Yahoo!, 26. April 2002: "Insolvenzen: Härtetest für Deutschland AG
Die neuesten Zahlen der Inkasso-Branche sind ernüchternd. Danach droht der Bundesrepublik die größte Pleitewelle ihrer Geschichte. 37.000 Unternehmen sind gefährdet - und mit ihnen Hunderttausende Arbeitsplätze. Einige ganz große Namen hat es bereits erwischt: Den Bauriesen Holzmann etwa, den Schreibwarenhersteller Herlitz, und die Kirch-Media - Herzstück des Firmenimperiums von Leo Kirch. Und die Experten warnen: Es kommt noch schlimmer."
In allen Medien, sei es Internet, Zeitung oder Fernsehen lassen sich heute solche Meldungen finden. Es ist schon erschreckende Normalität geworden, täglich in den Nachrichten von Unternehmenszusammenbrüchen und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen zu hören. Sicher ist dieses extreme Ausmaß an Insolvenzen auch Ausdruck der schwierigen konjunkturellen Bedingungen, mit denen sich die Wirtschaft gerade auseinandersetzen muß. Die derzeit vorherrschende rezessive Phase ist geprägt von zurückgehendem Konsum der Verbraucher, so dass viele Unternehmen ihre laufenden Produktionen stark zurückfahren, um ihre hohen Lagerbestände abzubauen, die noch aus Zeiten resultieren als die Wirtschaft boomte.
Zu oft jedoch sind für das wirtschaftliche Scheitern von Unternehmen noch die Personen verantwortlich, die für die Unternehmensleitung bzw.
-überwachung zuständig sind - die Vorstände und Aufsichtsräte der Gesellschaften, von welchen zu Recht erwartet werden kann, dass sie ausschließlich zum Vorteil der von ihnen geleiteten Unternehmen handeln. Dass das in der Praxis nicht immer der Fall ist, kann man eindrucksvoll am Beispiel der Herlitz AG sehen:
Einst ein starkes Traditionsunternehmen mit großem wirtschaftlichen Erfolg wurde das Unternehmen in den letzten Jahren durch das eigene Management regelrecht vernichtet. Der Weg von Herlitz ist gekennzeichnet von Mißmanagement und einem allzu rosigen Blick der Unternehmenslenker auf die eigene wirtschaftliche Situation. Verschlechtert sich dann noch wie jetzt das wirtschaftliche Umfeld, so sind finanzielle Schwierigkeiten schnell vorprogrammiert. Ein kürzlich eingeleitetes Sanierungskonzept kam für Herlitz zu spät.
Muss es in Deutschland also eine Pflichtausbildung für Manager geben?
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des TransPuG
- Grundlegende Aufgaben des Aufsichtsrates
- Änderungen für den Aufsichtsrat
- § 107 Abs. 3 AktG n. F. Innere Ordnung des Aufsichtsrats
- § 110 AktG n. F. Einberufung des Aufsichtsrats
- § 111 AktG n. F. Aufgaben und Rechte des Aufsichtsrats
- § 116 AktG-E Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit der Aufsichtsratsmitglieder i. V. m. § 404 AktG-E Verletzung der Geheimhaltungspflicht
- § 161 AktG n. F. Erklärung zum Corporate Governance Kodex
- § 171 AktG n. F. Prüfung durch den Aufsichtsrat
- Kritik und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die neuen Bestimmungen des TransPuG für den Aufsichtsrat aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Sie zielt darauf ab, die Auswirkungen dieser Änderungen auf die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats aufzuzeigen und kritisch zu würdigen.
- Bestandsaufnahme der neuen Bestimmungen des TransPuG im Hinblick auf den Aufsichtsrat
- Analyse der Auswirkungen der Änderungen auf die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats
- Bewertung der neuen Regelungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht
- Kritische Würdigung der Reform in Bezug auf die Kontrolle und Transparenz im Unternehmensmanagement
- Abwägung von Chancen und Risiken der neuen Bestimmungen für Unternehmen und Aufsichtsratsmitglieder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland dar und führt in die Thematik des TransPuG ein. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte des TransPuG und seiner Entwicklung. Das dritte Kapitel analysiert die grundlegenden Aufgaben des Aufsichtsrats. Die Kapitel 4.1-4.6 beleuchten die Änderungen für den Aufsichtsrat, die durch den TransPuG eingeführt wurden, und gehen dabei auf die einzelnen Paragrafen des neuen Gesetzes ein. Das Kapitel 5 bietet eine kritische Würdigung der Reform und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
TransPuG, Aufsichtsrat, Aktiengesetz, Corporate Governance, Unternehmenskontrolle, Transparenz, Verantwortlichkeit, Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung.
- Citar trabajo
- Manuela Gottschalk (Autor), 2002, Die neuen Bestimmungen des TransPuG für den Aufsichtsrat - Bestandsaufnahme und kritische Würdigung aus betriebswirtschaftlicher Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8265