunehmend an Bedeutung. Dabei fließt mehr und mehr Geld von Nord nach Süd. Heute entfallen über 30% der weltweiten Direktinvestitionen auf Entwicklungsländer und bilden so deren größten Nettokapitalzufluss[1]. Allein 2005 wurden hier rund 334 Mrd. US-Dollar an ausländischem Kapital investiert. Viele Entwicklungsländer erhofften sich aus dieser neuen Kapitalquelle positive Wachstumseffekte und liberalisierten ihre Märkte, um so ausländische Direktinvestitionen anzuziehen. In der wissenschaftlichen Diskussion werden jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes erörtert. Wie die Analyse der Effekte ausländischer Direktinvestitionen auf makroökonomische Größen des Empfängerlandes zeigt, müssen FDI nicht zwangsläufig zu Wirtschaftswachstum oder Entwicklung führen. Als Reaktion auf die ausbleibenden Wachstumseffekte der gemäß des neoliberalen Wirtschaftsmodells durchgeführten Privatisierungen werden in einigen lateinamerikanischen Staaten ehemals privatisierte Unternehmen wieder verstaatlicht. Angesichts dieser Entwicklungen lautet die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit, ob die Nationalisierungen womöglich einen größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum eines Entwicklungslandes leisten können, als es ausländische Direktinvestitionen vermögen. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst die Verstaatlichung der Ölindustrie in Venezuela als Fallbeispiel betrachtet. Der theoretische Analyserahmen basiert dabei auf dem Vergleich von quantitativen Daten ausgewählter, ökonomischer Indikatoren vor und nach der Nationalisierung der Ölförderung. Es soll anhand von ökonomischen Kennzahlen untersucht werden, ob die theoretischen Kosten und Nutzen einer Verstaatlichung auch am konkreten Beispiel der venezolanischen Ölindustrie belegt werden können. Da die Entwicklungen in Venezuela sehr aktuell sind, lassen die vorliegenden Daten noch keine Aussage über die langfristigen Auswirkungen der Nationalisierungspolitik zu. Daher werden in einer zweiten kurzen Fallstudie die Erfahrungen der seit 36 Jahren verstaatlichten chilenischen Kupferminen ausgewertet, um so einen Ausblick auf die möglichen zukünftigen Entwicklungen in Venezuela zu geben.

Auch wenn der Zusammenhang zwischen ausländischen Direktinvestitionen und dem Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes in zahlreichen empirischen Studien bereits nahezu erschöpfend analysiert wurde, kann diese Arbeit neue Erkenntnisse vermitteln, da sie im Gegensatz zur bereits vorhandenen Literatur auch die politischen Gegenmaßnahmen zur Privatisierungspolitik, namentlich die Verstaatlichungen in Lateinamerika, untersucht und bewertet. Da auf diesem Themengebiet entsprechend wenig Fachliteratur verfügbar ist, kann natürlich keine allumfassende Darstellung der Problematik gewährleistet werden. Ziel der Arbeit ist es daher sowohl einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion um die Auswirkungen von Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum des Gastlandes zu leisten, als auch neue Erkenntnisse über die ökonomischen Effekte von Verstaatlichungen zu gewinnen. Durch die Beantwortung der Fragestellung können Schlüsse für die künftige wirtschaftspolitische Ausrichtung der lateinamerikanischen Entwicklungsländer gezogen werden.

