Anlass für die Themenwahl boten einzelne Biographien von Gründungs-Mitgliedern der kommunistischen Parteien Deutschlands und Österreichs und ihre Konflikte mit dem „real existierenden Kommunismus“ (Stalinisierung), die sie spätestens 1928/29 vor die Alternative stellten: Austritt bzw. Ausschluss aus der Partei oder eine sozusagen still geduldete Mitgliedschaft, bei der sich die Betroffenen nicht öffentlich exponierten.
Durch die oftmals ideologischen, den konkreten gesellschaftlichen Bedingungen enthobenen Ansätze der kommunistischen Organisationskonzepte konnte die KPD als radikale Oppositionspartei kaum direkten Einfluss auf die deutsche Politik nehmen. Stattdessen wurde sie nach 1925 in zunehmendem Maße durch die Vorgaben des russischen Zentralkomitees gelenkt, das die deutschen Verhältnisse primär aus dem Blickwinkel der eigenen Interessen beurteilte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Politik und Funktionsträger 1919 –1923
- 1. Paul Levi als Nachlassverwalter Rosa Luxemburgs
- 2. Die Ära Brandler/Meyer
- a) Die,,März-Aktion“ und ihre Folgen
- b) Krisenjahr 1923
- II. Die Stalinisierung der Partei 1924 – 1929
- 1. Fluktuation in Führungskader und Mitgliedschaft
- 2. Weimarer Schaltjahre 1928/29
- a) Rechtsruck in der bürgerlichen Parteienlandschaft
- b) Der linke Kurs der KPD
- III. Zwei kommunistische Organisationsversuche (1929-1935)
- 1. Die Kommunistische Partei Opposition (KPO)
- 2. Die Org (Leninistische Organisation) -Neu Beginnen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Verdrängung der ursprünglichen Führungskräfte der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Zeit zwischen 1919 und 1929. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen und Folgen dieser Entwicklung, insbesondere im Kontext der Stalinisierung der Partei und dem Rechtsruck im Weimarer Parteiensystem.
- Die Rolle von Paul Levi als Nachlassverwalter Rosa Luxemburgs und seine Konflikte mit der Komintern
- Die Entwicklung der KPD unter der Führung von Brandler und Meyer und die Auswirkungen der ,,März-Aktion“
- Die Einflussnahme des russischen Zentralkomitees auf die KPD und die Ausschaltung von Personen, die für alternative Organisationsformen eintraten
- Der Aufstieg der NSDAP und der Rechtsruck im Weimarer Parteiensystem
- Die Entstehung von Oppositionsparteien wie der KPO und der Org als Reaktion auf die Stalinisierung der KPD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Hintergrund der Hausarbeit, indem sie auf die Biographien von Gründungsmitgliedern der KPD und ihre Konflikte mit dem „real existierenden Kommunismus“ eingeht. Es wird darauf hingewiesen, dass die KPD aufgrund ihrer ideologischen und unflexiblen Organisation kaum Einfluss auf die deutsche Politik nahm und zunehmend vom russischen Zentralkomitee gesteuert wurde.
Das erste Kapitel widmet sich der Periode von 1919 bis 1923 und beleuchtet die Rolle von Paul Levi als Nachfolger von Rosa Luxemburg. Es werden die Schwierigkeiten der KPD in den frühen Jahren, die Ermordung von Luxemburg und Liebknecht sowie die interne Konflikte zwischen verschiedenen Strömungen innerhalb der Partei dargestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Stalinisierung der KPD zwischen 1924 und 1929. Es werden die Veränderungen im Führungskader, der Einfluss des russischen Zentralkomitees und der zunehmende Einfluss der Ultralinken innerhalb der Partei beschrieben.
Das dritte Kapitel stellt zwei alternative Organisationsversuche vor, die als Reaktion auf die Stalinisierung der KPD entstanden: die Kommunistische Partei Opposition (KPO) und die Org (Leninistische Organisation).
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Verdrängung von Führungskräften innerhalb der KPD, die Stalinisierung der Partei, der Rechtsruck im Weimarer Parteiensystem, die Entwicklung von alternativen Organisationsformen, die Rolle des russischen Zentralkomitees, die Biographien von Schlüsselfiguren der KPD wie Paul Levi, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, August Thalheimer und Heinrich Brandler.
- Citation du texte
- Günter Watermeier (Auteur), 2005, Die Verdrängung der ursprünglichen Führungskräfte der Kommunistischen Partei Deutschlands (1919-1929), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82734