In der politischen Landschaft der Bundesrepublik Deutschland kommt den Parteien seit jeher die Aufgabe zur Umsetzung der bürgerlichen Mitbestimmung in politischen Angelegenheiten zu. Dieses Verhältnis, sich offen nach innen und v. a. auch nach außen darzustellen, ist in der Vergangenheit nicht immer durchgehalten worden. So lässt sich in Frage stellen, ob bei der Vermittlung zwischen gesellschaftlicher Heterogenität und staatlicher Einigkeit, die Übertragung von „Volkswillensbildung“ in „Staatswillensbildung“ (vgl. GRIMM 1991, S. 265) durch die Parteien gewährleistet werden kann? Ein zusätzliches Problem stellt in diesem Zusammenhang daher auch die „defizitäre Kommunikation zwischen Parteien und Bürgern“ (STÖSS 2001, zitiert in SARCINELLI 2005, S. 174) dar. Diese zunehmende „Entfremdung“ der Parteien vom Bürger stellt einen erheblichen Wandel in der deutschen Parteiendemokratie dar, der auch mit der Entwicklung der medialen Umwelt in Relation steht.
Allerdings ist das Ausmaß der Prägung auf den parlamentarischen Parteienstaat in Folge der Medienentwicklung nicht hinreichend untersucht.
Dennoch ergeben sich bei der Beschreibung des Verhältnisses von Politik und Medien im Folgenden einige interessante Ansätze:
Inhaltsverzeichnis
- Das Verhältnis von Medien und Politik
- Die Rolle der Medien bei der Wählermobilisierung
- Amerikanisierung der Wahlkämpfe
- Die Wirkung von Medien, insbesondere des Fernsehens, im Wahlkampf
- Einschränkende Faktoren im Wahlkampf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Rolle der Medien im Wahlkampf in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei wird die Entwicklung des Verhältnisses von Medien und Politik im Kontext der medialen Umwelt und deren Einfluss auf die Parteiendemokratie beleuchtet.
- Entwicklung des Verhältnisses von Medien und Politik
- Rolle der Medien bei der Wählermobilisierung
- Amerikanisierung der Wahlkämpfe
- Wirkung von Medien im Wahlkampf
- Einschränkende Faktoren im Wahlkampf
Zusammenfassung der Kapitel
1 Das Verhältnis von Medien und Politik
Das Kapitel beleuchtet die wechselvolle Beziehung zwischen Politik und Medien. Es wird die These der Abhängigkeit der Medien von der Politik im Kontext der frühen Rundfunklandschaft diskutiert. Anschließend wird die konträre These der Medienübermacht in Bezug auf die politische Relevanz der Medien und ihre Machtfülle beleuchtet. Abschließend wird die These der politisch-medialen Interdependenz als wahrscheinlichste Analyse des Verhältnisses von Medien und Politik vorgestellt.
2 Die Rolle der Medien bei der Wählermobilisierung
Das Kapitel untersucht die Rolle der Medien in der Wählermobilisierung im Kontext der zunehmenden Anzahl nicht-parteigebundener Wähler. Dabei werden die Strategien der Parteien zur Steigerung der Bekanntheit und Anerkennung im Wettbewerb um Wählerstimmen dargestellt. Die Nutzung von Massenmedien als Vermittlungs- und Mobilisierungsinstrument für politische Botschaften wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Medien, Politik, Wahlkampf, Wählermobilisierung, Parteiendemokratie, Medienlandschaft, Interdependenz, Amerikanisierung, Fernsehwerbung, Einschränkende Faktoren
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- Bachelor of Science Alexander Fricke (Autor), 2006, Medien im Wahlkampf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84543