Die postmoderne Stadt II - Die Privatisierung des öffentlichen Raumes - Gated communities


Referat (Ausarbeitung), 2006

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Öffentlicher Raum

3. Privater Raum

4. Privatisierung

5. Die Privatisierung des öffentlichen Raumes

6. Gated Communities

7. „Sun City Arizona”
7.1 “Youngtown” – Der Vorläufer der “Sun City Arizona”
7.2 Geschichte der „Sun City Arizona“
7.3 Daten zu „Sun City Arizona“
7.4 Bauliche Begebenheiten in „Sun City Arizona“
7.5 Leben in „Sun City Arizona“
7.6 Verwaltung, Sicherheit und Gäste in „Sun City Arizona“
7.7 Heutige Situation von Retirement communities

8. Shopping Mall

9. Situation in der Bundesrepublik Deutschland (Bsp.: „Bahnhöfe“)

10. Resümee

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In der vorliegenden Arbeit geht es um die Privatisierung des öffentlichen Raumes. Der Vorgang der Privatisierung wird anhand des Beispiels „Shopping Malls“ in groben Zügen und mit Hilfe des Beispiels „gated communities“ detailliert dargestellt werden. Des Weiteren wird die Privatisierung des öffentlichen Raumes in der Bundesrepublik Deutschland anhand des Beispiels „Bahnhöfe“ vorgestellt werden.

2. Öffentlicher Raum

Als öffentlicher Raum werden Orte bezeichnet, die für jeden frei, und ohne Bezahlung, zugänglich und nutzbar sind. Zum öffentlichen Raum gehören Straßen, öffentliche Plätze, frei zugängliche (öffentliche, staatliche) Gebäude und große Teile der Natur.[1] Im Idealfall prägt der öffentliche Raum die Identität von Orten, gibt den Menschen Orientierung und Vertrautheit, und sorgt somit für Wohlbefinden und Lebensqualität.

Diese öffentlichen, städtischen Räume können als konstitutive Elemente der europäischen Städte bezeichnet werden, und haben Austausch-, Integrations- und Identifikationsfunktionen. Sie tragen zur Gliederung des Stadtgefüges bei und prägen das Stadtbild.

Öffentliche Räume haben Bedeutung von gesamtstädtischer und gesellschaftlicher Tragweite. Sie befinden sich allerdings in einem ständigen Wandel, da sich sowohl die Verhaltensweisen der Raumakteure, als auch die Beschaffenheit, die Herstellungsweisen und die Verfügungs- und Nutzungsformen stets verändern und differenzieren. Aus diesen Gründen werden sich die individuellen und gesellschaftlichen Anforderungen an die öffentlichen Räume in Zukunft fortlaufend verändern.[2]

3. Privater Raum

Zum privaten Raum gehören Orte, die nicht allen Menschen frei zugänglich sind. Die Zugänglichkeit dieser Räume kann staatlich oder durch private Personen gesteuert und beeinflusst werden, z.B. durch Eintrittsgelder. Unter anderem können Wohnhäuser, Freizeitparks, Nobelboutiquen und Gated communities zum privaten Raum gezählt werden.

4. Privatisierung

Die Privatisierung ist die Umwandlung von öffentlichen zu privaten Räumen.[3] Anders ausgedrückt ist Privatisierung dasselbe wie Entstaatlichung. Es wird mit der Privatisierung der Wechsel vom öffentlichen Sonderrecht zum Privatrecht, der Übergang von staatlicher Hoheitsgewalt/Kontrolle bzw. Fürsorgepflicht auf private Tätigkeit bezeichnet. Das Gegenteil der Privatisierung ist die Verstaatlichung.[4]

Man kann zwischen verschiedenen Formen der Privatisierung unterscheiden. So gibt es die formelle Privatisierung (z.B. die Umwandlung der Deutschen Bundesbahn in die Deutsche Bahn AG), die echte bzw. materielle Privatisierung (z.B. der Freistaat Bayern verkauft seine Anteile an der VIAG) und die funktionale Privatisierung (z.B. der Bau und Betrieb einer Autobahn). Im weiteren Verlauf der Arbeit wird es um die funktionale Privatisierung gehen, bei der es sich um die Übertragung von Aufgaben, die bisher von staatlichen Einrichtungen erfüllt wurden (z.B. der Durchführung) auf private Unternehmen handelt.

5. Die Privatisierung des öffentlichen Raumes

Die Privatisierung in öffentlichen Räumen vollzieht sich z.B. in Fußgängerzonen, Einkaufspassagen, Shopping Malls in Amerika und in einigen Ländern in Form von gated communities. In diesem Zusammenhang bedeutet Privatisierung, dass öffentlicher Raum in die Verantwortung von privaten Firmen und Sicherheitsdiensten gegeben wird, welche dann darüber verfügen dürfen, wer sich in dem jeweiligen Raum aufhalten darf. In solchen Fällen gilt das Hausrecht der Eigentümer.

