Inhalt:
I. Nau, Heino H. [Hrsg.]: Gustav Schmoller: Historisch-ethische Nationalökonomíe als Kulturwissenschaft. Ausgewählte methodologische Schriften. Marburg, 1998.
II. F. A. HAYE K [Hrsg.]: Carl Menger- Gesammelte Werke. Band II: UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE METHODE DER SOZIALWISSENSCHAFTEN UND DER POLITISCHEN ÖKONOMIE INSBESONDERE (1883). 2. Aufl., Tübingen, 1969.
Inhaltsverzeichnis
- Definition der Volkswirtschaft und ihre Entwicklung
- Volkswirtschaft als „Hauptsache“ einer Nation
- Defizit in der Wissenschaft: Von der Volkswirtschaft zur Sozialwirtschaft
- Wissenschaft von der Volkswirtschaftslehre: Entwicklung und Aufgaben
- Kritik an Keynes und Menger
- Methodik der Volkswirtschaft und ihre Nachbardisziplinen
- Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaften
- Methodik der Volkswirtschaft: Beobachtung, Beschreibung, Klassifizierung
- Die statistische Methode in der Volkswirtschaft
- Die Geschichtswissenschaft und ihre Bedeutung für die Volkswirtschaftslehre
- Die historische Methode in der Volkswirtschaftslehre
- Ursachenforschung in der Volkswirtschaftslehre
- Die Volkswirtschaft als „System natürlicher Kräfte“
- Die Rolle der Psychologie in der Volkswirtschaftslehre
- Soziale Klassenbildung und ihre Bedeutung für die Ursachenforschung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Werk „Gustav Schmoller: Historisch-ethische Nationalökonomie als Kulturwissenschaft“ befasst sich mit der Methodik der Volkswirtschaftslehre, besonders im Kontext der deutschen Historischen Schule. Es beleuchtet Schmollers Kritik an der klassischen Ökonomie und seine Vision einer historischen, ethischen Nationalökonomie.
- Die Entwicklung und Definition der Volkswirtschaft im historischen Kontext
- Die Bedeutung der Geschichte und des historischen Vergleichs für die Wirtschaftswissenschaft
- Die Kritik an der statischen und abstrakten Ökonomie und die Forderung nach einer Einbeziehung der Sozialen Seite
- Die Rolle der Psychologie und der Sozialen Klassenbildung in der Ursachenforschung der Volkswirtschaftslehre
- Schmollers Vision einer ethischen Nationalökonomie, die menschliche Handlungen und Werturteile berücksichtigt
Zusammenfassung der Kapitel
- Definition der Volkswirtschaft und ihre Entwicklung: Schmoller definiert die Volkswirtschaft als ein System einzelner, zueinander in Wechselwirkungen stehender Einzelwirtschaften. Er zeichnet die Entwicklung der Volkswirtschaft von einer lokal beschränkten Form wirtschaftlichen Zusammenlebens hin zur wirtschaftlichen Seite der durch die Gründung der Nationalstaaten eintretenden Vergesellschaftung nach.
- Volkswirtschaft als „Hauptsache“ einer Nation: Schmoller sieht die Volkswirtschaft als die „Hauptsache“ einer Nation von wirtschaftlicher Seite. Er setzt sich mit der Rolle der Weltwirtschaft auseinander und betont die Bedeutung der „sozialen Seite“ der Wirtschaft.
- Defizit in der Wissenschaft: Von der Volkswirtschaft zur Sozialwirtschaft: Schmoller kritisiert die Beschränkung der Ökonomie auf Wertbildung und Güterverteilung sowie den Ausschluss staatlicher Intervention. Er fordert eine Einbeziehung aller gesellschaftlichen, kulturellen und staatlichen Aspekte in die Analyse der Volkswirtschaft.
- Wissenschaft von der Volkswirtschaftslehre: Entwicklung und Aufgaben: Schmoller betrachtet die Volkswirtschaftslehre als einen akademischen Zweig, der volkswirtschaftliche Erscheinungen und ihre Dynamik untersucht. Er plädiert für eine „historisch-sittliche“ Werturteilsbildung und die Bedeutung interdisziplinärer Arbeitsweise.
