Die von der Governance-Forschung behandelte Auffächerung von politischer Gestaltung auf mehrere Ebenen und Akteure ist insbesondere auch für den Bereich der Umweltpolitik gegeben. Der Staat, obgleich in dominierender Position, steht anderen Akteuren gegenüber, deren einzelne Anliegen er nicht ohne weiteres übergehen kann oder will, und deren Einbindung zur Lösung komplexer Probleme oftmals als sinnvoller erachtet wird als das bloße Regieren durch Ge- und Verbote.
Im Zuge dieser Entwicklung ist mit freiwilligen Selbstverpflichtungen eine neue Option zur Behandlung umweltpolitischer Belange aufgekommen.
Anstelle einer normativen Diskussion sollen die praktischen Gesichtspunkte erörtert werden, die Selbstverpflichtungen, gemessen an ihrer umweltpolitischen Effektivität, zu einem erfolgreichen Instrument machen können.
Zentraler Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Klärung der Frage, unter welchen Bedingungen freiwillige Selbstverpflichtungen erfolgreich sein können.
Anhand der Untersuchung von zwei erfolgreichen und zwei gescheiterten Selbstverpflichtungen wird eine Anzahl von Faktoren des Erfolges bzw. des Misserfolgs identifiziert, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Gelingen oder Scheitern anderer Fälle stark beeinflussen können.
Zur Untersuchung der Fälle wird eingangs der umweltpolitische Handlungsbedarf geschildert. Mit Blick auf die Akteure, die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen, die konkreten Inhalte der Verpflichtung sowie deren Umsetzung werden maßgebliche Faktoren des Gelingens oder Scheiterns aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung und Schilderung des Vorgehens
- 1.2 Begriffsbestimmung.
- 2. Die Erfolgsfälle
- 2.1 Freiwillige Selbstverpflichtungen der deutschen Aerosolindustrie zur Reduktion von FCKW.
- 2.1.1 Umweltpolitischer Handlungsbedarf.
- 2.1.2 Rahmenbedingungen.
- 2.1.3 Akteure
- 2.1.4 Inhalt der Selbstverpflichtung
- 2.1.5 Umsetzung
- 2.1.6 Erfolgsfaktoren.
- 2.2 Selbstverpflichtungserklärung der chemischen Industrie zur Reduktion der energiebedingten CO²- Emissionen..
- 2.2.1 Umweltpolitischer Handlungsbedarf.
- 2.2.2 Rahmenbedingungen.
- 2.2.3 Akteure
- 2.2.4 Inhalt der Selbstverpflichtung
- 2.2.5 Umsetzung.
- 2.2.6 Erfolgsfaktoren.
- 2.1 Freiwillige Selbstverpflichtungen der deutschen Aerosolindustrie zur Reduktion von FCKW.
- 3. Fälle des Scheiterns.
- 3.1 Freiwillige Selbstverpflichtung zu Mitteln zum Schutz von Holz gegen Holz zerstörende und Holz verfärbende Organismen des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI), der Deutschen Bauchemie e. V. und des Verbandes der Lackindustrie e. V. (VdL).
- 3.1.1 Umweltpolitischer Handlungsbedarf..
- 3.1.2 Rahmenbedingungen.
- 3.1.3 Akteure.
- 3.1.4 Inhalt der Selbstverpflichtung
- 3.1.5 Umsetzung.
- 3.1.6 Gründe des Scheiterns
- 3.2 Selbstverpflichtungserklärung zur Reduktion der Gewässerbelastung durch Ethylendiamintetraacetat (EDTA).
- 3.2.1 Umweltpolitischer Handlungsbedarf.
- 3.2.2 Rahmenbedingungen.
- 3.2.3 Akteure.
- 3.2.4 Inhalt der Selbstverpflichtung
- 3.2.5 Umsetzung ....
- 3.2.6 Gründe des Scheiterns
- 3.1 Freiwillige Selbstverpflichtung zu Mitteln zum Schutz von Holz gegen Holz zerstörende und Holz verfärbende Organismen des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI), der Deutschen Bauchemie e. V. und des Verbandes der Lackindustrie e. V. (VdL).
- 4. Fazit
- 4.1 „Äußere“ Bedingungen.
- 4.2 Innere Bedingungen...
- 4.3 Schlussbemerkung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Erfolgsbedingungen freiwilliger Selbstverpflichtungen im Umweltbereich. Sie fokussiert sich auf die Frage, unter welchen Umständen diese Form der Umweltpolitik effektiv und erfolgreich sein kann.
- Analyse von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren freiwilliger Selbstverpflichtungen
- Bedeutung der Rahmenbedingungen für das Gelingen von Selbstverpflichtungen
- Rolle von Akteuren und deren Interessen bei der Gestaltung und Umsetzung von Selbstverpflichtungen
- Untersuchung der ökologischen und ökonomischen Effizienz von Selbstverpflichtungen
- Bewertung der Bedeutung von Transparenz und Legitimation bei freiwilligen Selbstverpflichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der freiwilligen Selbstverpflichtungen im Umweltbereich ein und erläutert den Forschungsgegenstand und die Methodik der Arbeit. Im zweiten Kapitel werden zwei erfolgreiche Fälle von Selbstverpflichtungen vorgestellt: Die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Aerosolindustrie zur Reduktion von FCKW sowie die Erklärung der chemischen Industrie zur Reduktion ihrer energiebedingten CO²- Emissionen. Diese Kapitel beleuchten die jeweiligen umweltpolitischen Handlungsbedarfe, die Rahmenbedingungen, die Akteure, den Inhalt der Selbstverpflichtungen, deren Umsetzung und schließlich die Erfolgsfaktoren. Im dritten Kapitel stehen zwei Fälle von gescheiterten Selbstverpflichtungen im Fokus: Die Freiwillige Selbstverpflichtung des Verbandes der Chemischen Industrie, der Deutschen Bauchemie und des Verbandes der Lackindustrie bezüglich Holzschutzmittel sowie die gemeinsame Selbstverpflichtungserklärung mehrerer Verbände zur Reduktion der Gewässerbelastung durch Ethylendiamintetraacetat (EDTA). Die Analyse dieser Fälle betrachtet ebenfalls die jeweiligen Umweltbedarfe, Rahmenbedingungen, Akteure, Inhalte und die Umsetzung der Selbstverpflichtungen. Darüber hinaus werden die Gründe für das Scheitern der jeweiligen Selbstverpflichtungen untersucht. Das abschließende vierte Kapitel präsentiert ein Fazit, das die gewonnenen Erkenntnisse über die Erfolgsbedingungen freiwilliger Selbstverpflichtungen zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Freiwillige Selbstverpflichtung, Umweltpolitik, Erfolgsfaktoren, Scheitern, Handlungsbedarf, Rahmenbedingungen, Akteure, Umsetzung, ökologische Effektivität, ökonomische Effizienz, Transparenz, Legitimation, FCKW, CO²- Emissionen, Holzschutzmittel, Ethylendiamintetraacetat (EDTA)
- Arbeit zitieren
- Christian Hillengaß (Autor:in), 2007, Erfolgsbedingungen freiwilliger Selbstverpflichtungen im Umweltbereich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84807