Am 11. September 2001 lenkten 19 Entführer zwei amerikanische Linienflugzeuge in die
Doppeltürme des World Trade Centers in Manhattan, eines drittes ins Pentagon, ein viertes
Flugzeug stürzte auf einem Feld ab. Mindestens 3000 Menschen starben. Schon nach kurzer
Zeit wurde Osama bin Ladens Terrornetzwerk Al-Qaida als Drahtzieher ausgemacht. Viele
Menschen in Amerika und Europa hörten diese Namen indes zum ersten Mal und fragten sich
angesichts der Zerstörung, was die Motive der Attentäter seien. Auf diese Frage werden
höchst unterschiedliche Antworten gegeben.
So wurde und wird bin Laden als Führer des „internationalen Terrornetzwerkes Al-Qaida“
abwechselnd Nihilismus oder apokalyptische Vernichtungswut vorgeworfen. George W.
Bush erklärte, Islamisten wären „Instrumente des Bösen“ ohne Ideologie und Land und nur
vom Hass motiviert.
Eine andere populäre Sichtweise sieht den internationalen Terrorismus als Reaktion auf die
Globalisierung. Die „Informationen zur politischen Bildung“ schreiben, die „Drahtzieher der
Anschläge vom 11. September [wollten] diese auch als eine Reaktion auf ‚Globalisierung’ im
Sinne von ‚Amerikanisierung’ oder ‚westlicher Dominanz’ verstanden wissen. Ihr Ziel ist es,
bestimmte Weltregionen von ’westlichen’ Einflüssen zu ‚befreien’“.
Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, diese Aussage anhand von Al-Qaida
Verlautbarungen zu überprüfen. Es empfiehlt sich folgende Gliederung: zunächst ist in kurzen definitorischen
Vorüberlegungen zu klären, um was es sich bei internationalen Terrorismus überhaupt
handelt. Danach soll die Entwicklung der Al-Qaida und Osama bin Ladens skizziert werden
um im Hauptteil auf die veröffentlichten Texte einzugehen. Statt, wie nach den Anschlägen
vom 11. September 2001 vielfach geschehen, sich dem Phänomen nur von der Tat her zu nähern, soll versucht werden, es über die Basis (eine der Bedeutungen des Wortes Al-Qaida)
– die Ideologie und Programmatik – zu erschließen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche
Rolle die Globalisierung in den Texten von Al-Qaida spielt. Die Literatur zum Thema Terrorismus und Al Qaida ist zahlreich, allerdings tummeln sich
„Kenner, Deuter und Spinner“ auf dem Gebiet der Terrorismuswissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung, Fragestellung, Literatur
- Al-Qaida und die Globalisierung
- Der globale Terror – Versuch einer Eingrenzung
- Terror und Terrorismus
- Terrorismus und Guerilla
- Globaler Terrorismus
- Al-Qaida in den Texten
- Analyse
- Lösung
- Ziel
- Aktuelle Entwicklung
- Der globale Terror – Versuch einer Eingrenzung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Behauptung, dass Al-Qaida eine Reaktion auf die Globalisierung darstellt. Dazu werden Verlautbarungen von Al-Qaida analysiert. Ziel ist es, die Rolle der Globalisierung in den Texten von Al-Qaida zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung des Terrorismus
- Entwicklung von Al-Qaida und Osama bin Laden
- Analyse der Ideologie und Programmatik von Al-Qaida
- Die Rolle der Globalisierung in den Texten von Al-Qaida
- Aktuelle Entwicklungen im Kontext der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung, Fragestellung, Literatur: Die Einleitung stellt die Anschläge vom 11. September 2001 und die Rolle von Al-Qaida in den Vordergrund. Sie präsentiert unterschiedliche Sichtweisen auf die Motive der Attentäter, insbesondere die Deutung des internationalen Terrorismus als Reaktion auf die Globalisierung. Die Arbeit setzt sich das Ziel, diese Aussage mithilfe von Al-Qaida-Verlautbarungen zu überprüfen.
- Al-Qaida und die Globalisierung: Dieses Kapitel widmet sich einer Abgrenzung von Terror und Terrorismus, sowie Terrorismus und Guerilla. Der Fokus liegt auf der Definition und Entwicklung des globalen Terrorismus im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Terrorismus, Globalisierung, Al-Qaida, Osama bin Laden, Ideologie, Programmatik, Analyse von Texten und aktuellen Entwicklungen.
- Citation du texte
- Michael Draeger (Auteur), 2007, Die Al-Qaida - eine Reaktion auf die Globalisierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84438