(aus der Einleitung)
Im Zusammenhang mit der privaten Altersvorsorge dominiert inzwischen ein Schlagwort: Riester-Rente (vgl. Handelsblatt Nr. 37 vom 21.03.2007. S. C3). So haben bereits acht Millionen berechtigte Personen einen Riester-Vertrag abgeschlossen und laut einem Zeitungsartikel, der am 21. März 2007 in der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ erschien, „[kommt] Riestern […] ganz groß in Mode“. So legte vergangenes Jahr laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales der gesamte Markt um knapp 40 Prozent zu. Neben den vermehrten Marketinganstrengungen von Seiten der Anbieter dürfte dies auch daran liegen, dass das Bewusstsein für die eigene Altersvorsorge steigt. Die Tatsache, dass die Finanzierung der Gesetzlichen Rente zum Problem für die Gesetzliche Rentenversicherung wird, ist zunehmend in den Köpfen der Bürger präsent. Doch eignet sich die Riester-Rente zur Ergänzung der Gesetzlichen Rente, und wie ist diese konkret ausgestaltet?
Mit dieser Frage und den Problemen die dazu führten, dass die private Altersvorsorge zur Ergänzung der Gesetzlichen Rente so wichtig wurde, beschäftigt sich diese Projektarbeit.
In dieser Projektarbeit werden die Probleme der Finanzierung der GRV erläutert, die aus demographischen Veränderungen und wirtschaftlichen Entwicklungen resultieren. Es wird dargestellt, dass die verabschiedeten Rentenreformen eine Senkung des Niveaus der Gesetzlichen Rente mit sich bringen, welche eine zusätzliche Altersvorsorge zur Ergänzung der Gesetzlichen Rente notwendig macht. Hierauf aufbauend wird untersucht, ob die Riester-Rente als Form der privaten Altersvorsorge hierfür geeignet ist. Nicht betrachtet werden andere private Vorsorgeformen und deren Eignung sowie die Betriebliche Altersvorsorge als weitere Möglichkeit zur Ergänzung der Gesetzlichen Rente.
Diese Arbeit möchte dem Leser die Brisanz der finanziellen Situation der Gesetzlichen Rente aufzeigen, die Maßnahmen der hieraus resultierenden Reformen betrachten sowie die Folgen für den Einzelnen darstellen. Dem Leser soll bewusst werden, warum die Rentenreformen notwendig waren, und es soll aufgezeigt werden, wie die Riester-Rente – als Instrument zur Ergänzung der Gesetzlichen Rente – funktioniert und inwieweit diese dazu geeignet ist, den finanziellen Ausgleich zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Problemstellung und -abgrenzung
- Ziel der Arbeit
- Vorgehen
- Grundlagen
- Das Sozialstaatsprinzip
- Allgemeines
- Die Sozialversicherung
- Die Gesetzliche Rentenversicherung
- Allgemeines
- Die Kerneigenschaften der Rente
- Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung
- Leistungen
- Allgemeines
- Voraussetzungen
- Rentenberechung
- Rentenformel
- Das Sozialstaatsprinzip
- Die Probleme der GRV
- Allgemeines
- Problemfaktoren, welche zu finanziellen Mehrbelastungen der GRV führen
- Demographische Entwicklungen
- Wirtschaftliche Entwicklungen
- Rentenreformen
- Rentenreform 2001
- Rentenreform 2004
- Zusammenfassung
- Eignung der Riester-Rente zur privaten Altersvorsorge
- Die Riester-Rente
- Allgemeines
- Zertifizierungskriterien
- Zulagenberechtigte Personen
- Staatliche Förderung
- Allgemeines
- Zulagen
- Sonderausgabenabzug
- Besonderheiten
- Entnahme von Kapital für Wohneigentum
- Vererbbarkeit der Ansprüche
- Riester-Rente und private Altersvorsorge
- Hinweise
- Erstes Beispiel
- Zweites Beispiel
- Drittes Beispiel
- Ergebnis
- Allgemeines
- Ergebnis, bezogen auf die Schließung der Rentenlücke
- Ergebnis, bezogen auf die Schließung der Versorgungslücke
- Kritik an dem Konzept der Riester-Rente
- Zusammenfassung
- Die Riester-Rente
- Die Funktionsweise der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und ihre Herausforderungen
- Die Konzeption und Gestaltung der Riester-Rente
- Die staatliche Förderung der Riester-Rente und deren Einfluss auf die private Altersvorsorge
- Die Eignung der Riester-Rente zur Schließung der Rentenlücke und der Versorgungslücke
- Kritikpunkte und Limitationen der Riester-Rente
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Riester-Rente und ihrer Eignung als Instrument zur privaten Altersvorsorge. Sie analysiert die Funktionsweise der Riester-Rente im Kontext der gesetzlichen Rentenversicherung und untersucht, ob sie eine adäquate Lösung für die Altersvorsorge darstellt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Riester-Rente ein und erläutert die Motivation, Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit. Sie definiert zudem den methodischen Ansatz, der zur Beantwortung der Forschungsfrage angewandt wird. Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundlagen der Altersvorsorge, insbesondere das Sozialstaatsprinzip und die Funktionsweise der gesetzlichen Rentenversicherung. Es werden die Kerneigenschaften der Rente, die Finanzierung und die Leistungen der GRV dargestellt.
Kapitel drei fokussiert auf die Herausforderungen, denen die GRV gegenübersteht, insbesondere die demographischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die zu finanziellen Belastungen führen. Die im Laufe der Zeit erfolgten Rentenreformen werden in diesem Kontext beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich der Riester-Rente als Instrument der privaten Altersvorsorge. Es werden die Konzeption, die Zertifizierungskriterien, die staatliche Förderung und die Besonderheiten der Riester-Rente erläutert. Im weiteren Verlauf werden anhand von Beispielen die Auswirkungen der Riester-Rente auf die Altersvorsorge untersucht und die Eignung zur Schließung der Rentenlücke und der Versorgungslücke beurteilt.
Schlüsselwörter
Riester-Rente, private Altersvorsorge, gesetzliche Rentenversicherung, Rentenlücke, Versorgungslücke, Demographischer Wandel, staatliche Förderung, Finanzierung, Altersvorsorgeverträge, Rentenreform.
- Citar trabajo
- Tobias Merkle (Autor), 2007, Die Riester-Rente - Ein geeignetes Instrument zur privaten Altersvorsorge?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83058