Im Bereich der Führungsforschung werden das Verhalten und Erleben von Menschen in Führungssituationen untersucht. Führungsstil und Führungsverhalten haben nachweislich tief greifende Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit, die Motivation und damit ganz wesentlich auf die Arbeitsleistung. Die traditionelle Führungsstilforschung geht von einem (oder nur sehr wenigen) Merkmalen aus; als Merkmal werden Verhaltensweisen des Führers identifiziert, die er regelmäßig in Bezug auf die zu beeinflussenden Mitarbeiter einsetzt. Anschließend erfolgt eine Dichotomisierung des Merkmals (hoch – niedrig) und den so gewonnenen Führungsstilen werden entsprechende Verhaltensfolgen seitens des Mitarbeiters zugeordnet. Ein grundlegender Impuls für die Führungsstilforschung ging von der Forschergruppe um Kurt Lewin aus, dessen Ansätze in der Tradition der Führungsstilforschung verwurzelt sind. Kurt Lewin (1890-1947) war einer der einflussreichsten Sozialpsychologen seiner Zeit.
Mit seinen experimentellen Methoden studierte er soziale Probleme und prägte somit die Gestaltungs- bzw. Motivationspsychologie. Zusätzlich entwickelte er das Konzept der legendären Feldtheorie, die ihm als Grundlage seiner empirischen Untersuchungen über verschiedene Führungsstile diente. Die vorliegende Arbeit liefert die Begründung, warum die Führungsforschung von Lewin et. al. als Ausgangspunkt der Führungsstilforschung gesehen werden kann. Neben einer kurzen Beschreibung der Person Kurt Lewins, wird im Hauptteil der Arbeit das theoretische Konzept der Feldtheorie erläutert und schematisch dargestellt.
Um Lewins Führungsforschung detailliert beschreiben zu können, werden zwei seiner wichtigsten Experimente zu den Führungsstilen von 1937/38 erläutert, wobei ihre Interpretationen und Ergebnisse einen wichtigen Bestandteil der Arbeit repräsentieren. Auf der Basis dieser experimentellen Ergebnisse kam Lewin zu seinen empirischen Befunden und zu seinem optimalen Führungsstil.
Im Schlussteil dieser Arbeit wird die Führungsstilforschung von Lewin et. al. aus aktueller Sicht durchleuchtet und bewertet. Im Vordergrund steht dabei die Frage; ob Lewins empirische Befunde im Bereich der heutigen Führungsforschung noch tragbar sind und immer noch Bedeutung haben?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Feldtheorie
- 2.1 Kurt Lewin
- 2.2 Die Feldtheorie
- 2.2.1 Wichtige Begriffe der Feldtheorie
- 3 Die Führungsstilforschung
- 3.1 Experimente der Führungsstilforschung von Lewin et. al.
- 3.1.1 Experiment von 1937
- 3.1.2 Experiment von 1938
- 3.2 Führungsstile
- 3.2.1 Autoritärer Führungsstil
- 3.2.2 Demokratischer Führungsstil
- 3.2.3 Laissez-faire Führungsstil
- 3.3 Empirische Befunde
- 3.3.1 Interpretationen
- 3.4 Aktuelle Bedeutung der Führungsstilforschung von Lewin et. al.
- 3.1 Experimente der Führungsstilforschung von Lewin et. al.
- 4 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Führungsforschung von Kurt Lewin und deren Bedeutung für die heutige Führungsstilforschung. Sie beleuchtet Lewins Feldtheorie als theoretische Grundlage seiner empirischen Studien zu Führungsstilen und analysiert die Ergebnisse seiner Experimente aus den Jahren 1937 und 1938. Die Arbeit bewertet die aktuelle Relevanz von Lewins Befunden im Kontext moderner Führungsforschung.
- Lewins Feldtheorie und ihre Anwendung auf Führungsstile
- Analyse der Experimente von Lewin et al. zu verschiedenen Führungsstilen (autoritär, demokratisch, laissez-faire)
- Interpretation der empirischen Befunde Lewins
- Bewertung der aktuellen Relevanz von Lewins Forschungsergebnissen
- Der Einfluss von Kurt Lewins Persönlichkeit und Lebensweg auf seine Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Führung in Organisationen ein und betont die Bedeutung der Führungsstilforschung für Arbeitszufriedenheit, Motivation und Arbeitsleistung. Sie hebt die traditionelle Führungsstilforschung mit ihren dichotomen Merkmalen hervor und benennt Kurt Lewin und seine Forschergruppe als grundlegenden Impulsgeber für dieses Forschungsfeld. Die Arbeit kündigt die Darstellung von Lewins Feldtheorie und die Analyse seiner Experimente zu Führungsstilen an, um die Bedeutung seiner Forschung für die heutige Führungsstilforschung zu belegen.
