„Die Kartäuser halten mit einer Ausdauer, die kein anderer Orden erreicht hat, jahrhundertelang an der ungewöhnlichen Strenge ihrer kontemplativen, von der Welt völlig abgeschlossenen Lebensform fest, ohne wie andere einer Reformbewegung zu bedürfen. “ Dieses Zitat gibt einen Einblick in die strenge Lebensführung des Ordens der Kartäuser. Die Architektur des Ordens passte sich dieser Einstellung zum Glauben an.
Einen einheitlichen Baustil hat es bei den Kartäusern nie gegeben. Vielmehr richteten sich ihre Klöster nach den örtlichen Gegebenheiten. So waren sie in engen Bergtätern länger gestreckt, als zum Beispiel im städtischen Gebiet, wo genug Raum zur Verfügung stand. Die Klöster verfügten jedoch immer über einen großen und kleinen Kreuzgang, einen Kapitelsaal, ein Refektorium, eine Bibliothek und eine Kapelle.
Der Orden der Kartäuser gilt als zahlenmäßig relativ klein, hatte aber gemessen an seiner Größe einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Dabei ist bemerkenswert, dass er nie reformiert wurde und auch weltlichen Einflüssen gegenüber stets unbeeindruckt blieb. Zwischen 1350 und 1550, als immer mehr Orden in ihrer Regeltreue nachließen, suchten immer mehr Gläubige Aufnahme bei den strengen Mönchen .
Das besondere der Glaubensgemeinschaft war ihre Lebensweise. Sie lebten teils zusammen und teils in Abgeschiedenheit. Der Orden geht auf den Heiligen Bruno aus Köln zurück. Dieser brach 1084 mit sechs Glaubensbrüdern auf um sich im Tal von la Chartreuse, nördlich von Grenoble gelegen, niederzulassen und ein Einsiedlerleben zu führen. Fünf Jahre später wurde Bruno von Papst Urban II. nach Rom berufen um dort als Berater zu wirken. Er konnte sich jedoch 1091 wieder in die Wildnis von Kalabrien zurückziehen, um dort eine neue Einsiedelei zu gründen. Erst im Jahr 1115 entstand eine Dritte in Portes nach Vorbild der Ersten. Bis Ende des Jahrhunderts entstanden 37 weitere, sowie zwei Nonnenklöster .
Im 14. und 15. Jahrhundert, dem Zeitalter der Mystik, fand der Orden starken Zulauf, nun auch besonders in Deutschland . Bis zum Anfang des 15.Jahrhunderts entstanden alle 30 deutschen Kartausen. Meist innerhalb der Stadt, oder in deren Nähe, so zum Beispiel in Nürnberg, Köln, Erfurt oder Danzig.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Orden der Kartäuser
- Das Leben der Kartäusermönche
- Einflüsse der Kartäuserregel auf die Architektur
- Literaturlage
- Das Kloster der Mönche – „Domus Superior“
- Die Lage des Klosters
- Die Kirche
- Die Gemeinschaftsräume
- Die Zellen
- Das untere Haus – „Domus Inferior“
- Die große Kartause – „Le Grande Chartreuse“
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Architektur der Kartäuserklöster und deren Beziehung zur strengen Lebensweise des Ordens. Ziel ist es, die architektonischen Besonderheiten der Kartäuserbauten zu beleuchten und deren Entwicklung im Kontext der Ordensregel zu erklären. Die Arbeit betrachtet dabei sowohl die Gemeinschaftsräume als auch die individuellen Zellen der Mönche.
- Die Lebensweise der Kartäusermönche und ihre Auswirkungen auf die Klosterarchitektur
- Die architektonischen Merkmale der Kartäuserklöster (Domus Superior und Domus Inferior)
- Die Entwicklung und Verbreitung des Kartäuserordens
- Der Einfluss der Kartäuserregel auf die Gestaltung der Klostergebäude
- Vergleichende Betrachtung verschiedener Kartäuserklöster
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung beleuchtet die einzigartige und über Jahrhunderte unveränderte Lebensweise der Kartäuser, die sich durch strenge Kontemplation und Abgeschiedenheit von der Welt auszeichnete. Sie hebt die besondere Anpassungsfähigkeit der Kartäuserarchitektur an verschiedene geografische Bedingungen hervor, während sie gleichzeitig konstante Merkmale wie Kreuzgänge, Kapitelsäle und Kapellen betont. Der relative Einfluss des Ordens trotz seiner geringen Größe wird hervorgehoben, ebenso wie sein Widerstand gegen Reformen und weltliche Einflüsse.
