Familienunternehmen gehören zu den erfolgreichsten Unternehmen in der deutschen Wirtschaft. „Sie stellen rund 70 Prozent der Arbeitsplätze und erwirtschaften ca. 60 Prozent der Bruttowertschöpfung privater Unternehmen und schaffen einen Großteil der wirtschaftlichen Innovationen unserer Gsellschaft.“
Für den Erfolg dieser Unternehmen gibt es verschiedene Gründe, einer von ihnen ist die langfristige Ausrichtung der Unternehmensstrategie. Diese Unternehmensstrategie wird maßgeblich durch die Werte und Vorstellungen des Eigentümerunternehmers geprägt. In der Führungsebene mittelständischer wird in der Regel alle 25 bis 35 Jahre ein Führungswechsel durchgeführt. Kommt es nun zu diesem Generationswechsel innerhalb des Unternehmens und der daraus resultierenden Ablösung des alten Unternehmers durch seinen Nachfolger kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie und die weitere Unternehmensentwicklung haben. Der Nachfolgeprozess bedeutet Wandel und Veränderung auf allen möglichen Ebenen. Der Nachfolger (Junior) besitzt in der Regel andere Vorstellungen und Werte als der Alteigentümer (Senior). Alte Denk- und Verhaltensweisen, Wertvorstellungen und Zielsetzungen, Strukturen und Strategien werden im Zuge des Generationswechsels in Frage gestellt. Setzt der neue Unternehmer seine Ideen vollständig durch, wird das Kind in vielen Fällen mit dem Bade ausgeschüttet.
Diese Arbeit widmet sich der bisher wenig beachteten normativen und insbesondere der strategischen Ebene der Unternehmensnachfolge.
Konkret soll geklärt werden, ob es nach erfolgter familieninternen Nachfolge in einem mittelständigem Familienunternehmen zu signifikanten Änderungen in der Unternehmensstrategie kommt und wenn ja, warum dies so ist und welche Auswirkungen dies auf die Unternehmensentwicklung hat.
Dazu soll zunächst geklärt werden, wie die Strategieentwicklung in Familienunternehmen abläuft, welche Besonderheiten es bei der Strategieentwicklung in Familienunternehmen gibt, wer die beteiligten Akteure des Strategieprozesses sind und welche Rolle die Familie im Strategieprozess einnimmt.
Es wird gezeigt, wie eine frühzeitige ganzheitliche Unternehmensstrategie entwickelt werden kann, die eine langfristige Sicherung des Unternehmensfortbestandes beinhaltet, und somit ein Scheitern der Unternehmensnachfolge verhindert und das unwahrscheinliche Überleben von Mehrgenerationen-Familienunternehmen wider aller Wahrscheinlichkeiten des Scheiterns möglich macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Vorgehen
- Das mittelständische Familienunternehmen
- Das mittelständische Familienunternehmen
- Mittelstand
- Familienunternehmen
- Volkswirtschaftliche Bedeutung
- Besonderheiten von Familienunternehmen
- Generationswechsel in Familienunternehmen
- Generationswechsel Definition und Quantifizierung
- Die familieninterne Nachfolge
- Generationswechsel als strategischer Prozess
- Phasenmodelle der Unternehmensnachfolge
- Strategische Optionen für die Regelung der Nachfolge
- Ziele des Seniors
- Ziele des Juniors
- Gemeinsame Ziele
- Spannungsfelder
- Zukünftige strategische Ausrichtung des Unternehmens
- Auswirkungen des Generationswechsels
- Risiken des Generationswechsels
- Chancen des Generationswechsels
- Strategieentwicklung in Familienunternehmen
- Theoretischer Bezugsrahmen der Strategieentwicklung
- Strategie
- Strategische Planung und Strategieprozess
- Phasen des Strategieprozesses
- Planungsträger des Strategieprozesses
- Phase der strategischen Zielplanung
- Phase der strategische Analyse und Prognose
- Phase der Strategieformulierung
- Phase der Strategieimplementierung
- Strategische Kontrolle
- Strategieentwicklung in Familienunternehmen
- Planungslücke in Familienunternehmen
- Träger des Strategieprozesses in Familienunternehmen
- Strategische Zielbildung in Familienunternehmen
- Strategieformulierung in Familienunternehmen
- Strategieimplementierung in Familienunternehmen
- Strategiekontrolle in Familienunternehmen
- Kontinuität oder Transformation - Der Wandel des Führungsstils und der Organisation infolge eines Generationswechsels
- Entwicklung von nach Nachfolgestrategien
- Strategische Herausforderungen und Handlungsempfehlungen nach dem Generationswechsel
- Konkurrierende Zielsetzungen von Senior und Junior
- Überwindung der Planungslücke in Familienunternehmen
- Einbeziehung von mehreren Personen in das strategische Management
- Identifizierung von Erneuerungspotentialen
- Akzeptanz der Veränderungen bei den Mitarbeitern
- Erweiterung der Phasenmodelle
- Die nach Nachfolgephase
- Generationswechsel als strategischer Prozess
- Strategische Optionen für die Regelung der Nachfolge
- Strategieentwicklung in Familienunternehmen
- Kontinuität oder Transformation im Führungsstil und der Organisation
- Entwicklung von Nachfolgestrategien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Unternehmensstrategien nach der Übergabe im mittelständischen Familienunternehmen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Herausforderungen und Chancen, die sich im Zuge eines Generationswechsels für die strategische Ausrichtung des Unternehmens ergeben. Dabei werden sowohl die potentiellen Spannungsfelder zwischen Senior und Junior als auch die Möglichkeiten zur Überwindung dieser Konflikte beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Diplomarbeit ein. Sie erläutert die Bedeutung des mittelständischen Familienunternehmens für die deutsche Wirtschaft und die besonderen Herausforderungen, die sich im Zuge eines Generationswechsels stellen. Kapitel 2 bietet einen Überblick über den Begriff des Mittelstandes und der Familienunternehmen, während Kapitel 3 den Generationswechsel in Familienunternehmen näher beleuchtet. Hierbei werden die Definition und Quantifizierung des Generationswechsels, die familieninterne Nachfolge, die Phasenmodelle der Unternehmensnachfolge und die strategischen Optionen für die Regelung der Nachfolge diskutiert. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Strategieentwicklung in Familienunternehmen. Es werden die theoretischen Grundlagen der Strategieentwicklung, die Planungslücke in Familienunternehmen, die Träger des Strategieprozesses und die Phasen der Strategieentwicklung erläutert. Kapitel 5 widmet sich den Herausforderungen und Handlungsempfehlungen nach dem Generationswechsel. Es werden die konkurrierenden Zielsetzungen von Senior und Junior, die Überwindung der Planungslücke, die Einbeziehung von mehreren Personen ins strategische Management, die Identifizierung von Erneuerungspotentialen und die Akzeptanz der Veränderungen bei den Mitarbeitern betrachtet. Abschließend wird die nach Nachfolgephase und die Erweiterung der Phasenmodelle beleuchtet.
Schlüsselwörter
Mittelständische Familienunternehmen, Generationswechsel, Unternehmensnachfolge, Strategische Optionen, Strategieentwicklung, Planungslücke, Führungsstil, Organisation, Erneuerungspotenziale, Akzeptanz, Nachfolgephase, Phasenmodelle.
- Quote paper
- Florian Muhl (Author), 2007, Unternehmensstrategien nach der Übergabe im mittelständischen Familienunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83767