Der erste Teil der vorliegenden Abhandlung beschäftigt sich mit den definitorischen Grundlagen und der Klassifizierung ausländischer Direktinvestitionen. Dieser Abschnitt bildet den Ausgangspunkt für die nun folgende umfassende Darstellung der Auswirkungen von FDI auf makroökonomische Größen, wie Einkommen, Lohn oder Zahlungsbilanz des Empfängerlandes. Die Ergebnisse der Analyse werden im Kapitel IV der Arbeit zusammengeführt. Nach einem kurzen Einblick in die Wachstumstheorie werden die zuvor einzeln betrachteten Effekte der ausländischen Direktinvestitionen auf ihre Gesamtwirkung auf das Wirtschaftswachstum des Empfängerlandes untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anhand von empirischen Studien belegt. Dabei richtet sich der Fokus dieser Arbeit auf die Wachstumswirkungen ausländischer Direktinvestitionen in Entwicklungsländern, und insbesondere in Lateinamerika. Im fünften Teil der Arbeit wird nun der Frage nachgegangen, ob Verstaatlichungen mehr Wachstumsimpulse als ausländische Direktinvestitionen schaffen und somit eine sinnvolle Option für die Ausrichtung der lateinamerikanischen Wirtschaftspolitik darstellen. Es werden Hypothesen über die Effekte der Nationalisierungspolitik herausgearbeitet und es wird versucht diese anhand von quantitativen Wirtschaftsdaten zu bestätigen, bzw. zu widerlegen. Dazu dienen die Fallbeispiele der venezolanischen Ölindustrie und der chilenischen Kupferminen. Durch die Methodik der Fallstudie können neue Hypothesen generiert und kausale Zusammenhänge entdeckt werden. Schließlich werden die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit in einem Fazit zusammengefasst und darauf aufbauend Anregungen für weitere Forschungsarbeiten gegeben.

2 Zum Begriff der Direktinvestition

2.1 Definition ausländischer Direktinvestitionen

Die OECD definiert den Begriff der ausländischen Direktinvestitionen (engl. Foreign Direct Investment, FDI) folgendermaßen:

„Foreign direct investment refers to investment that involves a long-term relationship, reflecting a lasting interest of a resident entity in one economy (direct investor) in an entity resident in an economy other than that of the investor (direct investment enterprise). The direct investor’s purpose is to exert a significant degree of influence on the management of the enterprise resident in the other economy. Direct investment involves both the initial transaction between the two entities and all subsequent transactions between them and among affiliated enterprises, both incorporated and unincorporated.”[2]

Ausländische Direktinvestitionen bezeichnen also die Beteiligung eines Unternehmens am Eigenkapital einer Firma in einem anderen Land. Dabei stehen zum einen das langfristige Interesse an der ausländischen Unternehmung und zum anderen das Kontrollmotiv, d.h. die Absicht des Investors einen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des kapitalnehmenden Unternehmens zu bewirken, im Vordergrund der Investitionsentscheidung. Dies unterscheidet Direktinvestitionen von anderen Kapitalströmen, wie beispielsweise Portfolioinvestitionen, bei denen lediglich Rendite- und Risikoüberlegungen (Ertragsmotiv) von Bedeutung sind[3]. Von ausländischen Direktinvestitionen (ADI) spricht man ab einer Unternehmensbeteiligung von mindestens 10%.[4] Unter den Begriff der ausländischen Direktinvestition fallen nicht nur die Kapitalbeteiligung an Unternehmen, sondern auch die Kreditvergabe des Mutterunternehmens an die jeweilige Tochtergesellschaft, die Reinvestition von erwirtschafteten Gewinnen und der Transfer von Vermögenswerten. Des Weiteren vermitteln ausländische Direktinvestitionen oftmals zusätzliches Know-how, neue Technologien und Managementqualifikationen, die – wie in der Analyse der Auswirkungen von ausländischen Direktinvestitionen in Kapitel III genauer erläutert wird – zumeist einen größeren entwicklungsökonomischen Beitrag leisten, als die bloße Erhöhung des Kapitalstocks. Direktinvestitionsdaten werden in der Zahlungsbilanz, als Teil der langfristigen Kapitalverkehrsbilanz, erfasst. Sie sind Ausdruck der Tätigkeit von multinationalen Unternehmen. Diese haben Niederlassungen in mehreren Ländern und internalisieren so den Prozess der internationalen Arbeitsteilung[5]. Damit gelten sie, genau wie ausländische Direktinvestitionen als Indikator der Globalisierung.

2.2 Klassifizierung ausländischer Direktinvestitionen

Um die Effekte ausländischer Direktinvestitionen auf die Ökonomie des Empfängerlandes möglichst genau zu analysieren, müssen zunächst die Arten von Direktinvestitionen unterschieden werden. In dieser Arbeit werden die Direktinvestitionen zum einen auf Grund ihrer Auswirkungen im Gastland in substitutive und additive, und zum anderen auf Grund ihrer Eingliederung in den Unternehmensprozess in, horizontale, vertikale und konglomerate Direktinvestitionen unterteilt. Weitere Differenzierungsmöglichkeiten, beispielsweise nach den Motiven der Tätigung von Direktinvestitionen, sollen an dieser Stelle nicht berücksichtigt werden, da die vorgenommene Klassifizierung für die spätere Analyse in den Kapiteln III und IV ausreichend ist[6].

