Die rückläufigen Eheschließungszahlen, die stetig ansteigende Zahl der Scheidungen, der drastische Rückgang der Geburten, die wachsende Zahl an Einelternfamilien beziehungsweise an Alleinerziehenden, der steigende Anteil an Einpersonenhaushalten und die deutlich angestiegene Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften in Deutsch-land legen die Vermutung nahe, dass die Institution der Familie in eine Krise geraten sein oder auch zunehmend an Bedeutung verloren haben könnte.
Die eben beschriebenen Sachverhalte werfen jedoch einige weiterführende Fragen auf: Was versteht man unter „Familie“, wie lässt sie sich definieren? Welche Funktionen und Aufgaben hat sie? Welche verschiedenen familialen Lebensformen gibt es? Wie hat sich die Struktur der Familie verändert? Aus welchen Gründen? Befindet sich die Fami-lie in einer Krise oder sogar im Verfall?
In der hier vorliegenden Arbeit werde ich neben diese Fragestellungen auch eine bestimmte familiale Lebensform näher betrachten, nämlich die der nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Ich habe diese ausgewählt, da sie in den letzten Jahrzehnten einen sehr starken Zuwachs erfahren hat. Woher kommt dieser Anstieg? Ist er etwa eine Folge der strukturellen Veränderungen der Familie und falls ja, in welchem Ausmaß? Sind sie sogar erst durch den Strukturwandel entstanden? Oder hat es diese Form der Partner-schaft schon immer gegeben? Wie ist diese Form des nichtehelichen Zusammenlebens entstanden, wie hat sie sich entwickelt? Welche Absichten und Ziele werden durch sie verfolgt, welche Aufgaben und Funktionen hat sie? Welche Menschen entscheiden sich für diese Lebensform? In meinen Ausführungen werde ich mich ausschließlich auf die Entwicklungen in Deutschland beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Familie
- 2.1 Definition von Familie
- 2.2 Die Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie
- 2.3 Der Strukturwandel der Kernfamilie
- 2.3.1 Die Entwicklung der Geburtenziffer
- 2.3.2 Die Entwicklung der Eheschließungen und Ehescheidungen
- 2.3.3 Nichteheliche Lebensgemeinschaften in Zahlen
- 2.3 Ursachen des Strukturwandels der Familie
- 2.3.1 Die Veränderung des Verhältnisses von Ehe und Familie
- 2.3.2 Die Individualisierungsthese
- 2.3.3 Die Theorie sozialer Differenzierung
- 2.3.4 Reformen des Familienrechts
- 3. Nichteheliche Lebensgemeinschaften
- 3.1 Die historische Entwicklung der nichtehelichen Lebensgemeinschaften
- 3.2 Die Motive für die Gründung einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft
- 3.3 Eigenschaften und Besonderheiten der nichtehelichen Lebensgemeinschaften
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der Familie in Deutschland und beleuchtet insbesondere das Phänomen der nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Sie analysiert die Gründe für den Strukturwandel der Familie und die Ursachen für den Anstieg nichtehelicher Lebensgemeinschaften.
- Definition und Entwicklung der Familie
- Strukturwandel der Kernfamilie
- Nichteheliche Lebensgemeinschaften: Entstehung und Verbreitung
- Gründe für die Gründung nichtehelicher Lebensgemeinschaften
- Bedeutung und Funktionen nichtehelicher Lebensgemeinschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Familie" und einer Analyse der Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie. Anschließend wird der Strukturwandel der Kernfamilie anhand der Entwicklungen von Geburtenraten, Eheschließungen, Ehescheidungen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften untersucht. Die Arbeit beleuchtet auch die Ursachen des Strukturwandels, die sich aus der Veränderung des Verhältnisses von Ehe und Familie, der Individualisierungsthese, der Theorie sozialer Differenzierung und Reformen des Familienrechts ergeben.
Im dritten Kapitel wird der Fokus auf nichteheliche Lebensgemeinschaften gelegt. Die Arbeit untersucht deren historische Entwicklung, die Motive für die Gründung dieser Lebensform, sowie Eigenschaften und Besonderheiten nichtehelicher Lebensgemeinschaften.
Schlüsselwörter
Familie, Strukturwandel, Kernfamilie, Nichteheliche Lebensgemeinschaften, Individualisierung, soziale Differenzierung, Familienrecht, Lebensform, Deutschland.
- Citar trabajo
- Stefanie Meyer (Autor), 2007, Nichteheliche Lebensgemeinschaften - ein Resultat des Wandels der Familie?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83320