Konstruktivismus, Rationalismus, Empirismus, Realismus und weitere wissenschaftstheoretische Ansätze


Dossier / Travail, 2007

19 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

2 Einführung in die Wissenschaftstheorie
2.1 Wissenschaftsgeschichte
2.2 Wissenschaft und Wissenschaftstheorie

3 Konstruktivismus
3.1 Wesentliche Kernaussagen der Theorie
3.2 Varianten des Konstruktivismus
3.2.1 Radikaler Konstruktivismus
3.2.2 Sozialer Konstruktivismus
3.2.3 Methodischer Konstruktivismus
3.3 Kritik

4 Rationalismus
4.1 Wesentliche Kernaussagen der Theorie
4.2 Kritischer Rationalismus
4.3 Kritik

5 Empirismus
5.1 Wesentliche Kernaussagen der Theorie
5.2 Weiterentwicklungen des Empirismus
5.2.1 Positivismus
5.2.2 Neopositivismus
5.3 Kritik

6 Realismus
6.1 Wesentliche Kernaussagen der Theorie
6.2 Die drei Ebenen der Realität
6.2.1 Objektive Realität
6.2.2 Subjektive Realität
6.2.3 Sprachliche Realität
6.3 Beispiele
6.4 Kritik

7 Weitere wissenschaftstheoretische Ansätze
7.1 Sozialkonstruktivismus
7.2 Marxistische Wissenschaftstheorie
7.3 Feministische Wissenschaftstheorie

8 Zusammenfassende Folgerungen
8.1 Schlussfolgerung und eigene Meinung

Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Methode der Wissenschaft ist die Methode der kühnen Vermutung und der erfinderischen und ernsthaften Versuche, sie zu widerlegen.

(Sir Karl R. Popper, Wissenschaftstheoretiker, 1902 – 1994)

Eine der zentralen Problemstellungen der Philosophie ist die Beschäftigung mit der Frage der richtigen und exakten Erkenntnisgewinnung und wird seit Jahrtausenden von großen Denkern der Menschheit bearbeitet. Die Beschäftigung mit wissenschaftstheoretischen Problemen wurde bereits in der Antike von Aristoteles (griechischer Philosoph, 384 v. Chr. bis 322 v. Chr.) betrieben.

Wegbereiter der Wissenschaftstheorie, wie wir diese heute kennen, sind vor allem Fachwissenschaftler des 19. und 20. Jahrhunderts, die sich mit Fragen der Wissensgewinnung ihrer Fächer auseinander setzten. Die besondere Schwierigkeit der gegenwärtigen Situation besteht nicht zuletzt darin, dass es auch auf der Ebene der wissenschaftstheoretischen Ansätze über die Theoriebildung keine allgemeinverbindlichen Übersichten gibt. Seit es letztlich Wissenschaftstheorie gibt, hat es diesbezüglich auch immer Uneinigkeit gegeben.

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

Diese Hausarbeit behandelt die wichtigsten und bedeutendsten wissenschaftstheoretischen Ansätze: Konstruktivismus, Rationalismus, Empirismus, Realismus sowie weitere wissenschaftstheoretische Ansätze wie z. B. die marxistische Wissenschaftstheorie oder die feministische Wissenschaftstheorie, die jedoch in der Arbeit nur am Rande behandelt werden.

Nach einer kurzen Einführung in die Wissenschaftstheorie im Allgemeinen und der Abgrenzung zur Wissenschaft soll die Arbeit die o. g. Ansätze erklären, erläutern und Zusammenhänge wie auch Kritikpunkte aufzeigen.

2 Einführung in die Wissenschaftstheorie

2.1 Wissenschaftsgeschichte

Wie bereits in der Einleitung (Kapitel 1.1) kurz angesprochen, erfolgte die Grundlegung der Wissenschaftstheorie bereits in der griechischen Antike. Im Zeitalter der Aufklärung im 17. Jahrhundert führte eine rasante Entwicklung der Naturwissenschaften sowie der verstärkte Einsatz von Experimenten zu einem stark erhöhten Interesse an Wissenschaftstheorie. Nachdem im 18. und 19. Jahrhundert eine deutliche Abgrenzung der Geisteswissenschaften von den Naturwissenschaften stattfand, erfolgte im 20. Jahrhundert eine starke Ausdifferenzierung und Spezialisierung der verschiedenen Fachgebiete und damit weiteres Interesse an Wissenschaftstheorie.

2.2 Wissenschaft und Wissenschaftstheorie

Wissenschaftstheorie dient „der Beschreibung und der kritischen Distanzierung vom faktischen Wissenschaftsbetrieb. Sie stellt eine Reflexion über Wissenschaft dar, indem sie zwei Grundfragen zu beantworten versucht:

1. Welchen Zwecken dienen die Wissenschaften und welchen Zwecken sollen sie dienen?
2. Welche Mittel setzen die Wissenschaftler zur Erreichung dieser Zwecke ein und welche Mittel sollen sie einsetzen?“[1]

Wissenschaftstheorie muss als Teilgebiet der Philosophie verstanden werden, welches sich mit den Voraussetzungen , Methoden und Zielen der Forschung und ihrer Form der Erkenntnisgewinnung beschäftigt.[2] Anders ausgedrückt ist Wissenschaftstheorie eine „Lehre von der Vorgehensweise bei der wissenschaftlichen Tätigkeit: Sie ist eine Methodologie.“[3]

Im Gegensatz zur Wissenschaftstheorie besteht Wissenschaft aus Forschung und Lehre, deren Ergebnisse in wissenschaftlichen Arbeiten systematisch dargestellt und veröffentlicht werden, damit sie prinzipiell nachvollzogen und v. a. auch überprüft werden können. Wissenschaftstheorie und Wissenschaft arbeiten weitestgehend unabhängig voneinander; dennoch versucht die Wissenschaft mit ihrer Unzulänglichkeit und verwendeten Methoden entsprechende Verbesserungen beisteuern zu können.