2.2.1 Substitutive und additive Direktinvestitionen

Je nach ihrer Wirkung auf heimische Investitionen im Empfängerland lassen sich ausländische Direktinvestitionen in substitutive und additive Investitionen untergliedern. Verdrängen ausländische Direktinvestitionen heimische Investoren oder bereits existierende Unternehmen, so wirken sie substitutiv. Dies ist z.B. bei Firmenbeteiligungen, oder -übernahmen (Mergers & Acquisations) der Fall. Oft verfügen ausländische Investoren durch bessere Technologien und Know-how über einen Wettbewerbsvorteil und können so inländische Unternehmen aus dem Markt verdrängen.

Zusätzlich zum heimischen Investitionsvolumen getätigte ausländische Direktinvestitionen bezeichnet man dagegen als additiv. Einfachstes Beispiel wäre die Neugründung einer Firma. Die unterschiedlichen Formen von Direktinvestitionen (Unternehmensbeteiligung, Neugründung, M&A, etc.) können jedoch nicht immer eindeutig den additiven oder substitutiven Direktinvestitionen zugeordnet werden. So kann eine Neugründung unter bestimmten Umständen auch substitutiv wirken, wenn sie z.B. durch höhere Konkurrenz die Absatzmöglichkeiten der heimischen Unternehmung verringert. Gleichzeitig kann der Verkaufserlös aus einer Übernahme auch neu im Gastland investiert werden und so als additiv gelten. Deswegen sollte sich bei der Unterscheidung zwischen additiven und sbstitutiven Direktinvestitionen nicht auf die Form dieser Investitionen, sondern auf ihre kurz- und langfristige Wirkung bezogen werden.

Da sich additive und substitutive Direktinvestitionen in ihrer Wirkung auf die Investitionen im Empfängerland unterscheiden, beeinflussen sie auch andere makroökonomische Größen des Gastlandes auf verschiedene Weise. Additive Direktinvestitionen erhöhen die Produktion und sorgen für zusätzliche Nachfrageimpulse. Diese Effekte bleiben bei substitutiven Direktinvestitionen aus. Daher ist diese Klassifizierung für die Wirkungsanalyse von Direktinvestitionen in Kapitel III dringend notwendig.

2.2.2 Horizontale, vertikale und konglomerate Direktinvestitionen

Eine weitere Möglichkeit der Untergliederung von Direktinvestitionen bezieht sich auf deren Eingliederung in den Unternehmensprozess. Bei horizontalen Direktinvestitionen werden im Empfängerland die gleichen Produkte hergestellt wie im Geberland. Das heißt, der früher von Exporten versorgte Markt wird nun direkt durch eine Tochtergesellschaft bedient. Zu den horizontalen Direktinvestitionen zählt beispielsweise der Bau neuer Produktionsstätten im Ausland.

Werden dagegen nur Teile der Produktion ins Ausland verlagert, spricht man von vertikalen Direktinvestitionen[7]. Hier werden lediglich vor- oder nachgelagerte Produktionsstufen im Ausland errichtet. Rückwärtsgerichtete vertikale Direktinvestitionen beziehen sich auf die Herstellung von Vorprodukten oder auf die Nutzung von Rohstoffen. Bei der vorwärtsgerichteten vertikalen Direktinvestition wird das im Geberland hergestellte Gut im Empfängerland weiterverarbeitet.

Stehen die Direktinvestitionen in keinem produktionswirtschaftlichen Zusammenhang zueinander, so handelt es sich um eine konglomerate oder diversifizierende Direktinvestition.

