Seitdem die Menschheit ihr Leben in einzelnen differenzierten Volksstämmen führt, dauern die Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gemeinschaften unentwegt bis in die heutige Zeit an. Indem sich einige Volksgruppen in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns stellen wollten und manchmal dafür auch andere gewalttätig
zerschlugen, versuchten die anderen mit Taktiken, diese Gruppen zu benutzen, um Vormachtstellung in einem Gebiet, Land und Kontinent zu erringen. Dabei spielte das Identitätsgefühl einer Gruppe eine große Rolle, das der Verherrlichung der eigenen Gruppe diente. Daneben entwickelten sich negative Vorurteile gegen die ihr nicht
angehörenden Menschen und Völker. Solche Vorurteile waren meistens nicht objektiv begründet. In den meisten Fällen stellen sie nur das negative Spiegelbild der vorgeblichen Tugenden der eigenen Gruppe dar. Von der Neuzeit bis in die Gegenwart waren die „Wissenschaftler“ der modernen Gesellschaft der Ansicht, daß starke Zusammenhänge zwischen der ethnischen Differenzierung, dem Schlüsselwort der ethnischen Konflikte, und der modernisierten Gesellschaft bestehen. Die „Neuen Theoretiker“ moderner Gesellschaften stritten gegen die traditionelle Theorie von Kausalbeziehungen zwischen der ethnischen Vergemeinschaftung und Modernisierung. Jedoch konnten weder das traditionelle noch das neue Argument beim Streit den „Rahmen“ der abendländischen Denkweise überschreiten, in dem die Debatte und die sie fundamentierende Wissenschaft verbleiben. Die Theorien entrollten sich nur in Untersuchungen von europäischen und amerikanischen Sachlagen. Sie widerspiegelten daher keineswegs die Wirklichkeit „unserer“ Welt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vier unterschiedliche Ansichten
- In der traditionellen Theorie
- In der neuen Diskussion
- Esser meinte zu diesen Ansichten
- Kreckel kritisiert an Esser
- Folgerung aus den Debatten
- Erweiterung von Kreckels Kritik
- Aus der Geschichte Japans
- Die Bedeutung des Beispiels Japan
- Hauptuntersuchung anhand der Geschichte
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik der ethnischen Differenzierung im Kontext der Modernisierung, insbesondere am Beispiel Japans. Sie untersucht verschiedene Theorien zur Rolle der ethnischen Differenzierung in modernen Gesellschaften und kritisiert die gängige Sichtweise, dass die Modernisierung automatisch zur Auflösung ethnischer Zugehörigkeiten führt.
- Die Beziehung zwischen ethnischer Differenzierung und Modernisierung
- Kritik an traditionellen und modernen Theorien der ethnischen Differenzierung
- Die Bedeutung des Beispiels Japan für das Verständnis der ethnischen Differenzierung
- Die Rolle der Geschichte Japans im Kontext der ethnischen Differenzierung
- Die Herausforderungen der ethnischen Differenzierung in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der ethnischen Differenzierung und deren Bedeutung für die moderne Gesellschaft ein. Sie stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor und diskutiert die historische Entwicklung des Konzepts der ethnischen Differenzierung. Das zweite Kapitel untersucht vier unterschiedliche Ansichten zur Beziehung zwischen ethnischer Differenzierung und Modernisierung, die in der wissenschaftlichen Literatur vertreten werden. Das dritte Kapitel analysiert die Kritik von Reinhard Kreckel an den Thesen von Hartmut Esser zur Modernisierung und ethnischen Differenzierung.
Schlüsselwörter
Ethnische Differenzierung, Modernisierung, Japan, Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Identität, Nationalismus, Globalisierung, Kritik, Theorie, Empirie, Kreckel, Esser.
- Arbeit zitieren
- Chise Onuki (Autor:in), 2000, Ethnische Differenzierung und Moderne am Beispiel Japans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84732