„Deutschland und die BDR, oder so? “, so lautete die Antwort eines 14jährigen Mädchens aus Köln, auf die Frage eines Fernseh-Reporters bezüglich der Namen der Staaten, die sich vor siebzehn Jahren wiedervereinigt haben. Ich möchte den eigentlich tragischen Charakter dieser Aussage beiseite legen und einen Schritt weiter gehen. Die Fragen, die sich hieraus für mich ergeben, lauten: Möchte die Geschichtsdidaktik um jeden Preis, jeden Schüler zu einem anerkannten Historiker ausbilden? Selbst wenn die Ergebnisse, seien sie auch noch so unrepräsentativ wie das obige Beispiel, extrem weit vom eigentlichen Ziel entfernt sind? Und muss sie nicht auch eine auf didaktische Aufgaben zugeschnittene Definition von Geschichte aufweisen? Letztlich: Was ist ihr Anspruch?, und darauf aufbauend: Wie kann der Geschichtslehrer diesen Anspruch umsetzen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Geschichte, Geschichtsdidaktik und Erzählung
- 2. Über das Verhältnis von Lehrererzählung und Schülererzählung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Frage nach der Bedeutung von Lehrer- und Schülererzählungen für einen erfolgreichen Geschichtsunterricht. Er argumentiert, dass beide Formen des Erzählens für die Vermittlung von Geschichte essenziell sind und in einem ständigen Austausch stehen sollten.
- Die Rolle von Erzählungen in der Geschichtsdidaktik
- Die Bedeutung der emotionalen Verbindung zum Lernstoff
- Die Herausforderungen der Vermittlung von Geschichte an Schüler
- Der Wert von Lehrererzählungen als Grundlage für Schülererzählungen
- Die Bedeutung von Eigeninitiative und Weiterentwicklung für den Geschichtslehrer
Zusammenfassung der Kapitel
1. Geschichte, Geschichtsdidaktik und Erzählung
Der Autor problematisiert den traditionellen „Faktizitäts- und Objektivitätsanspruch“ der Geschichtsschreibung, der Geschichte für viele Schüler unattraktiv macht. Er betont die Notwendigkeit, Geschichte mit narrativen Elementen und emotionalen Verbindungen zur Gegenwart zu vermitteln. Als idealen Erzähler sieht er Zeitzeugen, die bei Schülern einen emotionalen Effekt erzeugen können.
2. Über das Verhältnis von Lehrererzählung und Schülererzählung
Der Autor argumentiert, dass Schülererzählungen aus Lehrererzählungen herauswachsen und diese eine leitende Funktion innerhalb des Systems „Erzählung im Geschichtsunterricht“ haben. Er betont die Wichtigkeit von Schüleraktivität und dem kollektiven Arbeiten im Unterricht, um die Schüler zum selbstständigen Lernen und zum Erzählen zu motivieren.
Schlüsselwörter
Geschichtsdidaktik, Erzählung, Lehrererzählung, Schülererzählung, emotionaler Zugang, Geschichtsunterricht, Zeitzeugen, Eigeninitiative, Schüleraktivität, Geschichtswissenschaft.
- Citation du texte
- Patrick Hillegeist (Auteur), 2007, Schülererzählungen sind für einen erfolgreichen Geschichtsunterricht ebenso wichtig wie Lehrererzählungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84537