„Neuartige Waldschäden“ oder „Waldsterben“, sind eine Form der Vegetationsdegradierung. „Degradierung“ bezeichnet eine Verringerung oder Herabsetzung bestimmter Eigenschaften. Die Folgen der Vegetationsdegradierung sind Erkrankungen und das Absterben von Bäumen. Hierfür können sowohl natürliche, quasinatürliche oder anthropogene Einflüsse auf das Ökosystem Wald Ursache sein. Die Hauptursache ist jedoch im anthropogenen Einfluss auf die Zusammensetzung der Atmosphäre zu suchen. Dabei handelt es sich vor allem um veränderte Konzentrationen von Stickoxid, Schwefeloxid, Kohlenwasserstoffe, Ozon usw. Die Erkrankung des Waldes und das in den meisten Fällen darauf folgenden Waldsterben verursachen eine Beeinträchtigung der Waldfunktionen. (Haas, H. et al. 1992, S. 623, 2)
In Deutschland traten die sog. „neuartigen Waldschäden“ in den frühen 70er Jahren erstmals auf. Erst wurden an Weißtannen (Abies alba), später an Fichten (Picea abies) Schäden beobachtet. Mit den Jahren waren immer mehr Baumarten (Kiefern, Buchen, Kastanien und Eichen) von der Schädigung betroffen (Wellburn 1994, S. 239).
Im Folgenden soll erst auf die anthropogene Veränderung der Zusammensetzung der Atmosphäre und die damit verbundenen Einflüsse auf das Waldökosystem eingegangen werden, bevor verschiedene Hypothesen zu den Ursachen neuartiger Waldschäden, eine genauere Betrachtung der verschiedenen Schadensarten und die Beschreibung von möglichen Gegenmaßnahmen folgen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Anthropogene Einflüsse auf die Zusammensetzung der Atmosphäre, die Waldsterben bedingen
- II.1. Schwefeldioxid
- II.2. Stickoxide
- II.3. Ozon
- III. Verschiedene Hypothesen zu den Ursachen neuartiger Waldschäden
- III.1. Saurer Regen und Bodenauswaschung
- III.2. Ozon und photochemische Prozesse
- III.3. Zusammenwirken verschiedener Faktoren und erhöhte Anfälligkeit für Stress und Infektionen
- III.4. Ammoniumionen und übermäßiger Stickstoffeintrag
- III.5. Unangemessene Forstpraxis
- IV. Zustand der bayerischen Wälder (2002-2006)
- IV.1. Schadstoffdeposition in den bayerischen Wäldern
- IV.2. Zustand der Baumkronen und Einteilung in Schadstufen
- V. Gegenmaßnahmen
- V.1. Bodenschutzkalkung
- V.2. Maßnahmen der Bundesregierung gegen neuartige Waldschäden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der „neuartigen Waldschäden“, auch bekannt als „Waldsterben“, als Beispiel für Vegetationsdegradierung. Die Arbeit untersucht die anthropogenen Einflüsse auf die Atmosphäre, die zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Luft führen und somit das Waldökosystem schädigen.
- Anthropogene Einflüsse auf die Atmosphäre
- Hypothesen zu den Ursachen neuartiger Waldschäden
- Zustand der bayerischen Wälder
- Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung von Waldschäden
- Mögliche Folgen der Vegetationsdegradierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Vegetationsdegradierung und die Ursachen des Waldsterbens ein. Es wird die Rolle des anthropogenen Einflusses auf die Zusammensetzung der Atmosphäre hervorgehoben. Kapitel II beleuchtet die verschiedenen atmosphärischen Schadstoffe, die zum Waldsterben beitragen, insbesondere Schwefeldioxid, Stickoxide und Ozon. Die Entstehung, Deposition und Auswirkungen dieser Schadstoffe werden ausführlich dargestellt.
Kapitel III widmet sich verschiedenen Hypothesen, die die Ursachen neuartiger Waldschäden erklären. Es werden die Folgen von saurem Regen, Ozon und photochemischen Prozessen sowie das Zusammenwirken verschiedener Faktoren untersucht. Außerdem werden die Auswirkungen von Ammoniumionen und unangemessener Forstpraxis beleuchtet.
In Kapitel IV wird der Zustand der bayerischen Wälder in den Jahren 2002 bis 2006 analysiert. Die Schadstoffdeposition in den bayerischen Wäldern sowie der Zustand der Baumkronen und die Einteilung in Schadstufen werden untersucht.
Kapitel V widmet sich verschiedenen Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung neuartiger Waldschäden, darunter Bodenschutzkalkung und Maßnahmen der Bundesregierung.
Schlüsselwörter
Vegetationsdegradierung, Waldsterben, anthropogene Einflüsse, Atmosphäre, Schwefeldioxid, Stickoxide, Ozon, saurer Regen, Bodenauswaschung, photochemische Prozesse, Schadstoffdeposition, bayerische Wälder, Gegenmaßnahmen, Bodenschutzkalkung, Forstpraxis.
- Citation du texte
- Christopher Späth (Auteur), 2007, Vegetationsdegradierung durch atmosphärische Schadstoffe am Beispiel der neuartigen Waldschäden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84428