Ein kritischer Punkt sind in Zusammenhang mit der Privatisierung die Innenstadtbereiche. Diese Bereiche stellen eigentlich öffentlichen Raum dar, die dort Handel treibenden nehmen aber, mittels politischer Institutionen (Handelskammer, Lobby), Einfluss auf deren Kontrolle und Gestaltung. So werden etwa Junkies, Obdachlose, Punks und ähnliche Minderheiten von der Nutzung dieser Räume ausgeschlossen und von Sicherheitsdiensten oder der Polizei entfernt, wenn sie nach Meinung der Handeltreibenden eine Belästigung für die Einkaufenden darstellen.[5]

6. Gated Communities

Die Siedlungsform gated community ist vielerorts in den 1980er Jahren entstanden.[6] Als gated community (engl. beschrankte Wohnanlage) bezeichnet man ein Siedlungszentrum von Bürgern aus der gehobenen Mittelschicht, das durch Sicherheitseinrichtungen (Alarmanlagen, Zäune, Sicherheitspersonal) von der übrigen Gesellschaft separiert ist. Mit Hilfe der gated communities ist es möglich, eine Segregation auf Basis des sozialen Standes und möglicher Unterschiede in Kultur, Hautfarbe oder Abstammung zu schaffen. Anders ausgedrückt sind gated communities die Antwort der gehobenen Mittelschicht auf Ghettos und die Multikulturalisierung der Gesellschaft.[7] Dies hat seinen Ursprung darin, dass in der Bevölkerung Angst vor Kriminalität und Unsicherheit stetig zunehmen, und daher der öffentliche Raum zugunsten des privaten Raumes zurückgedrängt wird.[8]

Gated communities werden meistens außerhalb der Städte erbaut, und sind keine historisch gewachsenen Wohnkomplexe.[9] Im Rahmen der allgemeinen Maßnahmen zur Downtown-Aufwertung verwirklichen gated communities auf ausgewählten Arealen das Intown-Living-Konzept, welches den oberen Einkommensgruppen, ein suburbanes und abgeschottetes Umfeld bietet. Die Preise für die Häuser in den gated communities sind sehr hoch, und liegen zwischen 60.000 und 2 Millionen $, daher ist die Käuferschicht stark eingeschränkt.[10]

In den USA lebten Ende der 1990er Jahre mehr als neun Millionen Einwohner in über 20.000 gated communities. In neuester Zeit entstehen auch in Europa (z.B. Frankreich, Spanien, Groß Britannien) erste abgeschlossene und kontrollierte Wohngebiete (gated communities).[11]

Gated communities lassen sich unterteilen in lifestyle communities und retirement communities. In den lifestyle communities wird die Funktion des Wohnens mit dem Freizeitverhalten kombiniert, daher sind in vielen dieser communities z.B. Golfplätze vorhanden. Die retirement communities können auch als Rentnerstädte bezeichnet werden, die in spezifischer Weise der Wahrnehmung von Daseinsgrundfunktionen älterer, aus dem Arbeitsprozess ausgeschiedener Menschen, dienen. Die meisten retirement communities befinden sich in den südlichen Bundesstaaten der USA, da die dortigen klimatischen Bedingungen und die naturgeographischen Gegebenheiten, bei Pensionären sehr beliebt sind. Gründe für das Beziehen einer retirement community können z.B. der Zerfall der Dreigenerationenfamilie, das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben und die staatliche und private Alterssicherung sein. Eine der bekanntesten retirement communities in den USA ist Sun City Arizona.[12]

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffentlicher Raum gesehen am 14.12.05

[2] http://www.bbr.bund.de/veroeffentlichungen/werkprax/2_2003.htm gesehen am 14.12.05

[3] LexiROM Version 3.0

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Privatisierung gesehen am 14.12.05

[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Privatisierung gesehen am 14.12.05

[6] Heineberg, Heinz (2000): Grundriss allgemeine Geographie: Stadtgeographie…S. 252

[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Gated_Community gesehen am 14.12.05

[8] Bähr, Jürgen; Jürgens, Ulrich (2005): Das Geographische Seminar: Stadtgeographie II…S. 175

[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Gated_Community gesehen am 14.12.05

[10] Heineberg, Heinz (2000): Grundriss allgemeine Geographie: Stadtgeographie…S. 252-253

[11] Bähr, Jürgen; Jürgens, Ulrich (2005): Das Geographische Seminar: Stadtgeographie II…S. 167

[12] http://de. Wikipedia.org/wiki/Sun_City gesehen am 05.01.06

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die postmoderne Stadt II - Die Privatisierung des öffentlichen Raumes - Gated communities
Hochschule
Universität Vechta; früher Hochschule Vechta
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V83542
ISBN (eBook)
9783638907842
ISBN (Buch)
9783638908016
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
21 Einträge im Literaturverzeichnis, davon 15 Online-Quellen.
Schlagworte
Stadt, Privatisierung, Raumes, Gated, Communities, postmoderne Stadt, öffentlicher Raum, Shopping Malls, Gated communities
Arbeit zitieren
Carolin Duda (Autor:in), 2006, Die postmoderne Stadt II - Die Privatisierung des öffentlichen Raumes - Gated communities, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83542

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