„Now what is Othello? He is night. An immense fatal figure. Night is amorous
of day. Darkness loves the dawn. The African adores the white woman.
Desdemona is Othello´s brightness and frenzy! And then how easy to him is
jealousy! He is great,…, this Othello: but he is black. And thus how soon,
when jealous, the hero becomes a monster, the black becomes the Negro!
How speedily has night beckoned to death!”
Vom Helden zum Monster: Diese Worte Victor Hugos zeichnen die
vermeintlichen Dimensionen der Figur Othello nach. Ein Mann, geachtet und
geehrt von seinen Mitmenschen, leistet Großes für seine Stadt. Dass er
schwarz ist wird hingenommen und erst zum ausschlaggebenden Punkt, als
Othello sich in die Rolle des Mörders begibt.
Ich werde im Folgenden versuchen, mich mit den verschiedenen Ebenen
dieser Fremdbildkonstruktion auseinander zu setzen. Hierbei möchte ich der
Frage nachgehen, was Othello zu diesem Monster macht und ob der Begriff
„Monster“ im Zusammenhang dieses Werkes überhaupt angebracht ist. Es
scheint mir wichtig zu untersuchen, wie Shakespeares Stück auf das
damalige Publikum gewirkt haben muss und welchen Einfluss das
allgemeine, von Vorurteilen geprägte Bild des „Mohren“ auf die
Wahrnehmung der Geschichte hatte.
Aus verschiedenen Blickwinkeln und unter Beachtung der Entwicklung des
Dramas betrachtet, lassen sich unterschiedliche Komponenten des Fremden
oder auch befremdend Wirkenden im Text erkennen. Es steht außer Frage,
dass Shakespeares Werk gerade vor dem Hintergrund neuzeitlicher
Erfahrungen mit rassistischen Stereotypen und dem Umgang mit solchen in
der Gesellschaft eine andere Wirkung auf die Leser hat als im England des
beginnenden 17. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Othello - die Geschichte
- Das Werk und seine Zeit
- Das Fremdbild Othello
- Das offensichtlich Fremde
- Das Fremde aus zeitgenössischer Sicht
- Das Fremde aus heutiger Sicht
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Konstruktion des „Fremden“ in Shakespeares „Othello“ und analysiert, inwiefern rassistische Komponenten darin enthalten sind. Die Arbeit geht der Frage nach, wie Shakespeares Darstellung des „Mohren“ auf das damalige und heutige Publikum wirkt und welchen Einfluss vorherrschende Vorurteile auf die Wahrnehmung der Geschichte hatten.
- Konstruktion des Fremdbildes Othellos
- Rassistische Stereotype im elisabethanischen England
- Die Umkehrung von Farbmetaphorik in Shakespeares Werk
- Der Einfluss von Vorurteilen auf die Rezeption des Stücks
- Othellos Entwicklung vom Helden zum Mörder
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt die zentrale Forschungsfrage: Was macht Othello zum „Monster“, und ist dieser Begriff überhaupt angemessen? Sie betont die Bedeutung der zeitlichen und gesellschaftlichen Kontexte für die Interpretation des Stücks und kündigt die mehrperspektivische Betrachtung der Fremdbildkonstruktion an. Die Einleitung zitiert Victor Hugo, der Othellos Transformation vom Helden zum Monster auf die Hautfarbe zurückführt, um den Ausgangspunkt der Analyse zu verdeutlichen.
Othello – die Geschichte: Dieses Kapitel fasst die Handlung von Shakespeares „Othello“ zusammen. Es beschreibt die Liebesgeschichte zwischen Othello, einem maurischen General, und Desdemona, die heimliche Heirat, den Verrat Jagos und dessen Intrigen, die zu Othellos Eifersucht und dem Mord an Desdemona führen. Schließlich schildert es Othellos Selbstmord nach der Enthüllung von Jagos Taten. Die Zusammenfassung betont die zentralen Beziehungen und den dramatischen Verlauf der Handlung, ohne jedoch ins Detail der einzelnen Szenen einzugehen.
