In dieser Arbeit soll es nicht um Schlagworte wie Humanität oder Theologenschelte (Thomas Mann 1951), Sozialproblematik (Wolff 1954), Ironie (Wittkowski 1969), anarchische Gesellschaft (Horn 1978), Bewusstseinskritik (Beckmann 1978), Theodizee (Ledanff 1986), patriarchalische Ordnung (Zimmermann 1989), Paradiesvorstellungen (Emmrich 1990), Katastrophenbewältigung (Moucha 2000) und die mehr als fragwürdige „Verteidigung der Weltordnung“ (Pongs 1969), sondern um politisch-soziale Momente in Kleists »Erdbeben« gehen. Um diese Elemente im Text ausfindig machen zu können, muß man die allegorische Erzählweise Kleists beachten: »Allegorisches Erzählen heißt ein Erzählen mit Absichten, mit einem intellektuellen Einsatz, mit Wertvorstellungen im Hintergrund, die verteidigt oder etabliert werden müssen, oft in dieser Zeit auch: mit Gegenwartskritik. […] Zum allegorischen Erzählen gehört, daß nicht direkte Gegenbilder der Wirklichkeit in der Literatur zu finden sind und umgekehrt: daß die Literatur nicht direkt und unverändert die Wirklichkeit projektiert« (KOOPMANN 1990).
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- Vorwort
- Zur Zitierweise und zur Literatur..
- Analyse mit produktionsästhetischem Schwerpunkt .…….....
- Ein kurzer Überblick über Handlung und Struktur
- Einige Interpretationsansätze...
- Der Mittelteil der Erzählung
- Das Ende der Erzählung.
- Fazit...
- Literaturverzeichnis....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz untersucht Kleists Erzählung "Das Erdbeben in Chili" unter dem Aspekt der Französischen Revolution. Die Analyse konzentriert sich auf die politisch-sozialen Momente in der Erzählung und beleuchtet, wie Kleist die Auswirkungen der Revolution auf die Gesellschaft und die Staatswirklichkeit seiner Zeit darstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der allegorischen Erzählweise Kleists, die es ermöglicht, die Nachwirren der Revolution durch das Naturbild des Erdbebens deutlich zu machen.
- Politisch-soziale Kritik in Kleists Erdbeben
- Allegorisches Erzählen als Mittel der Gesellschaftskritik
- Einfluss der Französischen Revolution auf Kleists Werk
- Das Erdbeben als Metapher für gesellschaftliche Umwälzungen
- Die Rolle der Staatswirklichkeit in der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Das einleitende Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen von Kleists "Das Erdbeben in Chili", die sich mit Themen wie Theodizee, Sozialproblematik, Ironie, anarchischer Gesellschaft, Bewusstseinskritik und anderen auseinandersetzen. Die Verfasserin verdeutlicht die eigene These, dass Kleists Erzählung vor allem eine politisch und sozial motivierte Zeitkritik darstellt und das Erdbeben nicht als Metapher für etwas Abstraktes zu verstehen ist. Es wird die allegorische Erzählweise Kleists hervorgehoben, die es ihm ermöglicht, die Nachwirren der Revolution durch ein Naturbild deutlich zu machen.
1.1 Vorwort
Das Vorwort führt in die Thematik des Aufsatzes ein und erläutert die Motivation der Verfasserin, sich auf die politisch-soziale Kritik in Kleists "Das Erdbeben in Chili" zu konzentrieren. Es wird deutlich gemacht, dass die Analyse der politischen und sozialen Aspekte im Vordergrund steht, wobei die allegorische Erzählweise Kleists als wesentliches Element zur Interpretation der Geschichte herangezogen wird.
1.2 Zur Zitierweise und zur Literatur
Dieser Abschnitt stellt die verwendete Literatur und die Zitierweise im Aufsatz dar. Es werden die Quellen für die Analyse sowie die verwendeten Ausgaben von Kleists Werken und der Sekundärliteratur genannt. Die Verfasserin erläutert zudem die Zitierweise von Textzitaten und Verweisen im Text.
2. Analyse mit produktionsästhetischem Schwerpunkt
Dieses Kapitel geht auf die Entstehungszeit von Kleists "Das Erdbeben in Chili" ein und beleuchtet die geschichtlichen und literarischen Einflüsse auf die Erzählung. Die Verfasserin bezieht sich dabei auf die Produktionstheorie und untersucht die Entstehung der Erzählung im Kontext der Zeit des Autors und der politischen und kulturellen Strömungen seiner Zeit. Sie analysiert die Parallelen zur Französischen Revolution und zeigt auf, wie Kleists Werk von der Aufklärung und der Weimarer Klassik geprägt ist.
3. Ein kurzer Überblick über Handlung und Struktur
Dieser Abschnitt bietet eine Zusammenfassung der Handlung und Struktur der Erzählung, die die wichtigsten Ereignisse und Figuren kurz darstellt. Er dient als Basis für die anschließende Interpretation und ermöglicht es dem Leser, die relevanten Aspekte der Erzählung zu verstehen.
4. Einige Interpretationsansätze...
Dieses Kapitel stellt verschiedene Interpretationsansätze für Kleists "Das Erdbeben in Chili" vor, wobei der Schwerpunkt auf der Analyse des Mittelteils und des Endes der Erzählung liegt. Es werden verschiedene Lesarten der Geschichte aufgezeigt und die Verfasserin präsentiert ihre eigenen Interpretationen der zentralen Elemente der Erzählung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter für Kleists "Das Erdbeben in Chili" sind: Französische Revolution, Gesellschaftskritik, politische Kritik, allegorisches Erzählen, Erdbeben als Metapher, Staatswirklichkeit, Aufklärung, Weimarer Klassik, Theodizee, Sozialproblematik. Der Aufsatz beschäftigt sich mit Kleists Analyse der damaligen Gesellschaft und seiner Kritik an der Staatswirklichkeit und ihren politischen Strukturen, die er durch das Bild des Erdbebens als Naturkatastrophe allegorisch darstellt.
- Arbeit zitieren
- Thomas Schumacher (Autor:in), 2001, »Das Erdbeben in Chili« von Kleist unter dem Aspekt der Französischen Revolution, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84722