3 Konstruktivismus

3.1 Wesentliche Kernaussagen der Theorie

Seit einigen Jahren gibt es mehrere unabhängig von einander entstandene, in ihren Auffassungen völlig verschiedene erkenntnistheoretische Strömungen, die auf Grund des gemeinsamen Namensbestandteils Konstruktivismus oft irrtümlich für ähnlich oder gar übereinstimmend gehalten werden. Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass es „den“ Konstruktivismus als ein Paradigma mit genau definierten Aussagen nicht gibt. Vielmehr lassen sich dem Konstruktivismus nachfolgend verschiedene Ausprägungen und Thesen zurechnen.[4]

Die (soziale) Welt wird nicht als gegeben angenommen. Statt dessen beharrt der Konstruktivismus darauf, dass die Wirklichkeit von den Menschen „gemacht“ ist. Der Forschungsgegenstand des Sozialwissenschaftlers ist sozial konstruiert und vom Bewusstsein der Akteure abhängig.[5]

Der Erkenntnisvorgang darf dabei nicht als eine Art passive „Abbildung“ verstanden werden, sondern als ein aktiver Konstruktionsvorgang, in dem die Annahmen, Interessen und Erfahrungen des Forschers eine bedeutende Rolle spielen. Sie bestimmen, was in das Blickfeld des Forschers gelangt und orientieren Methodenwahl und Interpretation der Forschungsergebnisse. Besonders hervorgehoben wird die Rolle der Sprache, weil jeder Weltbezug nur durch Sprache hergestellt werden kann.[6]

Menschen sind zwar in Traditionen und soziale Institutionen eingebettet, aus denen sie sich mit Handlungsorientierungen versorgen. Sie sind aber niemals in ihrem Verhalten vollständig determiniert, sondern verfolgen eigene Interessen und Ziele, mit denen sie sich auch über äußere Restriktionen hinwegsetzen können.[7]

3.2 Varianten des Konstruktivismus

3.2.1 Radikaler Konstruktivismus

Der Radikale Konstruktivismus ist eine philosophische Theorie der Wahrnehmung und der Erkenntnis, die für sich in Anspruch nimmt, auf Resultate und Theorien aus den Einzelwissenschaften begründet zu sein. Gleichzeitig will der Konstruktivismus diesen und anderen Einzelwissenschaften ein erkenntnistheoretisches und wissenschaftstheoretisches Fundament liefern. Es soll also jeder Erkenntnisvorgang aus der funktionalen Struktur des erkennenden Organismus erklärt werden. Erkenntnis findet demzufolge im Gehirn statt. Es operiert als ein völlig abgeschlossenes System, das keinen direkten Bezug zur Außenwelt hat, sondern die „Realität“ nur über selbst erzeugte Signale konstruieren kann.[8]

3.2.2 Sozialer Konstruktivismus

Der Soziale Konstruktivismus geht dagegen davon aus, dass Menschen durch Kommunikation und Interaktion eine soziale Wirklichkeit erschaffen, die von anderen Akteuren als „objektive“ Wirklichkeit wahrgenommen und geteilt wird. Wirklichkeit wird demzufolge nicht als eine subjektive, sondern als eine soziale Konstruktion aufgefasst. Die Menschen erlernen die Bedeutung bestimmter Regeln im Zuge ihrer Sozialisierung. Insoweit sie sich an diesen Regeln in ihrem Verhalten orien­tieren, stellen diese Regeln für sie eine „Realität“ dar.[9]

[...]


[1] Scherer, A. G.: Kritik der Organisation oder Organisation der Kritik? - Wissenschaftstheoretische Bemerkungen zum kritischen Umgang mit Organisationstheorien, in: Kieser, A.; Ebers, M. (Hrsg.): Organisationstheorien, 6. Aufl., Mannheim 2006, S. 22.

[2] Vgl. ebd., S. 22 ff.

[3] Schnell, R.; Hill, P. B.; Esser, E.: Methoden der empirischen Sozialforschung, 6. Aufl., München; Wien 1999, S.48

[4] Vgl. Scherer, A. G.: Konstruktivismus, in: Handwörterbuch der Unternehmensführung und Organisation, 4. Aufl., Stuttgart 2004, S. 645.

[5] Vgl. Scherer, A. G.: Konstruktivismus, in: Handwörterbuch der Unternehmensführung und Organisation, 4. Aufl., Stuttgart 2004, S. 645.

[6] Vgl. ebd. S. 645

[7] Vgl. ebd. S. 645

[8] Vgl. Scherer, A. G.: Konstruktivismus, in: Handwörterbuch der Unternehmensführung und Organisation, 4. Aufl., Stuttgart 2004, S. 646.

[9] Vgl. ebd.

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Konstruktivismus, Rationalismus, Empirismus, Realismus und weitere wissenschaftstheoretische Ansätze
Université
University of Cooperative Education Ravensburg  (Wirtschaftswissenschaften)
Cours
Wissenschaftliches Arbeiten
Note
1,7
Auteur
Année
2007
Pages
19
N° de catalogue
V82812
ISBN (ebook)
9783638885935
ISBN (Livre)
9783638910385
Taille d'un fichier
456 KB
Langue
allemand
Mots clés
Konstruktivismus, Rationalismus, Empirismus, Realismus, Ansätze, Wissenschaftliches, Arbeiten
Citation du texte
Jörg H. Filzinger (Auteur), 2007, Konstruktivismus, Rationalismus, Empirismus, Realismus und weitere wissenschaftstheoretische Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82812

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