Die vorliegende Hausarbeit bezieht sich schwerpunktmäßig auf den Text des peruanischen
Wirtschaftswissenschaftlers Hernando de Soto „Freiheit für das Kapital“. De Soto interessiert
sich jedoch weniger für das Eigentumsrecht an sich, als für die Metarechte – also das Recht
auf und gleichermaßen den Zugang zu Eigentum. Nachdem das Privateigentum mittlerweile
die Ideen des Kommunismus übertrumpft hat, ist auch in ganz Deutschland laut Artikel 14 des
Grundgesetzes das Recht auf Privateigentum ein Grundrecht. Damit impliziert ist gleichzeitig
eine Verpflichtung: Der Gebrauch von Eigentum soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit
dienen. Es ist die Aufgabe des Staates, gute Eigentumsrechte zu schaffen und durchzusetzen,
da sie eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Prosperität sind. Die Realität sieht in den
meisten anderen Ländern jedoch anders aus. Konflikte um Eigentum, insbesondere um Grund
und Boden, sind alltäglich. Sie reichen von Grenzstreitigkeiten zwischen Nachbarn bis hin zu
Kriegen zwischen einzelnen Völkern. Gerade in den Entwicklungsländern zeigt sich, dass die
Auffassung der Bedeutung von Eigentum divergiert. Dient Eigentum dort vor allem seinem
materiellen Zweck, führt es in der westlichen Welt bereits ein Doppelleben als Kapital. Zwar
wurde der Übergang zum Kapitalismus bereits geschaffen, der Erfolg bleibt jedoch gerade in
den ehemaligen Ostblockstaaten und Dritte-Welt-Ländern größtenteils aus. Denn das „tote
Kapital“ braucht laut de Soto ein formales Fundament, um im Zuge der Globalisierung und
Kapitalisierung im Prozess der freien – wenn auch noch nicht sozialen – Marktwirtschaft zu
prosperieren.
Inhaltsverzeichnis
- A Allgemeine Funktionen von Eigentum
- 1. Der Eigentumsbegriff
- 2. Soziale Funktionen des Eigentums
- 3. Funktion einer Eigentumspolitik
- 4. Funktion eines Eigentumsrechtes
- B Eigentum als tragender Faktor einer Marktwirtschaft
- 1. Marktwirtschaft in der 3. Welt
- 2. Die Verantwortlichkeit der Regierung
- 3. Marktversagen im Kapitalisierungsprozess
- 4. Repräsentationssysteme und Informationsprozesse
- C Fallbeispiel: Grundeigentum in Entwicklungsländern
- 1. Eigenschaften von Landrechten
- 2. Zugang zu Land
- 3. Landreformen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rolle des Eigentums im Kapitalisierungsprozess und analysiert, warum der Markt trotz fortschreitender Kapitalisierung versagen kann. Dabei wird der Fokus auf die Ausführungen des peruanischen Wirtschaftswissenschaftlers Hernando de Soto gelegt, der in seinem Buch „Freiheit für das Kapital“ die Bedeutung von Metarechten, also dem Recht auf und dem Zugang zu Eigentum, betont. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Funktionen des Eigentums, sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, und zeigt anhand eines Fallbeispiels die Problematik von Landbesitz in Entwicklungsländern auf.
- Die Funktionen von Eigentum in einer Gesellschaft und seine Bedeutung für die Bewältigung von Knappheitsproblemen
- Die Rolle von Eigentum in einer kapitalistischen Marktwirtschaft und die Herausforderungen der Kapitalisierung in Entwicklungsländern
- Das Marktversagen im Kapitalisierungsprozess und die Frage nach den Ursachen für dieses Versagen
- Die Bedeutung von Metarechten für den Zugang zu Eigentum und die Rolle des Staates bei der Schaffung und Durchsetzung von Eigentumsrechten
- Die Problematik von Landrechten in Entwicklungsländern und die Notwendigkeit von Landreformen
Zusammenfassung der Kapitel
A Allgemeine Funktionen von Eigentum
Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen des Eigentumsbegriffs und seine sozialen Funktionen. Es wird erläutert, wie Eigentum zur Bewältigung von Knappheitsproblemen beiträgt und gleichzeitig ein Ausdruck von Ungleichheit sein kann. Außerdem wird die enge Verbindung von Eigentum und Freiheit sowie die Bedeutung eines funktionierenden Eigentumssystems für die Motivation und Produktivität von Individuen hervorgehoben.
B Eigentum als tragender Faktor einer Marktwirtschaft
Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle des Eigentums in der Marktwirtschaft und analysiert die Herausforderungen der Kapitalisierung in Entwicklungsländern. Es wird dargestellt, warum der Markt trotz fortschreitender Kapitalisierung versagen kann und welche Bedeutung Metarechte für den Erfolg des Kapitalisierungsprozesses spielen. Der Abschnitt behandelt die Verantwortlichkeit der Regierung bei der Schaffung eines stabilen und gerechten Eigentumsrechtssystems.
C Fallbeispiel: Grundeigentum in Entwicklungsländern
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Problematik von Landrechten in Entwicklungsländern und stellt die verschiedenen Aspekte des Zugangs zu Land und die Notwendigkeit von Landreformen heraus. Der Fokus liegt auf der Bedeutung eines sicheren und geregelten Landbesitzes für die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Hausarbeit sind: Eigentum, Kapitalisierung, Marktwirtschaft, Marktversagen, Metarechte, Entwicklungsländer, Landrechte, Landreform, Globalisierung, Kapitalisierungsprozess, Eigentumssystem, soziale Funktionen, wirtschaftliche Prosperität.
- Quote paper
- Michelle Bayona (Author), 2007, Die Rolle des Eigentums im Kapitalisierungsprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83460