Nur wenige afrikanische Staaten sind bisher auf ihre Beziehungen zur „Bundesrepublik Deutschland“ untersucht worden. Auch der Kongo wurde zu dieser Thematik bisher nur wenig beleuchtet. Dies scheint verwunderlich, hatte der Kongo doch gerade durch den Kongo-Einsatz, auch deutscher Truppen, zur Sicherung eines ruhigen Ablaufs der am 30. Juli 2006 stattgefundenen ersten demokratischen Wahlen seit 1965, in der deutschen Presse wieder an Gewicht gewonnen.
Ich werde mich in der vorliegenden Magisterarbeit mit den außenpolitischen Beziehungen, welche zwischen der BRD und dem Kongo zwischen 1954 und 1975 bestanden, beschäftigen.
Als Einstieg habe ich das Jahr 1954 gewählt, da zu diesem Zeitpunkt das erste deutsche Konsulat in Belgisch-Kongo eingerichtet wurde. Den zeitlichen Abschluss meiner Untersuchung bildet das Jahr 1975, da die weltwirtschaftliche Problematik die BRD zwang, neue Formen der Kooperation mit Zaire zu beginnen.
Folgende drei Fragen waren für mich während der Bearbeitung meiner Magisterarbeit leitend:
Erstens: Wie lässt sich die bundesrepublikanische Kongopolitik, für diesen Zeitraum, zusammenfassend darstellen? Zweitens: Was für Hintergründe lassen sich für das Vorgehen der BRD im Kongo, für diesen Zeitraum, anführen? Drittens: Inwiefern lassen sich diese Erkenntnisse mit den Theorien zur allgemeinen Afrikapolitik der BRD zusammenführen? An welchen Stellen ergeben sich Divergenzen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Fragestellung
- 1.3 Literatur- und Quellenlage
- 1.4 Quellenkritik
- 2. Hauptteil
- 2.1 Überblick über die Geschichte des Kongo 1954 - 1975
- 2.2 Theorien zur Afrikapolitik der BRD
- 2.3 Vorgeschichte zum Einfluss der BRD im Kongo 1949 – 1954
- 2.4 Deutsche Kongopolitik zwischen 1954 und 1975
- 2.4.1 1. Phase 1954-1958 Politik unter einer Kolonialmacht
- 2.4.2 2. Phase: 1959-1960 Sondierung der Lage
- 2.4.3 3. Phase: 1960-1965 Politik während der Kongokrise
- 2.4.3.1 Regierung Lumumba (1960)
- 2.4.3.2 Kommissarskollegium (1960-1961)
- 2.4.3.3 Provisorische Regierung Ileo (1961)
- 2.4.3.4 Regierung Adoula (1961-1964)
- 2.4.3.5 Regierung Tshombe (1964-1965)
- 2.4.4 4. Phase: 1965-1969 Politik unter instabiler Regierung Mobutu
- 2.4.5 5. Phase: 1969-1975 Politik unter stabiler Regierung Mobutu
- 2.4.5.1 Regierung Mobutu (1969-1974)
- 2.4.5.2 Nationaler Exekutivrat (1974-1975)
- 3. Schluss
- 3.1 Zusammenfassung der Phasen
- 3.2 Hintergründe deutscher Kongopolitik
- 3.3 Einordnung der deutschen Kongopolitik in die Theorien zur deutschen Afrikapolitik
- 3.4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die westdeutsche Kongopolitik zwischen 1954 und 1975. Ziel ist es, die Entwicklung und die verschiedenen Phasen der deutschen Politik gegenüber dem Kongo zu analysieren und in den Kontext der allgemeinen deutschen Afrikapolitik einzuordnen. Die Arbeit beleuchtet die Motive, Strategien und Auswirkungen des deutschen Engagements im Kongo während dieser turbulenten Periode.
- Entwicklung der westdeutschen Beziehungen zum Kongo in verschiedenen Regierungsphasen
- Einfluss der internationalen Politik und der Kongokrise auf die deutsche Strategie
- Analyse der ökonomischen Interessen Deutschlands im Kongo
- Einordnung der deutschen Kongopolitik in die allgemeine Afrikapolitik der BRD
- Bewertung der langfristigen Folgen des deutschen Engagements
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der deutschen Afrikapolitik heraus, insbesondere im Kontext der Dekolonisierung. Sie verweist auf frühere Aufrufe von prominenten Persönlichkeiten wie Walter Hallstein und Hans-Jürgen Wischnewski, die die Notwendigkeit geisteswissenschaftlicher Forschung betonten. Die Arbeit begründet die Relevanz einer historiografischen Untersuchung der deutschen Kongopolitik und skizziert den Forschungsstand.