Die Klassifizierung in horizontale, vertikale und konglomerate Direktinvestitionen ist vor allem für die Analyse der Handelseffekte ausländischer Direktinvestitionen von Bedeutung. So müssen bei vorwärtsgerichteten vertikalen Investitionen die zu bearbeitenden Produkte eingeführt werden, während rückwärtsgerichtete vertikale Investitionen tendenziell zu mehr Exporten führen. Diese Handelseffekte wirken sich, wie in Kapitel III erkennbar, wiederum auf Einkommen und Zahlungsbilanz der Länder aus.

3 Die Auswirkungen von Direktinvestitionen in Entwicklungsländern

3.1 Einkommens-, Zins- und Preiseffekte von ausländischen Direktinvestitionen

Die Analyse der Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen auf wirtschaftliche Größen wie Einkommen, Zinssatz oder Preisniveau erfolgt in der Fachliteratur anhand verschiedener makroökonomischer Modelle. So entwickeln Bos et al. ein Zwei-Sektoren Modell, an dem sie die Effekte ausländischer Direktinvestitionen auf Einkommen, private Ersparnis, Zahlungsbilanz und Beschäftigung im Empfängerland untersuchen[8]. Das makroökonomische Wachstumsmodell besteht aus den Direktinvestitionen (Private Foreign Investment, PFI) und dem Rest der Volkswirtschaft (rest of the economy, ROE) als zweiten Sektor. Die Wirkungsweise der ausländischen Direktinvestitionen auf die festgelegten Variablen wurde an den Fallstudien Indien, Philippinen, Ghana, Guatemala und Argentinien untersucht. Die Autoren stellen die These auf, dass Direktinvestitionen das inländische Sparvolumen verringern, indem sie die finanziellen Ressourcen absorbieren, die ansonsten für Investitionen im ROE Sektor zur Verfügung gestanden hätten. Dadurch sinkt das Einkommen, was den positiven Einkommenseffekten durch die zusätzliche Wertschöpfung im Empfängerland entgegenwirkt. So kommt es insgesamt nur zu geringen Auswirkungen auf das Einkommen im Gastland. In zwei Ländern überwiegt der negative Einkommenseffekt sogar, so dass eine Verringerung des Einkommens empirisch nachweisbar ist.

Zur Darstellung der Einkommens-, Zins- und Preiseffekte von ausländischen Direktinvestitionen eignet sich auch ein Zwei-Länder-Modell vom Mundell-Fleming-Typ[9]. Dieses makroökonomische Modell für kleine, offene Volkswirtschaften erweitert das IS-LM-Modell um die ZZ-Kurve, die alle Zins-Einkommen-Kombinationen darstellt, bei denen die Devisenbilanz ausgeglichen ist. Eine Einkommenserhöhung verschlechtert durch den Anstieg der Importe die Leistungsbilanz eines Landes. Um dieses Defizit auszugleichen, müsste in der Kapitalbilanz durch einen höheren Zinssatz (bei konstantem ausländischem Zinssatz) ein Überschuss erzielt werden. Dadurch verläuft die ZZ-Kurve zumeist positiv ansteigend. Unter der Bedingung vollkommener Kapitalmobilität (vollkommener Zinselastizität), d.h. jede internationale Zinsdifferenz würde sofort durch Arbitragegeschäfte ausgeglichen, entsteht jedoch eine waagerechte ZZ-Kurve. Die Volkswirtschaft befindet sich im Gleichgewicht, wenn alle drei [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Märkte ausgeglichen sind[10].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Betrachtet man nun in diesem Modell mit festen Preisen die Auswirkungen substitutiver Direktinvestitionen in einem Empfängerland mit fixem Wechselkurs, so entsteht zunächst durch den Kapitalimport ein Zahlungsbilanzüberschuss. Da der Wechselkurs unveränderlich ist, muss die Zentralbank Währungsreserven kaufen um das Zahlungsbilanzungleichgewicht auszugleichen. Dadurch erhöht sich die Geldmenge im Empfängerland (grafisch gesehen verschiebt sich die LM-Kurve nach rechts). Um das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt wieder herzustellen, muss der Zinssatz sinken, um durch eine Steigerung der Geldnachfrage dem erhöhten Geldangebot zu entsprechen. Dadurch steigt wiederum die zinsabhängige Nachfrage auf dem Gütermarkt, wodurch das Einkommen wächst. Geht man jedoch von der Annahme vollkommener Kapitalmobilität aus, ergibt sich weder ein positiver Einkommenseffekt, noch eine Zinssenkung. Bei einer Zinssenkung würde der ursprüngliche Kapitalimport sofort durch Kapitalexporte aufgehoben, so dass sich das anfängliche Gleichgewicht nicht verändern würde.