Das Werk und seine Zeit: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Stücks und die im elisabethanischen England vorherrschenden rassistischen Stereotype. Es stellt heraus, dass „Schwarze“ oft als „Nichtmenschen“ angesehen und mit negativen Eigenschaften assoziiert wurden. Gleichzeitig wird jedoch betont, dass Shakespeare in seinem Werk diese Stereotype umkehrt: Othello wird als „noble Mohr“ dargestellt, während der weiße Jago die eigentlich negativen Eigenschaften verkörpert. Diese Umkehrung der Farbmetaphorik und die Darstellung der moralischen Komplexität der Charaktere unabhängig von ihrer Hautfarbe werden als zentrale Aspekte des Stücks hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Othello, Shakespeare, Fremdbild, Rassismus, Stereotype, elisabethanisches England, Hautfarbe, Eifersucht, Verrat, Moral, Tragödie, Farbmetaphorik, „Mohr“, Jago, Desdemona.
Häufig gestellte Fragen zu "Othello" - Hausarbeit
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Konstruktion des "Fremden" in Shakespeares "Othello" und untersucht rassistische Aspekte in dem Stück. Sie beleuchtet die Darstellung des "Mohren" Othello im elisabethanischen England und in der heutigen Zeit und fragt nach dem Einfluss von Vorurteilen auf die Rezeption des Stücks.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zur Handlung von Othello, einem Kapitel zum historischen Kontext des Werkes, einem Kapitel zur Fremdbildkonstruktion Othellos und einer Schlussbetrachtung. Das Kapitel zur Fremdbildkonstruktion unterteilt sich weiter in die Betrachtung des Fremden aus zeitgenössischer und heutiger Perspektive.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konstruktion des Fremdbildes Othellos, rassistische Stereotype im elisabethanischen England, die Umkehrung der Farbmetaphorik in Shakespeares Werk, den Einfluss von Vorurteilen auf die Rezeption und Othellos Entwicklung vom Helden zum Mörder.
Wie wird die Handlung von Othello zusammengefasst?
Die Zusammenfassung beschreibt die Liebesgeschichte zwischen Othello und Desdemona, Jagos Verrat und Intrigen, die zu Othellos Eifersucht und dem Mord an Desdemona führen, und schliesslich Othellos Selbstmord nach der Enthüllung von Jagos Taten.
Welchen historischen Kontext beleuchtet die Hausarbeit?
Das Kapitel zum historischen Kontext beschreibt die im elisabethanischen England vorherrschenden rassistischen Stereotype und die oft negative Assoziation von "Schwarzen". Es hebt gleichzeitig Shakespeares Umkehrung dieser Stereotype hervor, indem Othello als "noble Mohr" dargestellt wird, während der weisse Jago die negativen Eigenschaften verkörpert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Othello, Shakespeare, Fremdbild, Rassismus, Stereotype, elisabethanisches England, Hautfarbe, Eifersucht, Verrat, Moral, Tragödie, Farbmetaphorik, "Mohr", Jago, Desdemona.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Was macht Othello zum "Monster", und ist dieser Begriff überhaupt angemessen? Die Arbeit betrachtet dies aus verschiedenen Perspektiven, unter Berücksichtigung des historischen und gesellschaftlichen Kontextes.
Wie wird die Fremdbildkonstruktion Othellos analysiert?
Die Fremdbildkonstruktion wird aus verschiedenen Perspektiven analysiert: aus der Sicht des elisabethanischen Publikums, aus der Sicht des heutigen Publikums und indem die Darstellung des "Fremden" im Stück selbst untersucht wird.
Wie wird Victor Hugo in der Arbeit zitiert?
Victor Hugo wird zitiert, um den Ausgangspunkt der Analyse zu verdeutlichen. Er führt Othellos Transformation vom Helden zum Monster auf dessen Hautfarbe zurück.
- Citar trabajo
- Anne Abendroth (Autor), 2003, Das Fremde in Shakespeares "Othello", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83600