In dieser Arbeit möchte ich mich mit den ersten beiden Punkten des ‚Indiculus superstitionum et paganiarum’ beschäftigen. Der Indiculus ist ein in seiner Art einzigartiges Schriftstück. Es ist ein in lateinischer Sprache abgefasstes, unbetiteltes Verzeichnis, welches in 30 überschriftartigen Nennungen heidnische und christlich-abergläubische Gebräuche aufzählt.
Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die ersten beiden Nennungen des Indiculus, die sich auf den Totenkult der Heiden bzw. bekehrten Sachsen beziehen. Ich möchte versuchen zu erklären, welche Bedeutung sich hinter den genannten Gebräuchen verbirgt, da auch diese nicht immer ganz eindeutig ist. Dabei sollen beide Nennungen aber nicht gemeinsam behandelt, sondern als zwei einzelne Punkte wie im Text selber getrennt voneinander abgehandelt werden. Es geht auch nicht um eine Darstellung der vorchristlichen heidnischen Bräuche der Germanen im Zusammenhang mit dem Totenkult, sondern um eine Interpretation der im Indiculus genannten Punkte, welche sich auf den Totenkult beziehen. Trotzdem ist es natürlich unvermeidbar, zum besseren Verständnis auch den religiösen Hintergrund aufzuzeigen, zumindest bei den Punkten, wo ohne diesen keine völlige Klarheit erreicht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Totenkult
- Interpretation
- De sacrilegio ad sepulchra mortuorum
- De sacrilegio super defunctos, i.e. dadsisas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die ersten beiden Punkte des „Indiculus superstitionum et paganiarum”, eines einzigartigen Dokuments, welches heidnische und christlich-abergläubische Gebräuche aufzählt. Ziel ist es, die Bedeutung der genannten Gebräuche im Zusammenhang mit dem Totenkult der Sachsen zu erforschen und zu interpretieren.
- Die Funktion des „Indiculus” als Stichwortverzeichnis für Heidenpredigten oder Beichtgespräche
- Der Totenkult als zentrales Element der heidnischen Praxis der Sachsen
- Die Bedeutung von „sacrilegium” im Kontext des frühen Mittelalters
- Die Interpretation der beiden Punkte des „Indiculus” im Hinblick auf den Totenkult
- Die religiösen Hintergründe der im „Indiculus” beschriebenen Gebräuche
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den „Indiculus superstitionum et paganiarum” vor, ein Verzeichnis heidnischer und christlich-abergläubischer Gebräuche. Die Arbeit konzentriert sich auf die ersten beiden Punkte des Dokuments, die sich mit dem Totenkult der Sachsen befassen.
Der Totenkult
Dieses Kapitel behandelt den Totenkult als zentrales Element der heidnischen Praxis der Sachsen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieses Kultes für die Lebenden und den Umgang mit den Toten. Die Arbeit beleuchtet die besondere Bedeutung des Totenkultes in der heidnischen Gesellschaft und dessen Rolle bei der Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung.
Interpretation
De sacrilegio ad sepulchra mortuorum
Dieser Abschnitt erörtert den ersten Punkt des „Indiculus”, der sich auf die Schändung von Gräbern bezieht. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des Wortes „sacrilegium” in diesem Kontext und der Interpretation des Gebrauches im Zusammenhang mit heidnischen Totenkultpraktiken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit analysiert den „Indiculus superstitionum et paganiarum”, Totenkult, heidnische Praktiken, Sachsen, „sacrilegium”, frühmittelalterliche Religion, Interpretation, „Indiculus”.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Runkel (Autor:in), 2007, Der Totenkult im "Indiculus superstitionum et paganiarum", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84798