Der Orden der Kartäuser: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Leben der Kartäusermönche, ihre strengen Regeln, und den täglichen Ablauf ihres Lebens zwischen Gebet, Arbeit und kontemplativer Einsamkeit. Es werden die verschiedenen Aspekte ihres Lebens, wie das nächtliche Gebet, die Handarbeit, die Ernährung, und die strenge Schweigepflicht, umfassend beleuchtet. Die Organisation des Klosterlebens mit Chormönchen und Laienbrüdern wird ebenso erläutert wie die Ausbildung der Jungmönche.
Die große Kartause – „Le Grande Chartreuse“: (Anmerkung: Da der Text keine detaillierte Beschreibung der Grande Chartreuse enthält, kann hier nur eine allgemeine Zusammenfassung des Kapitels gegeben werden, die sich auf die mutmaßliche Bedeutung dieses Klosters für den Orden konzentriert.) Dieses Kapitel fokussiert sich vermutlich auf die Muttergründung der Kartäuser und dient als Beispiel für die charakteristischen Merkmale der Kartäuserarchitektur. Es dürfte die Geschichte, den Aufbau und die Bedeutung dieses Klosters für die Entwicklung und Verbreitung des Kartäuserordens behandeln.
Schlüsselwörter
Kartäuser, Klosterarchitektur, Ordensregel, Kontemplation, Klausur, Domus Superior, Domus Inferior, Lebensweise, Schweigepflicht, Architekturgeschichte, Mittelalter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Kartäuser-Architektur
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die Architektur von Kartäuserklöstern. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen der strengen Lebensweise des Kartäuserordens und den architektonischen Besonderheiten ihrer Klöster.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Lebensweise der Kartäusermönche und deren Einfluss auf die Klosterarchitektur. Es werden die architektonischen Merkmale der Kartäuserklöster (Domus Superior und Domus Inferior) untersucht, die Entwicklung und Verbreitung des Ordens beleuchtet und der Einfluss der Kartäuserregel auf die Gestaltung der Klostergebäude analysiert. Ein Vergleich verschiedener Kartäuserklöster wird angedeutet.
Welche Kapitel sind im Text enthalten?
Der Text umfasst Kapitel zur Einführung, zum Orden der Kartäuser (inklusive der Beschreibung des Klosterlebens, der Architektur des Klosters und der Literaturlage), zur Großen Kartause („Le Grande Chartreuse“) und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel beleuchtet Aspekte der Kartäuser Lebensweise und Architektur.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Zielsetzung des Textes ist es, die architektonischen Besonderheiten der Kartäuserbauten zu beleuchten und deren Entwicklung im Kontext der Ordensregel zu erklären. Es soll der Zusammenhang zwischen der strengen Lebensweise der Mönche und den architektonischen Gestaltungsprinzipien der Klöster aufgezeigt werden.
Wie ist die Lebensweise der Kartäusermönche beschrieben?
Die Lebensweise der Kartäusermönche wird als strenge Kontemplation und Abgeschiedenheit von der Welt beschrieben. Der Text beleuchtet Aspekte wie nächtliches Gebet, Handarbeit, Ernährung und die strenge Schweigepflicht. Die Organisation des Klosterlebens mit Chormönchen und Laienbrüdern sowie die Ausbildung der Jungmönche wird ebenfalls erwähnt.
Was sind die wichtigsten architektonischen Merkmale der Kartäuserklöster?
Der Text nennt zwar keine expliziten Merkmale, betont aber den Gegensatz zwischen den Gemeinschaftsräumen (Domus Superior) und den individuellen Zellen der Mönche (Domus Inferior). Kreuzgänge, Kapitelsäle und Kapellen werden als konstante Merkmale erwähnt. Die Anpassungsfähigkeit der Architektur an verschiedene geografische Bedingungen wird ebenfalls hervorgehoben.
Welche Rolle spielt die „Grande Chartreuse“ im Text?
Die „Grande Chartreuse“ wird als Muttergründung des Kartäuserordens und als Beispiel für charakteristische Merkmale der Kartäuserarchitektur dargestellt. Der Text deutet an, dass das Kapitel über die Grande Chartreuse deren Geschichte, Aufbau und Bedeutung für die Entwicklung und Verbreitung des Ordens behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Die Schlüsselwörter des Textes sind: Kartäuser, Klosterarchitektur, Ordensregel, Kontemplation, Klausur, Domus Superior, Domus Inferior, Lebensweise, Schweigepflicht, Architekturgeschichte, Mittelalter.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Der Text ist für akademische Zwecke bestimmt und eignet sich für die Analyse von Themen im Zusammenhang mit Kartäuserklöstern und deren Architektur.
- Citar trabajo
- Oliver Friedel (Autor), 2007, Die Architektur der Kartäuser, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84095