Das ganze Leben ist ein Theater, diese Ansicht vertritt auch Erving Goffman in seinem Werk „Wir alle spielen Theater“. In dem er mithilfe dramaturgischer Metaphern aus der Theater- bzw. Bühnenwelt ausführlich veranschaulicht, wie sich diese auf das alltägliche, soziale Leben übertragen lassen. Die Grundthese Goffmans ist, dass jeder innerhalb einer Interaktion versucht seinem Gegenüber ein ganz bestimmtes Bild von sich zu vermitteln, der Darsteller inszeniert sich selbst, weil er genau weiß, dass er beobachtet wird. Wir alle inszenieren uns also ständig selbst um einen gewünschten, ganz bestimmten Eindruck realistisch zu vermitteln.
Goffman ist der Ansicht, dass sich sein Modell auf nahezu jede gesellschaftliche Einrichtung und jede soziale Interaktion übertragen lässt. Dies wurde bereits in vielen Arbeiten zu den unterschiedlichsten Themen bestätigt.
In dieser Arbeit soll es nun um die Frage gehen, ob sich Goffmans Modell auch auf das Phänomen des Terrorismus übertragen lässt. Aber nicht allein der Terrorismus soll dabei im Vordergrund stehen, sondern auch die Bedeutung, die die Medien für den heutigen Terrorismus haben. Dabei werden drei Fragen im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Inszeniert sich der Terrorist im Alltag selbst? Ist Terrorismus Theater? Und welche Rolle spielen die Medien für eine Selbstinszenierung des Terrorismus?
Im ersten Kapitel soll zunächst das Phänomen Terrorismus näher beleuchtet werden. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel des Begriffs Terrorismus im Laufe der Zeit gegeben. Und des Weiteren wird der Zusammenhang von Terrorismus und den modernen Massenmedien dargestellt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Goffmans Werk „Wir alle spielen Theater“. Und stellt die wichtigsten Thesen und Erkenntnisse Goffmans zusammen.
Im letzten Kapitel sollen der Terrorismus und Goffmans Erkenntnisse zusammengeführt werden, um die oben gestellten Fragen beantworten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terrorismus, sein Wandel und die Rolle der Medien
- Terrorismus
- Entstehung und Wandel des Terrorismus
- Terrorismus ein Definitionsversuch
- Terrorismus und Medien
- Goffman: ,,Wir alle spielen Theater“
- Das dramaturgische Modell
- Rolle
- Fassade
- Idealisierung
- Ausdruckskontrolle
- Das Ensemble
- Ort und ortsbestimmtes Verhalten
- Fazit zu Goffman
- Spielen auch Terroristen Theater?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob sich das dramaturgische Modell von Erving Goffman, das den Alltag als eine Art Theater betrachtet, auf das Phänomen des Terrorismus übertragen lässt. Dabei steht nicht nur der Terrorismus selbst im Fokus, sondern auch die Rolle der Medien in diesem Kontext. Die Arbeit befasst sich mit drei zentralen Fragen: Inszeniert sich der Terrorist im Alltag selbst? Ist Terrorismus Theater? Und welche Rolle spielen die Medien für eine Selbstinszenierung des Terrorismus?
- Das dramaturgische Modell von Erving Goffman und seine Übertragbarkeit auf den Terrorismus
- Die Bedeutung der Medien für den Terrorismus
- Die Selbstinszenierung des Terrorismus in der Öffentlichkeit
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion des Terrorismus
- Die Frage nach der Inszenierung und dem "Spiel" im Zusammenhang mit Terrorismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Terrorismus und der Medien ein und stellt die zentrale Forschungsfrage: lässt sich Goffmans Modell des "Theater des Alltags" auf Terrorismus anwenden? Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Inszenierung des Terrorismus und die Rolle der Medien.
- Kapitel 1 - Terrorismus, sein Wandel und die Rolle der Medien: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff des Terrorismus, seinen Wandel im Laufe der Zeit und seine Verbindung zu den modernen Medien. Es beleuchtet, wie die Medien den Begriff des Terrorismus beeinflussen und warum eine präzise Definition schwierig ist.
- Kapitel 2 - Goffman: "Wir alle spielen Theater": Dieses Kapitel analysiert Goffmans Werk "Wir alle spielen Theater", das die alltägliche soziale Interaktion als Theater betrachtet. Es werden wichtige Thesen und Erkenntnisse Goffmans dargestellt, wie z.B. das dramaturgische Modell, die Rolle, die Fassade, die Idealisierung und die Ausdruckskontrolle.
Schlüsselwörter
Terrorismus, Medien, Goffman, "Wir alle spielen Theater", dramaturgisches Modell, Inszenierung, Selbstinszenierung, Öffentlichkeit, Medienwirkung, Terrorismus und Gesellschaft, Terrorismus und Politik.
- Citar trabajo
- Simone Bucher (Autor), 2007, Terrorismus und Medien - Wir alle spielen Theater?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83615