Die Idee und die Motivation für diese Hausarbeit entstammen aus den persönlichen Erinnerungen der Familie Weber während ihrer Antragstellung in den achtziger Jahren auf Ausreise in die BRD.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird das Machtgefüge der SED-Regierung kurz darstellt, und hierbei wird aufzeigt, inwieweit Andersdenkende durch Repressalien dazu gezwungen werden sollten, die Ideologien der kommunistischen Arbeiterpartei anzunehmen. Dabei werden Verstöße gegen die Menschenrechte durch politische Willkür thematisiert. Außerdem wird die Motivation der Menschen, die einen Ausreiseantrag gestellt hatten, aufgezeigt, und es werden einige ausgewählte Protestformen der Ausreisewilligen vorgestellt.
Im zweiten Teil wird die geänderte Alltagssituation für Ausreiseantragsteller dargestellt. Der größtmöglichste Einflussbereich des Staates lag in der beruflichen Arbeit und in den erzieherischen Einrichtungen, wie beispielsweise Schule und Kindergarten, hier wurden die Menschen am meisten beschnitten. In dieser Arbeit werden schwerpunktmäßig Eingriffe ins berufliche Leben und in die kindliche bzw. jugendliche Erziehung dargestellt. Danach wird die Beziehung zwischen Kirche und Ausreiseantragsteller thematisiert. Zuerst wird die Stellung der Kirche in der DDR allgemein und dann bezogen auf Einzelschicksale von Ausreiseantragstellern beschrieben.
Im Schlussteil wird das Schicksal der Familie Weber zu Ende erzählt. Die Webers stehen exemplarisch für viele Ausreisewillige in der DDR. Die Namen der Familienmitglieder sind auf Wunsch der Familie verändert worden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Herrschaft der SED in der DDR
- 1.1 Ausreiseantragsteller und ihre Motivation
- 1.2 Repressalien durch das MfS
- 1.3 Verstöße gegen die Menschenrechte
- 1.4 Protestformen der Ausreisewilligen
- 2. Alltag in der DDR und alltägliche Konsequenzen für Ausreiseantragsteller
- 2.1 Erziehung und Schule
- 2.2 Die berufliche Arbeit
- 2.3 Kirchen
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Lebenssituation von Ausreisewilligen in der DDR Ende der 1980er Jahre. Sie basiert auf der persönlichen Erfahrung der Familie S. und beleuchtet den Einfluss der SED-Herrschaft auf den Alltag von Menschen, die die DDR verlassen wollten.
- Die Repressalien und Überwachungsmechanismen der SED-Regierung
- Die Motivation von Ausreiseantragstellern und ihre Erfahrungen mit dem MfS
- Die Auswirkungen der SED-Politik auf die Erziehung, die berufliche Arbeit und die Rolle der Kirche
- Die Herausforderungen und Anpassungsprozesse im Alltag von Ausreisewilligen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die persönliche Geschichte der Familie S. und die Motivation für die Hausarbeit dar. Die Autorin beschreibt die Schwierigkeit, Informationen über die Ausreiseproblematik zu finden, da viele Dokumente erst nach der Wende zugänglich wurden.
- 1. Herrschaft der SED in der DDR: Dieses Kapitel beschreibt das diktatorische Machtgefüge der SED, die Repressalien gegen Andersdenkende und die Verstöße gegen die Menschenrechte. Es werden die Motivationen von Ausreiseantragstellern beleuchtet und verschiedene Formen des Protests vorgestellt.
- 2. Alltag in der DDR und alltägliche Konsequenzen für Ausreiseantragsteller: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der SED-Herrschaft auf den Alltag von Ausreisewilligen, insbesondere in den Bereichen Erziehung, Schule und berufliche Arbeit. Es wird auch die Rolle der Kirche und ihre Beziehung zu Ausreiseantragstellern diskutiert.
Schlüsselwörter
SED-Herrschaft, Ausreiseantrag, DDR, Repressalien, MfS, Menschenrechte, Alltag in der DDR, Erziehung, Schule, Beruf, Kirche, Familienleben.
- Arbeit zitieren
- Katja Schönfelder (Autor:in), 2006, Zur Lebenssituation ausreisewilliger Bürger der DDR Ende der achtziger Jahre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83993