Während beim obigen Fall von weiteren Handelseffekten abgesehen wurde, ist bei einer additiven Direktinvestition in ein Entwicklungsland davon auszugehen, dass sich durch den Kapitalimport zusätzlich die Importquote des Empfängerlandes verändert. Nur selten verfügt ein Entwicklungsland über eine ausreichend entwickelte Industrie, so dass alle Investitionsgüter vor Ort beschafft werden können. Daher kommt es durch erhöhte Importe zu zusätzlichen negativen Effekten auf die Leistungsbilanz (Verschiebung der IS-Kurve nach links). Ist diese Wirkung stärker, als der positive Effekt durch den Kapitalimport auf die Kapitalverkehrsbilanz, verschlechtert sich insgesamt die Zahlungsbilanz. Die Zentralbank muss ihre Währungsreserven verringern und zieht so Geld aus dem Umlauf (die LM-Kurve verschiebt sich nach links). Folglich steigt der Zinssatz und das Einkommen sinkt[11].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Plum kommt bei der Betrachtung weiterer Parameterkonstellationen[12] auf das Ergebnis, dass die Einkommenseffekte in diesem Modell mit festen Preisen und festen Wechselkursen zumeist negativ ausfallen[13]. Nur bei additiven und substitutiven Direktinvestition, die nicht mit einer Änderung der Im- und Exporte verbunden ist, kommt es zu einer Einkommenserhöhung. In allen anderen untersuchten Fällen bleibt das Einkommen unverändert oder sinkt.

Im System flexibler Wechselkurse wird das Zahlungsbilanzgleichgewicht durch den Wechselkurs reguliert. Die Zentralbank handelt nicht selbst auf dem Devisenmarkt. Die bereits oben analysierten Beispielfälle einer substitutiven Direktinvestition ohne weitere Änderung der Handelsstruktur und der additiven Direktinvestition mit gleichzeitiger Erhöhung der Importe dienen nun auch zur Veranschaulichung der Einkommens- und Zinseffekte in Ländern mit flexiblen Wechselkursregime.

Zunächst bewirkt die substitutive Direktinvestition durch den zusätzlichen Kapitalimport ein Zahlungsbilanzüberschuss. Um das erhöhte Angebot an Devisen auszugleichen, wertet die Währung des Empfängerlandes auf, d.h. der Wechselkurs sinkt (die IS-Kurve verschiebt sich nach links). Die Exporte werden teurer, während sich die Importe relativ verbilligen. Dies führt zu einer Verschlechterung der Leistungsbilanz. Die Produktion, bzw. das Einkommen und der Zinssatz sinken. Während eine substitutive Direktinvestition bei festen Wechselkursen und eingeschränkter Kapitalmobilität positive Einkommenseffekte generiert, verwandeln sich diese im System flexibler Wechselkurse in negative Auswirkungen.

Bei einer additiven Direktinvestition mit gleichzeitiger Erhöhung der Importe ergeben sich zunächst dieselben Reaktionen wie im Fall mit festen Wechselkursen. Die Steigerung der Importe führt unter Umständen zu einer Verschlechterung der Zahlungsbilanz und verringert so das Einkommen. Das Leistungsbilanzungleichgewicht bewirkt einen Nachfrageüberschuss am Devisenmarkt. Um die zu hohe Nachfrage auszugleichen, wertet die Währung ab, was wiederum zu einer Verbesserung der Leistungsbilanz führt. Dies hat positive Auswirkungen auf das Einkommen, so dass der anfänglich negative Einkommenseffekt genau kompensiert wird[14].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Unter der Annahme des vollkommen zinselastischen Kapitalverkehrs (horizontale ZZ-Kurve, wie in Abb. 1) bleibt eine Änderung des Einkommens aus. Ungleichgewichte auf dem Devisenmarkt bewirken sofortige Wechselkursänderungen, die genau den möglichen Einkommenseffekten entgegenwirken. Insgesamt bleibt festzustellen, dass sich im Modell mit flexiblen Wechselkursen keine positiven Einkommenseffekte beobachten lassen. Additive Direktinvestitionen haben keine Auswirkungen auf Einkommen oder Zinssatz im Empfängerland. Bei substitutiven Direktinvestitionen treten dagegen negative Einkommenseffekte auf. Die Wechselkursänderungen entscheiden über das Ausmaß der Einkommenssenkung. Abwertungen verringern die negativen Auswirkungen, während Aufwertungen sie noch verstärken.