- Kritik an Keynes und Menger: Schmoller kritisiert Keynes und Menger für ihre psychologistischen Ansätze und die Vernachlässigung der geschichtlichen Entwicklungen der Volkswirtschaft.
- Methodik der Volkswirtschaft und ihre Nachbardisziplinen: Schmoller diskutiert die Frage der für die Volkswirtschaft und ihre Nachbardisziplinen erforderlichen Methodik, insbesondere die Unterscheidung zwischen empirischen und normativen Wissenschaften. Er betont die Bedeutung der historischen Methode und der Einbeziehung psychologischer Faktoren.
- Entwicklungsfähigkeit der Wissenschaften: Schmoller betrachtet die Entwicklung der Wissenschaften als einen dynamischen Prozess, der sich durch wechselnde Epochen von Empirie und Rationalismus auszeichnet.
- Methodik der Volkswirtschaft: Beobachtung, Beschreibung, Klassifizierung: Schmoller beschreibt die Methodik der Volkswirtschaftslehre als einen Prozess von Beobachtung, Beschreibung, Klassifizierung und Einordnung. Er betont die Bedeutung der Psychologie der menschlichen Wahrnehmung und die Suche nach objektiven Werteurteilen.
- Die statistische Methode in der Volkswirtschaft: Schmoller betrachtet die statistische Methode als ein wichtiges Instrument der deskriptiven Volkswirtschaft, das jedoch bei steigender Komplexität nicht mehr ausreicht. Er betont die Bedeutung der qualitativen Datenerhebung.
- Die Geschichtswissenschaft und ihre Bedeutung für die Volkswirtschaftslehre: Schmoller räumt der Geschichtswissenschaft einen zentralen Stellenwert innerhalb der Geisteswissenschaften ein. Er sieht sie als Quelle für historisches Erfahrungsmaterial und als Basis für die Ableitung theoretischer Sätze in der Volkswirtschaft.
- Die historische Methode in der Volkswirtschaftslehre: Schmoller beschreibt die historische Methode als ein Werkzeug der Klassifizierung, Begriffsbildung und Messung. Er warnt vor dem „Mystizismus der Realdefinition“ und betont die Bedeutung der Ursachenforschung.
- Ursachenforschung in der Volkswirtschaftslehre: Schmoller diskutiert die Ursachenforschung in der Volkswirtschaftslehre und betont die Bedeutung sowohl physischer als auch psychischer Ursachen. Er räumt jedoch ein, dass die Erklärung der Geistesursachen schwierig ist.
- Die Volkswirtschaft als „System natürlicher Kräfte“: Schmoller betrachtet die Wirtschaft als ein „System natürlicher Kräfte“, das durch den Einfluss der Psychologie geprägt ist. Er betont die ethische Dimension der Volkswirtschaftslehre und die Bedeutung der Berücksichtigung menschlicher Handlungen und Werturteile.
- Die Rolle der Psychologie in der Volkswirtschaftslehre: Schmoller plädiert für eine stärkere Berücksichtigung der Psychologie in der Volkswirtschaftslehre. Er kritisiert die subjektive Wertlehre der österreichischen Schule und sieht die Nationalökonomie als eine „angewandte Psychologie“ an.
- Soziale Klassenbildung und ihre Bedeutung für die Ursachenforschung: Schmoller betont die Bedeutung der sozialen Klassenbildung in der Ursachenforschung und die Notwendigkeit, soziale Verhältnisse und Missstände zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des Textes sind: Volkswirtschaftslehre, Historische Schule, Methodik, Geschichte, Sozialwirtschaft, Psychologie, Ethik, Werturteile, Ursachenforschung, Klassenbildung, Statistische Methode, Historische Methode.
- Arbeit zitieren
- B.A. Malte Gaier (Autor:in), 2007, Nationalökonomie bei Schmoller und Menger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82696