Sprache ist Variation und lebt davon: Sprachnorm und Sprachwirklichkeit beeinflussen sich gegenseitig und es entsteht ein flexibles Gleichgewicht, das die Sprache lebendig werden lässt. Daraus ergeben sich vor allem für den DaF-Unterricht interessante Ansätze. Denn wie geht man mit Variation um? Und inwieweit ist es möglich, das idealisierte Standarddeutsch hinter sich zu lassen oder vielmehr eine optimale Verknüpfung herzustellen und in den Unterricht zu integrieren? Schließlich werden die Lerner außerhalb der Klassenräume ständig mit der Variantenvielfalt des Deutschen konfrontiert. In den letzten Jahren beschäftigt sich die Linguistik und die Didaktik vermehrt mit diesem Thema. Roche (2006) regte an, Variation als Chance zu sehen und etwa die Kanak-Sprak im Hinblick auf Integration und Nutzung der natürlichen Mehrsprachigkeit in den Unterricht mit einzubeziehen.
Ein weiterer interessanter Bereich für den Einsatz im Unterricht ist der des Film- und Fernsehens. Zum einen, weil sich dort das Variationsspektrum deutlich zeigt (in authentischer-alltäglicher Kommunikation z.B. in Dokusoaps, sowie auch in stilisierter Sprache in Spielfilmen) und zum anderen, weil das Fernsehen als Alltagsmedium einen guten Anknüpfungspunkt für den Lerner darstellt. Hier ist besonders die Frage interessant, wie Variation und insbesondere Dialekte, in Synchronfassungen umgesetzt oder in anderssprachige Untertitel übertragen werden. Auch der Übersetzungsvorgang selbst könnte dabei thematisiert werden und so den DaF-Unterricht mit nützlichen Erkenntnissen bereichern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Übersetzungsprozess
- Theoretische Ansätze
- Translation als Handlung
- Kreatives Übersetzen
- Bedeutung für die Praxis
- Möglichkeiten der Filmübersetzung
- Synchronisation oder Untertitel?
- Synchrontexte als Übersetzungstexte
- Variation als Übersetzungsproblem
- Übersetzungsstrategien
- Varietäten und Übersetzung im DaF-Unterricht – Geht das?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Sprachvariation im Kontext von Filmübersetzung und deren potenziellen Nutzen für den DaF-Unterricht. Sie untersucht den Übersetzungsprozess und dessen Herausforderungen im Hinblick auf die Bewältigung von Varietäten, insbesondere Dialekten, in synchronisierten Filmen.
- Der Übersetzungsprozess als kommunikative Handlung
- Die Rolle von Variation in Film- und Fernsehübersetzung
- Herausforderungen der Übertragung von Dialekten in Synchronfassungen
- Die Bedeutung von interkultureller Kommunikation im Übersetzungsprozess
- Potenzielle Implikationen für den DaF-Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Sprachvariation und deren Relevanz für den DaF-Unterricht ein. Sie beleuchtet die Bedeutung des Film- und Fernsehbereichs als Quelle für authentisches Sprachmaterial und diskutiert die Herausforderungen der Übertragung von Varietäten in synchronisierten Filmen. Die Arbeit formuliert die Forschungsfrage, ob Film, Variation und Übersetzung Perspektiven für den DaF-Unterricht bieten können.
- Der Übersetzungsprozess: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Übersetzen als komplexem, kommunikativen Prozess, der die Kulturübertragung von Inhalten in eine andere Sprache umfasst. Es definiert den Begriff Übersetzung und erläutert die verschiedenen Ansätze und Theorien der Übersetzungswissenschaft.
- Möglichkeiten der Filmübersetzung: Das Kapitel erörtert die verschiedenen Möglichkeiten der Filmübersetzung, insbesondere Synchronisation und Untertitelung. Es analysiert die spezifischen Herausforderungen, die sich aus der Übertragung von Varietäten, insbesondere Dialekten, in Synchronfassungen ergeben.
- Varietäten und Übersetzung im DaF-Unterricht – Geht das?: Dieses Kapitel diskutiert die Möglichkeiten, die Erkenntnisse aus der Filmübersetzung für den DaF-Unterricht nutzbar zu machen. Es beleuchtet die Relevanz von authentischen Sprachmaterialien und die Integration von Sprachvariation in den Unterricht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sprachvariation, Filmübersetzung, Synchronisation, Untertitelung, Dialekte, interkulturelle Kommunikation, DaF-Didaktik und Translationstheorie. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Übertragung von Sprachvarianten in Synchronfassungen ergeben, und untersucht die Möglichkeiten, diese Erkenntnisse für den DaF-Unterricht nutzbar zu machen.
- Arbeit zitieren
- Brigita Jeraj (Autor:in), 2007, Film, Variation und Übersetzung - Perspektiven für den DaF-Unterricht?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83820