Das Leben in so genannten Gated Communities wird in den USA immer beliebter.
Unter Gated Communities versteht man „mit einem Tor versehene Gemeinschaften“ . Dabei ist besonders hervorzuheben, dass der Begriff „Community“ sowohl Gemeinde im Sinne einer territorialen Eingrenzung als auch Gemeinschaft im Sinne gemeinsamer verbindender Elemente umfasst. Da es in der deutschen Sprache keinen Begriff gibt, der diese zwei Aspekte adäquat verbindet, wird in dieser Arbeit weiterhin das englische Wort „Community“ verwendet.
Nach Blakely und Snyder gibt es drei Idealtypen von Gated Communities. Der erste Typ wird als Lifestyle Community bezeichnet. Diese Communities bieten viele Annehmlichkeiten und sind auf die Ansprüche bestimmter Gruppen ausgerichtet. So gibt es beispielsweise spezielle Communities für Rentner und solche für Berufstätige, die in ihrer Freizeit gerne Sport treiben.
Eine besondere Form der Lifestyle Communities bilden die „Gated New Towns“. Während die anderen Communities einige Annehmlichkeiten für die Bewohner bieten ist das Gated New Town “keine reine Wohngegend mit einigen Freizeitanlagen, sondern bietet Schulen, Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten sowie Erholungs- und Freizeitangebote“ .
Prestige Communities und Security Zone Communities sind die beiden anderen Idealtypen von Gated Communites. In Prestige Communities gibt es keine gemeinsamen Annehmlichkeiten für die Bewohner. Dort beschränkt sich die Gemeinsamkeit auf den gemeinsamen Wohnort, der Exklusivität verspricht.
„But gating does not necessarily create community; it only selects for a certain type of person and level of income.“
Security Zone Communities sind im Gegensatz zu den vorher genannten nicht als solche geplant worden. Die Umgrenzungen werden nachträglich von den Bewohnern einer Nachbarschaft zum Schutz vor Kriminalität und Verkehr errichtet.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern die Wohnform der Gated Communities typisch amerikanisch ist. Zu diesem Zweck soll zunächst ein kurzer Blick auf die Verbreitung von Gated Communities in den USA und die Geschichte amerikanischer Siedlungsformen geworfen werden. Im Anschluss daran werden die Forschungsergebnisse von Daniela Poeder und Setha M. Low vorgestellt, die sich mit den Motiven der Bewohner in Gated Communities befasst haben. Die Resultate dieser Forschungen werden dann in Zusammenhang mit der Veränderung öffentlichen Raums in den USA gebracht.
Abschließend wird im Fazit die eingangs gestellte Frage beantwortet, inwiefern die Wohnform der Gated Communities typisch amerikanisch ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte und Verbreitung von Gated Communities
- Forschungen und Ergebnisse
- Lebensweisen
- Landscape of Fear
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wohnform der Gated Communities in den USA und deren Typizität für die amerikanische Gesellschaft. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte und Verbreitung dieser Wohnform, analysiert Forschungsresultate zu den Motiven der Bewohner und setzt diese in den Kontext der Veränderung des öffentlichen Raums in den USA.
- Geschichte und Entwicklung von Gated Communities in den USA
- Verbreitung und regionale Konzentration von Gated Communities
- Motivationen der Bewohner von Gated Communities
- Gated Communities im Kontext der amerikanischen Siedlungsgeschichte
- Veränderung des öffentlichen Raums im Zusammenhang mit Gated Communities
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Gated Communities ein, definiert den Begriff und differenziert zwischen verschiedenen Typen von Gated Communities nach Blakely und Snyder (Lifestyle Communities, Prestige Communities, Security Zone Communities). Sie skizziert die Forschungsfrage nach der Typizität der Gated Communities für die amerikanische Gesellschaft und benennt die methodischen Schritte der Arbeit: Betrachtung der Verbreitung und Geschichte, Präsentation von Forschungsergebnissen und Einordnung in den Kontext der Veränderung des öffentlichen Raums. Die Einleitung betont die Doppelnatur des Begriffs "Community" als territorial begrenzte Gemeinde und als Gemeinschaft mit verbindenden Elementen.