Für die Analyse der kurzfristigen Einkommens- und Zinseffekte ist die Annahme von starren Preisniveaus auf Grund der trägen Lohnentwicklung gerechtfertigt. Im Folgenden sollen jedoch auch die Einkommens- und Zinseffekte von ausländischen Direktinvestitionen im Modell flexibler Preise kurz erläutert werden[15].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei festen Wechselkursen sind Preisveränderungen immer eine Folge der Einkommensentwicklung. Preisniveau und Einkommen entwickeln sich in die gleiche Richtung, so dass der Einkommenseffekt immer durch das veränderte Preisniveau abgeschwächt wird. Bewirken Direktinvestitionen beispielsweise eine Einkommenserhöhung, so steigt dadurch in langer Frist auch das inländische Preisniveau. Dies verursacht auf dem Geldmarkt eine reale Verringerung der Geldmenge, worauf die Zinsen erhöht werden. Diese Entwicklungen wirken den ursprünglichen Prozessen der Zinssenkung und Einkommenserhöhung entgegen. Insgesamt ergibt sich jedoch dieselbe Wirkungsrichtung wie bei dem Modell fester Preise. Im Modell flexibler Preise verändert sich lediglich das Ausmaß der Wirkungen, d.h. das Einkommen steigt geringfügiger und die Zinsen sinken nur schwach.

Bei flexiblen Wechselkursen müssen zusätzlich noch die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf das Preisniveau berücksichtigt werden. Daher ist die Richtung der Preisveränderungen nicht mehr eindeutig und es kann sowohl zu positiven, wie auch zu negativen Einkommens- und Zinseffekten kommen. Dies ist davon abhängig, ob das Preisniveau stärker auf Veränderungen des Wechselkurses oder des Einkommens reagiert. Im Fall der substitutiven Direktinvestition führt die oben beobachtete Aufwertung und Verringerung des Einkommens zu sinkenden Preisen. Steht nun das Preisniveau in starker Abhängigkeit zum Wechselkurs, kann der anfängliche Einkommensrückgang überkompensiert werden und es kann sogar zu positiven Einkommenseffekten kommen. Bei geringer Wechselkursreagibilität fällt der positive Preiseffekt geringer als der Einkommensrückgang aus, so dass die negativen Auswirkungen auf das Einkommen nur abgeschwächt werden. Im Gegensatz dazu, bewirkt die Abwertung bei additiven Direktinvestitionen mit erhöhter Importquote ein Ansteigen des Preisniveaus. Dies führt zu einem niedrigeren Einkommen und höheren Zinsen. Der negative Einkommenseffekt bei flexiblen Wechselkursen entsteht hier allein durch die Wechselkursabhängigkeit des Preisniveaus.

Die Ausführungen zeigen, dass sich keine allgemeingültige Aussage über Einkommens-, Zins- und Preiseffekte ausländischer Direktinvestitionen treffen lässt. Ausschlaggebend für die Wirkungsweise von Direktinvestitionen sind nicht nur das Wechselkursregime und die Annahme von fixen oder flexiblen Preisen, sondern auch die Differenzierung zwischen additiven und substitutiven Direktinvestitionen. Des Weiteren ist zu beachten, ob es durch den Kapitalimport zu Veränderungen der Im- und Exporte kommt. Dies führt zu zahlreichen Parameterkonstellationen, bei denen letztendlich der jeweilige Anpassungsmechanismus über positive oder negative Einkommenseffekte entscheidet. Insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass negative Auswirkungen ausländischer Direktinvestitionen auf das Einkommen dominieren. Diese Effekte sind jedoch zumeist kurzfristig und können durch andere Auswirkungen, wie beispielsweise den Technologietransfer in langer Frist korrigiert werden.

