Die Historie des Wunderglaubens und der Wallfahrt waren und sind Untersuchungsgegenstand vieler verschiedener Disziplinen. Auch die Volkskunde beschäftigt sich mit diesem Phänomen. Das 19. Jahrhundert stellte sich – gemessen an der Menge der Wallfahrer – als das monumentale Jahrhundert der Wallfahrten dar. Die Etablierung des modernen Verkehrswesens und die durch die romantische Bewegung hervorgerufene Wiederentdeckung der vormodernen Volksreligion waren ausschlaggebend für diese Entwicklung gewesen.
Im heutigen Deutschland finden sich die Anfänge des Christentums in den spätrömischen Provinzen an Donau und Rhein. Trier hatte dabei schon seit der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts einen Bischof. Im 4. und 5. Jahrhundert etablierte sich diese Stadt zur Kaiserresidenz. Ebenso dürfte Trier in dieser Zeit christlich geworden sein, da heidnische Grabinschriften im 4. Jahrhundert ein Ende fanden und die antiken Tempel nur noch bis zum Ende des 4. Jahrhunderts Besucher empfingen. Schon seit dem Mittelalter trat die Stadt Trier durch ihre vielen Kirchen als ein Pilgerziel von überregionaler Bedeutung heraus. Denn bis in diese Zeit weisen die Wallfahrtsstätten ihre Traditionen auf. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit einem Beispiel von solch einem Wallfahrtsziel. Mit der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt. Es werden zunächst die historischen Zusammenhänge, nebst einem kurzen geschichtlichen Überblick dargestellt. In der Historie der Heilig-Rock Wallfahrten zu Trier gilt die von 1844 als eine der am meist diskutierten. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit soll dabei auf dieser von Bischof Wilhelm Arnoldi als eine der ersten Massenveranstaltung inszenierten Wallfahrt liegen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Was ist eine Wallfahrt?
- III. Die Heilig-Rock-Wallfahrt
- 3.1. Der Rock Jesus Christus?
- 3.2. Die Auffindung des Rockes
- 3.2. Kurze Geschichte der Heilig-Rock-Wallfahrt
- IV. Die Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahre 1844
- 4.1. Sozioökonomisches, gesellschaftliches und politisches Umfeld
- 4.2. Religiöses Umfeld und Ultramontanismus
- 4.3. Hergang der Wallfahrt
- 4.4. Wunder und Heilungen
- 4.5. Presse – Pamphlete – Publizistik
- 4.6. Deutschkatholizismus
- V. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844, eine der meistdiskutierten Wallfahrten in der Geschichte. Die Zielsetzung ist die Darstellung der historischen Zusammenhänge und ein Überblick über die Wallfahrt, unter Berücksichtigung der Organisation, des Verlaufs und der Auswirkungen sowie sozioökonomisch-politischer Beweggründe. Die Frage nach der Authentizität des Heiligen Rocks wird nicht behandelt.
- Historischer Kontext der Heilig-Rock-Wallfahrt
- Sozioökonomische und politische Einflüsse auf die Wallfahrt von 1844
- Religiöse und gesellschaftliche Hintergründe der Wallfahrt
- Der Verlauf und die Organisation der Wallfahrt 1844
- Die Rolle der Medien und die öffentliche Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Wunderglaubens und der Wallfahrten im 19. Jahrhundert ein und hebt die Bedeutung des modernen Verkehrswesens und der romantischen Bewegung für die Entwicklung der Wallfahrten hervor. Sie benennt die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt als Untersuchungsgegenstand und fokussiert auf die Wallfahrt von 1844 als Beispiel einer Massenveranstaltung, inszeniert von Bischof Wilhelm Arnoldi. Der Fokus liegt auf den historischen Zusammenhängen, der Organisation, dem Verlauf und den Auswirkungen der Wallfahrt, wobei die Frage nach der Authentizität des Heiligen Rocks ausgeblendet wird.
II. Was ist eine Wallfahrt?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Wallfahrt“ etymologisch und beschreibt die wesentlichen Merkmale: das Reisen zu heiligen Stätten aus religiösen Beweggründen, den Besuch bedeutsamer Kultstätten außerhalb der heimatlichen Sphäre und die Rolle von Propheten, Heiligen, Gräbern und Reliquien als Vermittler zwischen Gott und Mensch. Es werden verschiedene Auslöser für Wallfahrten genannt, wie das Streben nach religiöser Erfahrung, die Bitte um Hilfe, Buße oder Dankbarkeit. Der rituelle Formalismus und die wirtschaftlichen Aspekte von Wallfahrten werden ebenfalls diskutiert, sowie die Bedeutung von Votivgaben und Mirakelbüchern.