Geschichte und Verbreitung von Gated Communities in den USA: Dieses Kapitel untersucht die Geschichte und Verbreitung von Gated Communities in den USA. Es widerlegt die Annahme der Gated Communities als rein amerikanische Erfindung, indem es auf historische Beispiele wie Stadtmauern im mittelalterlichen Europa verweist. Es beschreibt die Entstehung der ersten planmäßig angelegten Gated Communities in den 60er und 70er Jahren, vor allem im Sunbelt, oft zunächst als Ferienanlagen genutzt. Die Ausbreitung nach Norden und in Metropolen wird dokumentiert, und die rasante Zunahme der Bewohnerzahlen in den 90er Jahren wird dargestellt. Das Kapitel stellt die drei charakteristischen amerikanischen Siedlungsformen nach Arensberg (New England Towns, Southern Countries, Mainstreet Towns) vor und vergleicht diese mit den Idealtypen von Gated Communities nach Blakely und Snyder, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und die historische Einbettung der Gated Communities zu beleuchten. Die Ähnlichkeit zwischen "New England Town" und "Gated New Town" wird als Indiz für die historische Verankerung der Community-Form in den USA gewertet.
Schlüsselwörter
Gated Communities, USA, Siedlungsformen, Geschichte, Verbreitung, Forschungsergebnisse, öffentlicher Raum, Lifestyle Communities, Prestige Communities, Security Zone Communities, New England Towns, Southern Countries, Mainstreet Towns, Exklusivität, Sicherheit, Community.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gated Communities in den USA"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Wohnform der Gated Communities in den USA und deren Typizität für die amerikanische Gesellschaft. Sie analysiert die Geschichte, Verbreitung, die Motive der Bewohner und setzt diese in den Kontext der Veränderung des öffentlichen Raums in den USA.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte und Entwicklung von Gated Communities in den USA, ihre Verbreitung und regionale Konzentration, die Motivationen der Bewohner, ihre Einordnung in die amerikanische Siedlungsgeschichte und die Veränderung des öffentlichen Raums im Zusammenhang mit Gated Communities. Die Arbeit differenziert auch zwischen verschiedenen Typen von Gated Communities (Lifestyle, Prestige, Security Zone Communities).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte und Verbreitung von Gated Communities, ein Kapitel zu Forschungsresultaten (implizit in der Zusammenfassung der Kapitel enthalten), ein Kapitel zu Lebensweisen (implizit im Kontext der Motivationen der Bewohner), ein Kapitel zum "Landscape of Fear" (nicht explizit benannt, aber thematisch impliziert) und ein Fazit.
Wie werden Gated Communities in dieser Arbeit definiert und kategorisiert?
Gated Communities werden nach Blakely und Snyder in Lifestyle Communities, Prestige Communities und Security Zone Communities unterschieden. Der Begriff "Community" wird als territorial begrenzte Gemeinde und als Gemeinschaft mit verbindenden Elementen verstanden.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwiefern sind Gated Communities typisch für die amerikanische Gesellschaft?
Wie wird die historische Einbettung von Gated Communities dargestellt?
Die Arbeit widerlegt die Annahme, Gated Communities seien eine rein amerikanische Erfindung, indem sie historische Beispiele wie Stadtmauern im mittelalterlichen Europa anführt. Sie vergleicht die drei charakteristischen amerikanischen Siedlungsformen nach Arensberg (New England Towns, Southern Countries, Mainstreet Towns) mit den Idealtypen von Gated Communities nach Blakely und Snyder, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen (implizit)?
Die Ähnlichkeit zwischen "New England Town" und "Gated New Town" wird als Indiz für die historische Verankerung der Community-Form in den USA gewertet. Weitere Schlussfolgerungen lassen sich aus den Kapiteln zu den Bewohnermotiven und der Veränderung des öffentlichen Raums ableiten, die aber in der Zusammenfassung der Kapitel nur implizit enthalten sind.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Gated Communities, USA, Siedlungsformen, Geschichte, Verbreitung, Forschungsergebnisse, öffentlicher Raum, Lifestyle Communities, Prestige Communities, Security Zone Communities, New England Towns, Southern Countries, Mainstreet Towns, Exklusivität, Sicherheit, Community.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts (B.A.) Julia Albers (Autor:in), 2007, Gated Communities - Amerikas neue Forts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83101