Die zunehmende Mediatisierung in allen Bereichen westlicher Politik wirft die Frage auf, inwiefern die modernen (Massen-) Medien Einfluss im Bezug auf Wahlkämpfe und Wahlverhalten ausüben können und wie schon heute die politische Praxis durch den Einfluss der Medien geprägt ist.
Die USA sind dabei ein prototypisches Beispiel für eine stark mediatisierte Kommunikationsgesellschaft, in der die Medien auch auf die Politik einen starken Druck ausüben.
So entspricht die Darstellung von Politik in den USA und in allen westlichen Demokratien immer mehr den Regeln der Medien. Politik wird inszeniert, wobei die Politik vielfach deutlich der spezifischen Logik der Medien folgt und dabei Phänomene erzeugt, von denen das hervorstechendste das der Personalisierung von Politik ist.
Gerade im US-Wahlkampf ist ein Trend zur Personalisierung deutlich zu erkennen, denn bei der Wahl werden Wahlentscheidungen sehr stark an Personen und nicht so sehr an Parteien geknüpft.
Es stellt sich dabei die Frage, welchen Einfluss die Medien im Einzelnen auf die Wahlkampfführung in den USA ausüben und auf welche Weise die mediale Politikdarstellung auf Wahlentscheidungen Einfluss nimmt. Das Gewicht der Medien ist dabei unbestritten. Medien gehören im Wahlkampf zu einer der wichtigsten Einrichtungen. Die Wahlkampfstrategien der Kandidaten und Parteien sind unmittelbar an die spezifische Logik der Medien geknüpft.
Ziel dieser Arbeit ist es, die besondere Bedeutung der Medien für die Strategien im US-amerikanischen Wahlkampf herauszustellen. Es soll gezeigt werden, welche Funktionen den Medien im Einzelnen im Wahlkampf zukommen und auf welche Weise sich die Strategien im Wahlkampf auf die besondere Rolle der Medien ausrichten.
Dabei soll auch kritisch untersucht werden, ob sich aus der zunehmenden Mediatisierung von Politik Demokratiedefizite ergeben, wie dies oft befürchtet wird.
Dazu wird in einem ersten Schritt der Fokus auf die spezielle Logik der Medien und auf das Verhältnis von Medien und Politik im Allgemeinen in den USA gelenkt. Es soll dabei insbesondere die Frage beantwortet werden, welchen Einfluss die Medien auf den Wahlkampf in den USA und auf den politischen Prozess haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verhältnis von Medien und Politik in den USA
- Die spezielle Logik der Medien und ihre Regeln im Wahlkampf
- Der Einfluss der Medien auf den politischen Prozess und auf den Wahlkampf in den USA
- Instrumentalisierung oder Abhängigkeit? Das Verhältnis von Medien und Politik
- Funktionen und Effekte der Medien im politischen Prozess und im Wahlkampf
- Der Medieneinfluss auf den Wahlkampf
- Der Einfluss der Medien auf Wahlkampfstrategien im US-Wahlkampf
- Medial motivierte Wahlkampfstrategien
- Negative Campaigning
- Personalisierung der Wahlkampfführung – candidate voting und candidate imaging
- Professionalisierungsthese
- Authentizitätsstrategien von Kandidaten im Wahlkampf
- Die Fernsehduelle als Wahlkampfduelle – Polit-Entertainment
- Zur Rolle der Medien bei der Wahlkampffinanzierung - fundraising
- Zur Wirkung medial orientierter Wahlkampfführung auf den Wahlerfolg
- ,,Medienbonus“ als wahlentscheidender Faktor? Zur Chance parteipolitischer Außenseiter
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die besondere Bedeutung von Medien für Wahlkampfstrategien im US-amerikanischen Wahlkampf. Sie beleuchtet die Funktionen der Medien im Wahlkampf und analysiert, wie sich Wahlkampfstrategien an die spezifische Logik der Medien anpassen. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit der Frage, ob die zunehmende Mediatisierung von Politik zu Demokratiedefiziten führt.
- Das Verhältnis von Medien und Politik in den USA, insbesondere die spezielle Logik der Medien im Wahlkampf
- Der Einfluss der Medien auf den politischen Prozess und auf den Wahlkampf in den USA, einschließlich der Funktionen und Effekte der Medien
- Die Ausrichtung von Wahlkampfstrategien im US-Wahlkampf an der medialen Logik, einschließlich der Analyse medialer Wahlkampfmittel
- Die Frage, ob die Medien eine besondere Rolle für parteipolitische Außenseiter im US-Wahlkampf spielen
- Die mögliche Entstehung von Demokratiedefiziten durch die zunehmende Mediatisierung von Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zunehmende Mediatisierung in der Politik und den besonderen Einfluss der Medien im US-amerikanischen Wahlkampf vor. Sie erläutert die Relevanz der Arbeit und skizziert die wichtigsten Fragestellungen.
- Das Verhältnis von Medien und Politik in den USA: Dieses Kapitel analysiert die spezifische Logik der Medien im Wahlkampf und untersucht, welchen Einfluss die Medien auf den politischen Prozess und auf den Wahlkampf in den USA haben.
- Der Einfluss der Medien auf Wahlkampfstrategien im US-Wahlkampf: Dieses Kapitel beleuchtet die mediale Ausrichtung von Wahlkampfstrategien und analysiert verschiedene medienbezogene Wahlkampfmittel, wie z.B. negatives Campaigning und die Personalisierung von Politik.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Medien, Wahlkampf, Wahlstrategien, US-Wahlkampf, Personalisierung, Medienlogik, Demokratiedefizit, Medieneinfluss, Instrumentalisierung, Wahlkampffinanzierung und parteipolitische Außenseiter. Diese Begriffe stehen im Mittelpunkt der Analyse und werden verwendet, um die besonderen Bezüge zwischen Medien und Politik im Kontext des US-amerikanischen Wahlkampfs zu beleuchten.
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- Anonym (Author), 2007, Wahlen und Wahlkämpfe in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83217