III. Die Heilig-Rock-Wallfahrt: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt, einschließlich der Diskussion um die Authentizität des Rocks als Gewand Jesu Christi und seiner angeblichen Schenkung durch die Hl. Helena. Es legt den Grundstein für die detailliertere Betrachtung der Wallfahrt von 1844 in den folgenden Kapiteln.
IV. Die Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahre 1844: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und untersucht die Wallfahrt von 1844 in ihren sozioökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und religiösen Kontexten. Es analysiert den Hergang der Wallfahrt, die Berichte über Wunder und Heilungen, die Rolle der Presse und Publizistik sowie den Einfluss des Deutschkatholizismus. Es verknüpft diese Aspekte, um ein umfassendes Bild der Wallfahrt als Massenereignis zu zeichnen und deren Bedeutung im gesellschaftlichen Kontext zu erhellen.
Schlüsselwörter
Heilig-Rock-Wallfahrt, Trier, 1844, Wunderglaube, Wallfahrten, Bischof Wilhelm Arnoldi, Massenveranstaltung, Sozioökonomie, Politik, Religion, Ultramontanismus, Deutschkatholizismus, Presse, Publizistik.
Häufig gestellte Fragen zur Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt 1844
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844, eine der meistdiskutierten Wallfahrten in der Geschichte. Der Fokus liegt auf den historischen Zusammenhängen, der Organisation, dem Verlauf und den Auswirkungen der Wallfahrt sowie den sozioökonomisch-politischen Beweggründen. Die Frage nach der Authentizität des Heiligen Rocks wird dabei nicht behandelt.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Kontext der Heilig-Rock-Wallfahrt, sozioökonomische und politische Einflüsse auf die Wallfahrt von 1844, religiöse und gesellschaftliche Hintergründe, den Verlauf und die Organisation der Wallfahrt 1844 sowie die Rolle der Medien und die öffentliche Wahrnehmung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Wallfahrten, ein Kapitel zur Geschichte der Heilig-Rock-Wallfahrt allgemein, ein Hauptkapitel zur Wallfahrt von 1844 (inkl. sozioökonomischer, gesellschaftlicher, politischer und religiöser Aspekte, Hergang, Wunderberichte, Presseberichterstattung und dem Einfluss des Deutschkatholizismus) und ein Schlusswort.
Was wird unter dem Begriff "Wallfahrt" verstanden?
Die Arbeit definiert den Begriff "Wallfahrt" etymologisch und beschreibt ihre wesentlichen Merkmale: Reisen zu heiligen Stätten aus religiösen Beweggründen, Besuch bedeutsamer Kultstätten außerhalb der Heimat, Rolle von Propheten, Heiligen, Gräbern und Reliquien als Vermittler zwischen Gott und Mensch. Auslöser können religiöse Erfahrungen, Bitten um Hilfe, Buße oder Dankbarkeit sein. Rituelle Aspekte und wirtschaftliche Bedeutung werden ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielte der Ultramontanismus und der Deutschkatholizismus?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des religiösen Umfelds, inklusive des Ultramontanismus, auf die Wallfahrt von 1844. Der Einfluss des Deutschkatholizismus auf die öffentliche Wahrnehmung und die Debatten um die Wallfahrt wird ebenfalls analysiert.
Welche Bedeutung hatten die Medien und die öffentliche Wahrnehmung?
Die Arbeit analysiert die Rolle der Presse, Pamphlete und Publizistik im Kontext der Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844 und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung und Wahrnehmung des Ereignisses.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Heilig-Rock-Wallfahrt, Trier, 1844, Wunderglaube, Wallfahrten, Bischof Wilhelm Arnoldi, Massenveranstaltung, Sozioökonomie, Politik, Religion, Ultramontanismus, Deutschkatholizismus, Presse, Publizistik.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, welche die wichtigsten Punkte jedes Kapitels kurz und prägnant beschreibt. Der Fokus der Zusammenfassung liegt auf den jeweiligen Inhalten und ihrer Bedeutung im Kontext der Gesamtarbeit.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit (Schlusswort) fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet eine abschließende Betrachtung der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt von 1844 im Kontext ihrer Zeit.
- Citation du texte
- Kathrin Weiß (Auteur), 2007, Die Heilig-Rock-Wallfahrt zu Trier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83667