3.2 Effekte einer Kapitalstockausweitung

Ausländische Direktinvestitionen stellen einen Kapitalimport des Empfängerlandes dar. Der Kapitalstock des Gastlandes erhöht sich, was Auswirkungen auf die inländische Produktion, Nachfrage und das Einkommen hat. Diese Effekte sollen in einem Modell der klassischen Außenhandelstheorie dargestellt werden. In diesem Zwei-Länder-Modell gibt es die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital, mit denen in beiden Ländern zwei Güter hergestellt werden. Es wird unterstellt, dass die Güter unterschiedliche Faktorintensitäten haben. Gut 1 ist arbeitsintensiv und Gut 2 kapitalintensiv. Es wird von einem kleinen Land mit Vollbeschäftigung ausgegangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

An den Seiten der Edgeworth-Box ist das Gesamtangebot an Arbeit (horizontale Achse) und Kapital (vertikale Achse) der Volkswirtschaft abgetragen. Durch den Kapitalzufluss vergrößert sich die Edgeworth-Box. Die Gerade des Kapital-Arbeits-Verhältnisses in der Produktion des kapitalintensiven Gutes 2 (X2) verschiebt sich also in ihren neuen Produktionsursprung bei O2’[16]. Die Produktionsmöglichkeiten des Landes haben sich erweitert. Der Ressourcenallokationspunkt wandert von A nach B. Folglich senkt eine Kapitalerhöhung bei konstant bleibenden Preisen die Produktionsmenge des arbeitsintensiven Gutes 1. Arbeit und Kapital, die nicht mehr in der Herstellung des Guts 1 verwendet werden, wechseln in die Produktion des Gutes 2, dessen Outputmenge überproportional zur Kapitalerhöhung steigt[17].

Diese Ergebnisse lassen sich auch aus einem Diagramm mit Transformationskurve ableiten[18].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Transformationskurve T’ gibt die Produktionsmöglichkeiten der Volkswirtschaft des Empfängerlandes in der Ausgangssituation an. Die Tangente P’ spiegelt das Güterpreisverhältnis, welches im Fall des kleinen Landes exogen vom Weltmarkt vorgegeben wird, wider. Die optimale Produktionsstruktur des Landes liegt somit im Punkt A. Der Kapitalzufluss durch ausländische Direktinvestitionen verbessert einseitig die Produktionsmöglichkeiten und verschiebt so die Transformationskurve stärker in Richtung des kapitalintensiven Gutes 2. Bei gleichbleibendem Güterpreisverhältnis (P’’), ergibt sich der neue Produktionspunkt B. Auch hier expandiert der Gütersektor 2 zu Lasten der Herstellung von Gut 1. Dies geschieht zwangsläufig, wenn der zusätzliche Kapitalstrom nur in einen Sektor fließt. Um die Produktion von Gut 2 zu erhöhen, wird nicht nur Kapital, sondern auch Arbeit benötigt. Unter der Annahme der Vollbeschäftigung müssen also Arbeitskräfte aus der Produktion von Gut 1 abgezogen werden. Man spricht bei dieser ungleichen Wirkung von Ressourcenänderungen auf die Produktion in verschiedenen Sektoren von dem Rybczinski-Effekt. Der besagt, dass bei einer quantitativen Erhöhung eines Produktionsfaktors, bei allen Warenpreisen das Angebot des Gutes steigt, in dessen Produktion dieser Faktor intensiv genutzt wird, während das Angebot am anderen Gut zurückgeht[19]. Dies hat auch Auswirkungen auf die Handelsstruktur des Gastlandes. Ist das kapitalintensive Gut ein Exportgut, ergibt sich ein stark positiv handelsorientierter Produktionseffekt. Wenn jedoch das Gut 2 ein Importgut ist, werden die bisherigen Importe vermehrt durch die eigene Produktion substituiert und es werden weniger Exportgüter hergestellt, so dass die Verschiebung der Transformationskurve stark negativ handelsorientiert wirkt.

