Ich habe mich für das Thema „Nachbar gegen Muezzin“ entschieden. Ich werde in meiner Hausarbeit versuchen, die rechtliche Problematik in diesem Streitfall mit Hilfe verschiedener Literatur aufzuzeigen und denkbare Lösungsansätze anzubieten. Die Diskrepanzen, die in Deutschland durch das Aufeinandertreffen von Menschen mit verschiedenen Herkünften, Religionen, Weltanschauungen und Kulturen, die über lange Zeit gewachsen sind, gesellschaftlich zu Tage treten, sollen hier verdeutlicht und in ihrem Kontext erörtert werden.
Eines der größten Probleme in diesem Fall liegt meines Erachtens einerseits in einer oft mangelnden Kompromissbereitschaft und Offenheit der ansässigen Bevölkerung Neuem und Fremdem gegenüber, und andererseits in der mangelnden Aufklärung auf beiden Seiten.
Denn auch wenn in Deutschland offiziell die Trennung zwischen Kirche und Staat herrscht, kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen verschiedenen Religionen, die sich auch auf politischer Ebene abspielen.
Eine mögliche Erklärung ist, dass sich ein Großteil der Deutschen als Christen in einem christlich geprägten Land verstehen. Dieses „abendländische“ Selbst-Bewusstsein scheint immer wieder in Konflikte mit der Toleranz gegenüber nicht christlichen Glaubens-, Gewissens- oder Religionsvorstellungen zu geraten.
Nicht zu vergessen ist die in zahlreichen Dokumentationen zu diesem Thema zu findende Angst der Mehrheitsbevölkerung vor einer Entfremdung Deutschlands und seiner Menschen von der eigenen „abendländischen“ Kultur. Solche Haltungen spiegeln sich in Aussagen wie „In der Bundesrepublik Deutschland leben wir seit Jahrhunderten in abendländischer und christlicher Tradition und Kultur also nicht im Morgenland. (...), (und es) steht (...) ihnen doch frei in ihre Heimatländer zurückzukehren und dort dem Ruf des Muezzins zu folgen“ (WAZ 2.11.1996, zum Thema Gebetsruf in Duisburg) wider.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte Deutschlands als säkularer Staat
- Religionsfreiheit im Grundgesetz
- Die Verfassungsrechtliche Rechtfertigung für Grundrechtseingriffe
- Fazit und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die rechtliche Problematik des Streits um den islamischen Gebetsruf unter dem Titel „Nachbar gegen Muezzin“. Dabei wird die Diskrepanz zwischen unterschiedlichen Herkünften, Religionen, Weltanschauungen und Kulturen in Deutschland beleuchtet und in ihrem Kontext erörtert.
- Die Entwicklung Deutschlands als säkularer Staat
- Die Bedeutung der Religionsfreiheit im Grundgesetz
- Die Rechtfertigung von Grundrechtseingriffen
- Die Rolle von Kompromissbereitschaft und Aufklärung
- Spannungen zwischen verschiedenen Religionen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problematik des Streits um den islamischen Gebetsruf dar und benennt die Ziele der Hausarbeit, die darin bestehen, die rechtlichen Aspekte dieses Konflikts zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze zu erörtern.
- Die Geschichte Deutschlands als säkularer Staat: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Prozess der Säkularisierung Deutschlands, beginnend mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Es analysiert die Bedeutung dieses Ereignisses für die Trennung von Kirche und Staat und die Entwicklung der Religionsfreiheit in Deutschland.
- Religionsfreiheit im Grundgesetz: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Grundrecht der Religionsfreiheit, wie es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist. Es wird auf die garantierte Glaubens-, Gewissens- und Religionsfreiheit eingegangen und die rechtlichen Möglichkeiten der Einschränkung dieses Grundrechts erörtert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete dieser Hausarbeit sind: Religionsfreiheit, Säkularisierung, Grundgesetz, Islam, Gebetsruf, Konflikt, Kompromissbereitschaft, Aufklärung, Deutschland.
- Citar trabajo
- Katarina Hoberg (Autor), 2007, "Nachbar gegen Muezzin" - Der Streit um den islamischen Gebetsruf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83031