2 Die Feldtheorie: Dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Biografie von Kurt Lewin, unterstreicht seine Bedeutung als Sozialpsychologe und betont seine experimentellen Methoden sowie die Entwicklung seiner Feldtheorie. Es werden die wichtigen Konzepte der Feldtheorie erläutert und schematisch dargestellt, um das theoretische Fundament von Lewins Führungsforschung zu verdeutlichen. Die Darstellung von Lewins Biografie dient als Kontext, um seine wissenschaftlichen Ansätze besser zu verstehen und die Entstehung seiner Führungsstilforschung zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Feldtheorie als Basis für das Verständnis seiner späteren Experimente.
Schlüsselwörter
Führungsstilforschung, Kurt Lewin, Feldtheorie, autoritärer Führungsstil, demokratischer Führungsstil, Laissez-faire Führungsstil, empirische Befunde, Motivation, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsleistung, Sozialpsychologie, experimentelle Methoden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Führungsstilforschung nach Kurt Lewin"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Führungsforschung von Kurt Lewin und ihre Bedeutung für die heutige Führungsstilforschung. Sie analysiert Lewins Feldtheorie als theoretische Grundlage seiner empirischen Studien zu Führungsstilen und die Ergebnisse seiner Experimente aus den Jahren 1937 und 1938. Der Fokus liegt auf der Bewertung der aktuellen Relevanz von Lewins Befunden im Kontext moderner Führungsforschung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Lewins Feldtheorie und deren Anwendung auf Führungsstile, analysiert Lewins Experimente zu verschiedenen Führungsstilen (autoritär, demokratisch, laissez-faire), interpretiert seine empirischen Befunde, bewertet die aktuelle Relevanz seiner Forschungsergebnisse und beleuchtet den Einfluss von Kurt Lewins Persönlichkeit und Lebensweg auf seine Forschung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Feldtheorie (inkl. einer Biografie Lewins und wichtiger Begriffe der Feldtheorie), Die Führungsstilforschung (inkl. der Experimente von 1937 und 1938, der Beschreibung verschiedener Führungsstile und der Interpretation der empirischen Befunde sowie deren aktueller Bedeutung), und Resümee.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, Lewins Führungsforschung umfassend darzustellen und ihre Bedeutung für die heutige Führungsstilforschung aufzuzeigen. Dies geschieht durch die Analyse seiner Feldtheorie und der Ergebnisse seiner Experimente, um die aktuelle Relevanz seiner Arbeit zu belegen.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Führungsstilforschung, Kurt Lewin, Feldtheorie, autoritärer Führungsstil, demokratischer Führungsstil, Laissez-faire Führungsstil, empirische Befunde, Motivation, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsleistung, Sozialpsychologie, experimentelle Methoden.
Wie wird Lewins Feldtheorie dargestellt?
Die Feldtheorie wird als theoretische Grundlage von Lewins Führungsforschung erläutert. Wichtige Konzepte der Feldtheorie werden dargestellt und schematisch veranschaulicht, um das Verständnis für Lewins Experimente zu fördern. Die Darstellung von Lewins Biografie dient als Kontext für ein besseres Verständnis seiner wissenschaftlichen Ansätze.
Welche Experimente Lewins werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Experimente von Lewin et al. zu verschiedenen Führungsstilen aus den Jahren 1937 und 1938. Die Ergebnisse dieser Experimente werden detailliert beschrieben und interpretiert.
Welche Bedeutung hat Lewins Forschung heute?
Die Arbeit bewertet die aktuelle Relevanz der Forschungsergebnisse von Lewin im Kontext moderner Führungsforschung. Es wird untersucht, inwieweit Lewins Erkenntnisse und Schlussfolgerungen auch heute noch Gültigkeit besitzen und für die Praxis relevant sind.
- Quote paper
- Hanna Cieslak (Author), 2006, Die Führungsforschung von Lewin et al. als Ausgangspunkt von Führungsstilforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83807