In einer globalisierten Welt, in der alles immer schnelleren Veränderungen unterworfen ist und Kulturen sich mehr und mehr vermischen, muss auch eine Institution wie das Museum seine gesellschaftlichen Funktionen stetig reflektieren und neu definieren. Das ethnologische Museum hat den Anspruch, Vermittler zu einer anderen Welt zu sein. Aber brauchen wir diese Vermittlung überhaupt noch? Aufgrund der sich stets weiter entwickelnden Verkehrstechnologie und der damit verbundenen unbegrenzten Mobilität, können wir heute fast jeden Winkel der Welt bequem bereisen. Oder wir nutzen Medien wie das Internet, das uns mit nur wenigen Mausklicken ferne Länder auf dem Bildschirm erscheinen und virtuell entdecken lässt. Auch Museen folgen übrigens diesem Trend und digitalisieren ihre Bestände und geben uns so die Möglichkeit, Sammlungen via Internet einzusehen. Ethnologische Museen konkurrieren also nicht nur mit anderen Museen um die Gunst der Besucher. Das Problem reicht tiefer. Es stellt sich die Frage, ob das ethnologische Museum im Zeitalter grenzenloser Mobilität und globaler Vernetzung überhaupt noch einen Sinn macht. Brauchen wir sie in der Zukunft noch? Ich möchte in diesem letzten Kapitel überlegen, welchen Herausforderungen die ethnologischen Museen in der Zukunft begegnen werden und welche aktuellen Themen museal verarbeitet werden könnten. Wie können ethnographische Museen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, die aufgrund der Globalisierung und kulturellen Hybridisierung stets neuen Veränderungen gegenübersteht? Welche zeitliche Orientierung sollte ein modernes, ethnologisches Museum haben? Soll es seine Thematik weiterhin nur auf die Vergangenheit setzen oder sich auch den Problematiken und Themenkomplexen der Gegenwart öffnen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sozialgeschichte der ethnographischen Museen
- Der Prozess der Musealisierung
- Die Logik des Sammelns
- Die Inszenierung des musealen Objekts
- Das Museum als kulturelles Gedächtnis
- Ästhetisches Erleben im Museum
- Das Museum als Bildungsort
- Das Museum und die Konfrontation mit dem Eigenen und Fremden
- Ausblick - das ethnographische Museum in einer globalisierten Welt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des ethnographischen Museums in der Gegenwart und analysiert die Funktionen dieser Institution für den Einzelnen und die Gesellschaft. Der Fokus liegt dabei auf vier zentralen Funktionen: das Museum als kulturelles Gedächtnis, das Museum und die Konfrontation mit dem Fremden und Eigenen, das Museum als ästhetisches Erleben und das Museum als Bildungsort.
- Die Entwicklung der ethnographischen Museen von wissenschaftlichen Einrichtungen hin zu öffentlichen und kulturellen Institutionen
- Die Rolle des Museums als Hüter des kulturellen Gedächtnisses und der Identität
- Die Bedeutung des Museums für das ästhetische Erleben und die Begegnung mit fremden Kulturen
- Der Beitrag des Museums zur Wissensvermittlung und Bildung
- Die Relevanz des Museums im Kontext des globalen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des ethnographischen Museums in der heutigen Zeit.
- Das erste Kapitel beleuchtet die Sozialgeschichte der ethnographischen Museen und geht auf ihre Entstehung aus den Wunder- und Raritätenkabinetten des Mittelalters ein.
- Das zweite Kapitel untersucht den Prozess der Musealisierung und analysiert die Logik des Sammelns sowie die Inszenierung von Objekten im Museum.
- Das dritte Kapitel thematisiert das Museum als kulturelles Gedächtnis und beleuchtet die Bedeutung dieser Funktion für die Bewahrung von Traditionen und die Konstruktion von Identität.
- Das vierte Kapitel widmet sich dem ästhetischen Erleben im Museum und untersucht die Faszination der Authentizität und Originalität von musealen Objekten.
- Das fünfte Kapitel behandelt das Museum als Bildungsort und analysiert die wissensvermittelnde Funktion der Institution.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Funktionen des ethnographischen Museums in der Gegenwart. Dabei stehen die Themen Musealisierung, kulturelles Gedächtnis, Identität, ästhetisches Erleben, Bildung und Globalisierung im Vordergrund.
- Arbeit zitieren
- Claudia Scheffler (Autor:in), 2007, Eine Untersuchung der Funktionen des ethnographischen Museums für unsere Gegenwart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84785