In meiner Arbeit vergleiche ich die Kurzgeschichten „To Room Nineteen“ von Doris Lessing, „Sarah“ von Mary Lavin und „Weekend“ von Fay Weldon aus Sicht der Gender Studies. Eine solche Perspektive scheint mir naheliegend, da alle drei Texte die Lebensbedingungen von Frauen in den 40er, 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts thematisieren und somit die Frage nach einer geschlechtsspezifischen Lebenserfahrung implizieren. Gemeinsam ist den Protagonistinnen, dass ihnen eine selbstbestimmte Lebensgestaltung durch die Werte und Normen der Gesellschaft erschwert, beziehungsweise unter Androhung von Sanktionen verwehrt wird.
Im ersten Teil meiner Arbeit möchte ich die Diskurse herausarbeiten, welche die Weiblichkeitsideale und das Geschlechterverhältnis in den Texten konstituieren, und zeigen, welche gesellschaftlichen Normen und Werte kritisiert werden. Im zweiten Teil gehe ich der Frage nach, wie sich die verschiedenen Weiblichkeitsideale auf das Selbstbild der Protagonistinnen und ihr Handeln auswirken. Der dritte Teil beschäftigt sich mit den Sanktionen nonkonformistischen Verhaltens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weiblichkeitsideal und Geschlechterverhältnis
- „Angel in the House“
- „Working Wife and Mother“
- „Madonna“
- Auswirkungen auf Selbstbild und Verhalten
- Verlust der Identität und Resignation
- Internalisierung des Ideals und Anpassung
- Selbstbestimmung und Auflehnung
- Folgen der Abweichung vom Ideal
- Pathologisierung
- Repression
- Physische Bestrafung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kurzgeschichten „To Room Nineteen“ von Doris Lessing, „Sarah“ von Mary Lavin und „Weekend“ von Fay Weldon aus der Perspektive der Gender-Studies. Die Arbeit untersucht, wie weibliche Lebenserfahrungen im 20. Jahrhundert durch gesellschaftliche Normen und Werte geprägt wurden, welche Auswirkungen diese auf das Selbstbild und das Verhalten der Protagonistinnen hatten und welche Sanktionen auf Abweichungen vom Ideal folgten.
- Das Weiblichkeitsideal und seine Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis
- Die Internalisierung von gesellschaftlichen Normen und Werten durch weibliche Figuren
- Die Folgen von Selbstbestimmung und Auflehnung gegenüber traditionellen Erwartungen
- Die Pathologisierung von Emotionen und die Bedeutung der Gefühlskontrolle
- Die Auswirkungen von patriarchalen Strukturen auf die Lebensbedingungen von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die drei Kurzgeschichten und den Fokus der Arbeit aus der Perspektive der Gender-Studies vor.
Kapitel 2 analysiert die Diskurse, die das Weiblichkeitsideal und das Geschlechterverhältnis in den Texten konstituieren. Es wird auf die „Angel in the House“-Ideologie eingegangen und deren Einfluss auf die Lebensbedingungen von Frauen beleuchtet. Die Kritik an patriarchalen Gesellschaftsstrukturen und die Rolle der Vernunft in der Ehe werden diskutiert.
Kapitel 3 untersucht die Auswirkungen der verschiedenen Weiblichkeitsideale auf das Selbstbild der Protagonistinnen und ihr Handeln. Es wird untersucht, wie sie mit dem Verlust der Identität und Resignation, der Internalisierung des Ideals und Anpassung sowie der Selbstbestimmung und Auflehnung umgehen.
Schlüsselwörter
Gender-Studies, Weiblichkeitsideal, „Angel in the House“, Patriarchat, Emotionen, Gefühlskontrolle, Selbstbestimmung, Auflehnung, Pathologisierung, Repression.
- Citation du texte
- Eva Speck (Auteur), 2006, Ein Vergleich von Fay Weldons "Weekend", Doris Lessings "To Room Nineteen" und Mary Lavins "Sarah" aus Sicht der Gender-Theorie , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82744