Nach der Schlacht bei Chaironeia im Jahre 338 v. Chr., in welcher sich der
Hellenenbund, welcher 340 v. Chr. auf Betreiben des Demosthenes gegründet wurde,
gegen die Makedonen auflehnte, mussten die Griechen nach ihrer Niederlage, unter
der Hegemonie Philipps II. dem Korinthischen Bund beitreten.
Zwar wurde den Staaten ihre Autonomie zugesichert und ihre territorialen
Besitztümer nicht angetastet, doch musste man sich eingestehen, dass diese
Unabhängigkeit nur vordergründig war, da Philipp die Mehrheit in dem
eingerichteten Bundesrat besaß und die Griechen somit dessen Wohlwollen
ausgesetzt waren.
Im Jahre 335 v. Chr., kurz nach Philipps Tod, erhob sich Theben gegen Alexander,
nachdem es ein Gerücht über dessen Tod vernommen hatte.
Auch Athen beteiligte sich an diesem Aufstand und Demosthenes unterstütze die
Thebaner mit Waffenlieferungen.
Alexander konnte den Aufstand jedoch innerhalb kurzer Zeit niederwerfen und
Theben vollständig zerstören.
Ein weiterer Auflehnungsversuch scheiterte dann im Jahre 331/330 v. Chr. während
des Agiskrieges.
Treibende Kraft war hier der spartanische König Agis III., welcher sich ebenfalls
gegen die makedonische Vorherrschaft auflehnte und schließlich in der Schlacht bei
Megalopolis Antipater unterlag und getötet wurde.
Athen blieb aber während dieser Auseinandersetzung neutral und ließ sich auch nach
dem persönlichen Erscheinen von Agis III. nicht zur Teilnahme bewegen.
Der Lamische Krieg, welcher im Jahre 323/22 v. Chr. stattfand, war vorerst die letzte
große Auseinandersetzung, in welcher die Griechen versuchten ihre Unabhängigkeit
zurück zu erobern.
Im Folgenden soll nun zunächst auf die Ausgangslage vor den Kriegsereignissen
eingegangen werden, welche den offenen Ausbruch des Konflikts erst möglich
gemacht hat und welche die Athener letztendlich dazu bewogen hat, sich gegen die
makedonische Hegemonie aufzulehnen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- I. Die Vorgeschichte des Lamischen Krieges
- a) Die Lage in Athen 331-325
- b) Die Entlassung der Söldner
- c) Das Verbanntendekret
- d) Die Harpalosaffaire und der Harpalische Prozess
- e) Die Apotheose Alexanders
- II. Alexanders Tod und die Verteilung der Satrapien
- a) Der Ausbruch des Krieges und die Kämpfe bis zum Tod des Leosthenes
- b) Die Entwicklung in Athen bis zur Kriegserklärung
- c) Das militärische Potential der Athener
- d) Der Kriegsverlauf bis zur Einschließung Antipaters
- e) Der Fortgang des Feldzuges und der Tod des Leosthenes
- f) Das Werben um Verbündete
- III. Die Motive und Kriegsziele der griechischen Staaten
- a) Die athenischen Kriegsziele
- b) Aitolien, Thessalien und weitere mittel- und nordgriechische Verbündete
- c) Die Peloponnes und nichtgriechische Verbündete
- d) Die Verbündeten Makedoniens
- e) Die neutralen Staaten
- IV. Das athenische Bündnissystem
- a) Die Organisation des Bündnissystems und seine Ideologie
- b) Die Parallelen zum Hellenenbund des Demosthenes von 340 v. Chr.
- V. Der Feldzug des Leonnatos
- a) Der Abzug des Leonnatos nach Makedonien
- b) Die Schlacht und Antipaters Rückzug nach Makedonien
- VI. Der Seekrieg
- a) Die hohe Rüstung und das Schiffsinventar Athens
- b) Die Operationen des Jahres 322 und die Schlacht bei Amorgos
- VII. Die endgültige Niederlage der Verbündeten Griechen
- a) Die Schlacht bei Krannon und der Zerfall des Hellenenbundes
- b) Die Kapitulation Athens und der Friedensschluss
- I. Die Vorgeschichte des Lamischen Krieges
- C. Schluss: Lamischer oder Hellenischer Krieg und abschließende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Lamischen Krieg (323/22 v. Chr.), den letzten großen Aufstand der Griechen gegen die makedonische Vorherrschaft nach dem Tod Alexanders des Großen. Ziel ist es, die Vorgeschichte des Krieges, den Verlauf der Kampfhandlungen, die Kriegsziele der beteiligten Staaten sowie das Bündnissystem der Griechen zu untersuchen. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Seekrieges und die Folgen der letztendlichen Niederlage der griechischen Verbündeten analysiert.
- Die Vorgeschichte des Lamischen Krieges und die Entstehung des Aufstandes
- Die Kriegsziele der verschiedenen griechischen Staaten
- Das athenische Bündnissystem und seine Verbindungen zum Hellenenbund des Demosthenes
- Der militärische Verlauf des Krieges und die Rolle des Seekrieges
- Die Ursachen für die Niederlage der Griechen und die Folgen des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Lamischen Krieges dar und erläutert die Vorgeschichte der makedonischen Hegemonie. Kapitel I beschreibt die Lage in Athen vor dem Ausbruch des Krieges, einschließlich der Entlassung der Söldner, des Verbanntendekrets und der Harpalosaffaire. Kapitel II behandelt den Beginn des Krieges, den Tod des Leosthenes und die Entwicklung in Athen bis zur Kriegserklärung. Kapitel III analysiert die Kriegsziele der verschiedenen griechischen Staaten und ihre Motivationen für den Aufstand. Kapitel IV untersucht das athenische Bündnissystem und seine Parallelen zum Hellenenbund des Demosthenes. Kapitel V beschreibt den Feldzug des Leonnatos und die Schlacht, die zum Rückzug Antipaters nach Makedonien führte. Kapitel VI behandelt den Seekrieg, einschließlich der Rüstung und der Operationen der griechischen Flotte. Kapitel VII schildert die endgültige Niederlage der Griechen, die Schlacht bei Krannon und die Kapitulation Athens.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Lamischer Krieg, makedonische Hegemonie, Athen, Hellenenbund, Demosthenes, Antipater, Leosthenes, Kriegsziele, Bündnissystem, Seekrieg, Krannon, Kapitulation, Niederlage.
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- Christian Lübke (Author), 2007, Alexander der Große - Der Lamische Krieg 323/22 v. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84026