Die These, dass der Beitritt der Republik Ungarn zur Europäischen Union Maß-nahmen zur Förderung des Europabewusstseins der ungarischen Bevölkerung von Seiten der ungarischen Regierung und der EU erforderte, bildet den Ausgangspunkt dieser Arbeit. Mit der Methode der kritisch-empirischen-Politikforschung werden zunächst die politische Entwicklung Ungarns und der EU bis zum EU-Beitritt dargelegt und vor dem Hintergrund der neofunktionalistischen, föderalistischen und intergourvernementalistischen Integrationstheorien beleuchtet. Der Integrationsprozess erforderte einen erhöhten Kommunikationsaufwand von Seiten der ungarischen Regierung und der EU, um das Europabewusstsein der Ungarn vor dem EU-Plebiszit zu stärken. Mittels leitfadengestützter Expertengespräche mit Journalisten, Botschaftsangehörigen, Regierungsvertretern und Wirtschaftstreibenden wurden die Maßnahmen zur Förderung des Europabewusstseins der Ungarn von Seiten der an der Integration Ungarns in die EU beteiligten Parteien untersucht und im Lichte aktueller quantitativer Sekundärdaten relativiert.
Anhand dieser Untersuchung konnte aufgezeigt werden, dass die Thesen der neofunktionalistischen Integrationstheorie am Fallbeispiel des ungarischen EU-Beitritts zu Tage traten. Angesichts der rückläufigen Zustimmungsrate zur EU in der ungarischen Bevölkerung bestehen Gründe anzunehmen, dass sowohl die EU als auch die ungarischen Regierungen es versäumt haben, mittels gezielter PR-Maßnahmen den Ungarn das friedensstiftende und wohlstandsfördernde Projekt „Europäische Union“ näher zu bringen. So es politischer Wille ist, das Europabewusstsein der Ungarn zu stärken, erscheinen groß angelegte PR-Kampagnen in denen die EU kommuniziert wird, unumgänglich.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Fragestellungen
- Forschungsfragenbeantwortung
- Inhaltliche Vorgehensweise
- Methoden
- Integrationstheorien
- Terminologische Grundlagen
- Definition Demokratie
- Zum Begriff der europäischen Integration
- Integration als gemeinsame politische Entscheidungsfindung
- Integrationstheorien
- Föderalismus: „The federal idea of Europe“
- Neo-Funktionalismus
- Intergouvernementalismus
- Zusammenfassung
- Terminologische Grundlagen
- Ungarns politischer Weg nach der Wende 1989 bis Ende 2004
- Vier Wahlen und vier Regierungen seit 1990
- Erste freie Wahl 1990
- Zweite freie Wahl 1994
- Dritte freie Wahl 1998
- Vierte freie Wahl 2002
- EU – Plebiszit 2003
- EU – Beitritt 2004
- EU – Parlamentswahlen
- Weitere wichtige politische Entwicklungen in Ungarn
- Statusgesetz sowie Plebiszit über Staatsbürgerschaft und private Krankenhäuser
- EU-Verfassung von Ungarn ratifiziert
- Visegrád Gruppe
- Statistisches Datenmaterial
- Wie stark sind die Ungarn in Politik interessiert:
- Wie stark vertrauen die Ungarn ihrem Parlament?
- Wie stark vertrauen die Ungarn ihren Politikern?
- In welcher Partei sind die Ungarn Mitglied?
- Haben die Ungarn in den letzten 12 Monaten ein Volksbegehren unterschrieben?
- Wie zufrieden sind die Ungarn mit ihrem nationalen Parlament?
- Wie stark ist das Vertrauen der Ungarn in das Europäische Parlament
- Zusammenfassung
- Entstehung, Entwicklung und Vertiefung der EU bis Ende 2004
- Der Weg zum Europa der Institutionen
- Vom ERP zur EWG
- Grundsteinlegung der Europäischen Union
- Die Römischen Verträge
- Der Weg nach Maastricht
- Die Gründung der Europäischen Union
- Neue Dynamik – Gründe und Motive
- Struktur der Europäischen Union
- Von der EG der Zwölf zur EU der Fünfzehn
- Vertrag von Amsterdam und Vertrag von Nizza
- Vertrag von Amsterdam
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die PR-Maßnahmen der ungarischen Regierung vor und nach dem EU-Plebiszit 2003. Ziel ist es, zu analysieren, ob diese Maßnahmen effektiv zur Förderung des Europabewusstseins der ungarischen Bevölkerung beigetragen haben und welche Rolle die EU in diesem Prozess spielte. Die Arbeit basiert auf der Annahme, dass der EU-Beitritt Ungarns Maßnahmen zur Stärkung des Europabewusstseins der ungarischen Bevölkerung erforderte.
- Die politische Entwicklung Ungarns und der EU bis zum EU-Beitritt
- Die Rolle von neofunktionalistischen, föderalistischen und intergouvernementalistischen Integrationstheorien
- Die Kommunikationsbemühungen der ungarischen Regierung und der EU zur Stärkung des Europabewusstseins
- Die Auswirkungen der PR-Maßnahmen auf das Europabewusstsein der ungarischen Bevölkerung
- Die Bedeutung von gezielten PR-Kampagnen für die Förderung des Europabewusstseins in Ungarn
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Relevanz des Themas.
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellungen und Forschungsfragen der Arbeit vor. Sie beschreibt die methodische Vorgehensweise und die verwendeten Methoden.
- Integrationstheorien: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Demokratie und europäische Integration und beleuchtet verschiedene Integrationstheorien, darunter den Föderalismus, den Neofunktionalismus und den Intergouvernementalismus.
- Ungarns politischer Weg nach der Wende 1989 bis Ende 2004: Dieses Kapitel analysiert die politische Entwicklung Ungarns nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bis zum EU-Beitritt. Es beschreibt die wichtigsten Wahlen und Regierungen sowie andere wichtige politische Entwicklungen.
- Entstehung, Entwicklung und Vertiefung der EU bis Ende 2004: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union vom ERP bis zum Vertrag von Nizza.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der europäischen Integration, PR-Maßnahmen, Europabewusstsein, Ungarn, EU-Beitritt, neofunktionalistische Integrationstheorie, politische Kommunikation, Experteninterviews, Sekundärdatenanalyse. Sie untersucht die Wirksamkeit von PR-Kampagnen zur Förderung des Europabewusstseins in Ungarn im Kontext des EU-Beitritts.
- Quote paper
- Dr. Christoph Themel (Author), 2005, Zur Problematik der PR-Maßnahmen der ungarischen Regierung vor und nach dem EU-Plebiszit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83800