2. Hauptteil: Dieser Teil bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Kongo von 1954 bis 1975, analysiert verschiedene Theorien zur deutschen Afrikapolitik und untersucht die Vorgeschichte des deutschen Einflusses im Kongo. Der Kern dieses Kapitels besteht in der detaillierten Darstellung der deutschen Kongopolitik in fünf Phasen, die jeweils durch unterschiedliche politische Konstellationen im Kongo geprägt waren. Es werden die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, die Akteure und deren Interessen, sowie die Auswirkungen der deutschen Politik auf den Kongo untersucht. Jedes Regierungsregime im Kongo wird im Kontext der deutschen Außenpolitik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Westdeutsche Kongopolitik, Afrikapolitik der BRD, Kongokrise, Decolonisierung, Wirtschaftsbeziehungen, Entwicklungshilfe, politische Beziehungen, Kongo-Geschichte (1954-1975), Regierungen Lumumba, Adoula, Mobutu.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Westdeutschen Kongopolitik (1954-1975)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die westdeutsche Kongopolitik zwischen 1954 und 1975. Sie untersucht die Entwicklung und die verschiedenen Phasen der deutschen Politik gegenüber dem Kongo und ordnet diese in den Kontext der allgemeinen deutschen Afrikapolitik ein. Im Fokus stehen Motive, Strategien und Auswirkungen des deutschen Engagements im Kongo während dieser Zeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der westdeutschen Beziehungen zum Kongo in verschiedenen Regierungsphasen, den Einfluss der internationalen Politik und der Kongokrise auf die deutsche Strategie, die ökonomischen Interessen Deutschlands im Kongo, die Einordnung der deutschen Kongopolitik in die allgemeine Afrikapolitik der BRD und die Bewertung der langfristigen Folgen des deutschen Engagements.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die Einleitung stellt den Forschungsstand dar und begründet die Relevanz des Themas. Der Hauptteil bietet einen Überblick über die Geschichte des Kongo (1954-1975), analysiert Theorien zur deutschen Afrikapolitik, die Vorgeschichte des deutschen Einflusses und detailliert die deutsche Kongopolitik in fünf Phasen, jeweils unter Berücksichtigung der jeweiligen kongolesischen Regierungen (Lumumba, Adoula, Mobutu). Der Schlussteil fasst die Phasen zusammen, beleuchtet Hintergründe der deutschen Kongopolitik, ordnet diese in die Theorien zur deutschen Afrikapolitik ein und zieht ein Fazit.
Wie ist der Hauptteil strukturiert?
Der Hauptteil gliedert die deutsche Kongopolitik in fünf Phasen: 1. Phase (1954-1958) Politik unter einer Kolonialmacht; 2. Phase (1959-1960) Sondierung der Lage; 3. Phase (1960-1965) Politik während der Kongokrise (mit Unterkapiteln zu den Regierungen Lumumba, dem Kommissarskollegium, den Regierungen Ileo, Adoula und Tshombe); 4. Phase (1965-1969) Politik unter instabiler Regierung Mobutu; und 5. Phase (1969-1975) Politik unter stabiler Regierung Mobutu (mit Unterkapiteln zu den Regierungen Mobutu und dem Nationalen Exekutivrat).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Westdeutsche Kongopolitik, Afrikapolitik der BRD, Kongokrise, Dekolonisierung, Wirtschaftsbeziehungen, Entwicklungshilfe, politische Beziehungen, Kongo-Geschichte (1954-1975), Regierungen Lumumba, Adoula, Mobutu.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit nennt zwar die Relevanz früherer Aufrufe von Walter Hallstein und Hans-Jürgen Wischnewski zur geisteswissenschaftlichen Forschung und skizziert den Forschungsstand, jedoch ist eine konkrete Auflistung der verwendeten Quellen in diesem Auszug nicht enthalten.
- Citar trabajo
- M.A. Torben Gülstorff (Autor), 2007, Die Westdeutsche Kongopolitik: 1954-1975, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84010