Werden nicht nur Kapital, sondern auch andere Produktionsfaktoren, wie beispielsweise Arbeit im Zuge der ausländischen Direktinvestitionen in das Empfängerland übertragen, kommt es zu einer mehrseitigen Faktorausweitung. Hierbei erhöht sich die Produktionsmenge des betroffenen Gutes, während die des anderen Sektors konstant bleibt. Somit findet auch keine Reallokation der Faktoren zwischen der Produktion von Gut 1 und 2 statt. Ein ähnliches Ergebnis erhält man auch, wenn die Annahme der Vollbeschäftigung fallen gelassen wird. Die Produktion im Direktinvestitionssektor kann ohne eine Einschränkung des anderen Sektors erhöht werden. Die zusätzliche Arbeitsnachfrage gleicht das Überschussangebot an Arbeitskräften (Arbeitslosigkeit) aus, so dass sich insgesamt die Produktion erhöht.

Eine Kapitalstockausweitung im Zuge ausländischer Direktinvestitionen bewirkt in einem kleinen Land immer eine Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten. Dadurch kommt es zu positiven Einkommens- und Konsumeffekten. Bei vollständigem Gewinntransfer ins Ausland bleiben zwar positive Einkommenswirkungen aus, das Einkommen der Volkswirtschaft verringert sich jedoch auch nicht. So können ausländische Direktinvestitionen langfristig durch die Ausweitung des Kapitalstocks positive Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum eines Landes haben.

[...]


[1] Vgl. UNCTAD (2006), S.4.

[2] OECD (1992).

[3] Vgl. Wagner/Kaiser/Beimdiek (1989), S. 190 f.

[4] Vgl. OECD (1996) und UNCTAD (2000).

[5] Vgl. Plum (1995), S. 8 f.

[6] Vgl. Plum (1995), S. 9 ff.

[7] Hinrichs (2005), S.58.

[8] Vgl. Bos/Sanders/Secchi (1974).

[9] Quelle: Baumgartner/Göcke (1992).

[10] Vgl. Wohltmann (1994), S.263 ff.

[11] Quelle: Plum (1995), S.79

[12] Plum (1995) unterscheidet nicht nur zwischen additiven und substitutiven Direktinvestitionen, sondern betrachtet zusätzlich die Veränderung der Konsumquote und des Im- und Exportverhaltens im Empfängerland. Da diese Parameter eine Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten zulassen, werden in dieser Arbeit nur jeweils zwei - für ein Entwicklungsland wahrscheinliche - Ausprägungen analysiert.

[13] Vgl. Plum (1995), S.71 ff.

[14] Quelle: Plum (1995), S.86

[15] Vgl. Plum (1995), S.89 ff.

[16] Theoretisch könnte das zusätzliche Kapital auch im arbeitsintensiven Sektor eingesetzt werden. Jedoch kann dann die Annahme der Vollbeschäftigung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Um die Produktion von Gut 1 zu steigern, wird auch mehr Arbeit benötigt. Diese würde aus der Produktion von Gut 2 abgezogen, wodurch weitere Kapitaleinheiten freigesetzt würden.

[17] Vgl. Krugman/Obstfeld (2004), S.112 f.

[18] Vgl. Plum (1995), S.124 ff.

[19] Vgl. Krugman/Obstfeld (2004), S.114.

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Details

Title
Ausländische Direktinvestitionen - illusionäre Wachstumshoffnungen für Lateinamerika?
Subtitle
Eine Analyse der Auswirkungen von ausländischen Direktinvestitionen auf das Wirtschaftswachstum in Entwicklungsländern unter Berücksichtigung der aktuellen Verstaatlichungstendenzen in Lateinamerika
College
University of Flensburg
Grade
1,0
Author
Year
2007
Pages
81
Catalog Number
V82409
ISBN (eBook)
9783638853170
File size
813 KB
Language
German
Keywords
Ausländische, Direktinvestitionen, Wachstumshoffnungen, Lateinamerika
Quote paper
Sarah Linde (Author), 2007, Ausländische Direktinvestitionen - illusionäre Wachstumshoffnungen für Lateinamerika?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82409

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