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Sie erläutert die Struktur des heutigen privaten Militärmarktes, thematisiert rechtliche, moralische und wirtschaftliche Probleme und erklärt, warum Söldner in der Geschichte der Menschheit eher die Regel als die Ausnahme sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I: Privatisierte Kriegsführung – Anfänge und Entwicklung
- 1 Geschichte der privatisierten Kriegsführung
- 1.1 Privatisierte Kriegsführung
- 1.2 Militärunternehmer: Krieg als Geschäftsfeld
- 1.3 Die Figur des Söldners
- 2 Privater Krieg und staatliches Gewaltmonopol
- 2.1 Staatliches Gewaltmonopol
- 2.2 Trend zur Privatisierung
- 3 Warum privatisierte Kriegsführung?
- 3.1 Verändertes Aufgabenprofil von Armeen
- 3.2 Transformation der Kriegsführung
- 1 Geschichte der privatisierten Kriegsführung
- Teil II: Der Kriegsmarkt
- 1 Entstehung des neuen Marktes: Profiteure des Chaos
- 1.1 Hohes Gewaltpotential nach dem Ende der Sowjetunion
- 1.2 Soldaten ohne Beschäftigung
- 1.3 Marktglaube statt Multilateralismus
- 2 Markt- und Unternehmensstrukturen
- 2.1 Geringe Zutrittsbarrieren
- 2.2 Die Jagd auf Rekruten
- 2.3 Vielfältige Nachfrage
- 3 Typisierung von Militärfirmen
- 3.1 Das Speerspitzen-Modell
- 4 Der Militärdienstleister Executive Outcomes
- 5 Die militärische Beratungsfirma MPRI
- 6 Der militärnahe Dienstleister Brown & Root
- 7 Neue Kunden
- 7.1 Die UNO
- 7.2 Schusswaffen für den Tierschutz
- 7.3 Peace for Profit
- 1 Entstehung des neuen Marktes: Profiteure des Chaos
- Teil III: Auswirkungen
- 1 Outsourcing
- 1.1 Chancen und Risiken
- 1.2 Spezialfall: militärisches Outsourcing
- 1.3 Militärische Dienstleister sind kaum zu kontrollieren
- 1.4 Militärische Dienstleister streben nach Gewinn
- 2 Das neue Gewaltmonopol
- 2.1 Macht hat, wer Geld hat
- 2.2 Das Diktat der Auftragnehmer
- 2.3 Kämpfen für die gute Sache
- 3 Die rechtliche Grauzone
- 3.1 Kein Söldner und kein Soldat
- 3.2 Das Vertragsdilemma
- 3.3 Nicht privat und nicht Staat
- 4 Privatmilitär und Zivilgesellschaft
- 5 Ein neuer Preiskampf
- 1 Outsourcing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Aufstieg privatisierter Militärdienstleistungen und deren Auswirkungen auf die internationale Sicherheitslandschaft. Sie analysiert die historische Entwicklung, die wirtschaftlichen Strukturen und die ethisch-rechtlichen Implikationen dieses Phänomens. Die Arbeit hinterfragt dabei die These, ob die moderne Privatisierung militärischer Aufgaben lediglich eine Rückkehr zum historischen Söldnertums darstellt oder weitreichendere Folgen hat.
- Historische Entwicklung der privatisierten Kriegsführung
- Analyse des modernen Marktes für militärische Dienstleistungen
- Rechtliche und ethische Fragestellungen im Zusammenhang mit Privatisierung von Gewalt
- Auswirkungen auf das staatliche Gewaltmonopol
- Beziehungen zwischen privaten Militärfirmen und staatlichen Akteuren
Zusammenfassung der Kapitel
Teil I: Privatisierte Kriegsführung – Anfänge und Entwicklung: Dieser Teil beleuchtet die historische Entwicklung privatisierter Kriegsführung, beginnend mit der traditionellen Figur des Söldners. Es wird der Wandel vom staatlich kontrollierten Militär hin zu privaten Militärfirmen analysiert, wobei die Rolle des staatlichen Gewaltmonopols im Kontext der Privatisierung kritisch hinterfragt wird. Der Abschnitt untersucht zudem die Gründe für den zunehmenden Einsatz privater Militärunternehmen, indem er sich mit dem veränderten Aufgabenprofil moderner Armeen und der Transformation der Kriegsführung auseinandersetzt. Die Zusammenhänge zwischen historischen und modernen Formen privater Kriegsführung werden hervorgehoben und kritisch diskutiert.
Teil II: Der Kriegsmarkt: Dieser Teil beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise des Marktes für private militärische Dienstleistungen. Er analysiert die relativ niedrigen Markteintrittsbarrieren, die vielfältigen Nachfragefaktoren sowie die unterschiedlichen Arten von Militärfirmen. Anhand von Fallbeispielen wie Executive Outcomes, MPRI und Brown & Root werden die Geschäftsmodelle und die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen dargestellt. Der Abschnitt beleuchtet ausserdem die Entwicklung neuer Kundenkreise, von der UNO bis hin zu zivilen Organisationen, und damit die zunehmende Normalisierung der Privatisierung von militärischen Aufgaben.
Teil III: Auswirkungen: Dieser Teil fokussiert sich auf die Konsequenzen des Outsourcings militärischer Aufgaben. Die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern werden detailliert untersucht. Ein besonderer Fokus liegt auf der Diskussion der Notwendigkeit einer Neudefinition des Begriffs "Söldner" angesichts der komplexen rechtlichen Grauzonen. Die Arbeit beleuchtet ausserdem die Auswirkungen auf das Gewaltmonopol des Staates und die Interaktionen zwischen privaten Militärunternehmen und der Zivilgesellschaft.
Schlüsselwörter
Privatisierte Kriegsführung, Söldnertum, Militärfirmen, Gewaltmonopol, Marktstrukturen, Outsourcing, Internationale Konflikte, Rechtliche Grauzonen, Ethische Implikationen, Sicherheitspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Privatisierte Kriegsführung
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht den Aufstieg privatisierter Militärdienstleistungen und deren Auswirkungen auf die internationale Sicherheitslandschaft. Sie analysiert die historische Entwicklung, die wirtschaftlichen Strukturen und die ethisch-rechtlichen Implikationen dieses Phänomens. Ein zentraler Punkt ist die Frage, ob die moderne Privatisierung militärischer Aufgaben lediglich eine Rückkehr zum historischen Söldnertums darstellt oder weitreichendere Folgen hat.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der privatisierten Kriegsführung, die Analyse des modernen Marktes für militärische Dienstleistungen, rechtliche und ethische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Privatisierung von Gewalt, die Auswirkungen auf das staatliche Gewaltmonopol und die Beziehungen zwischen privaten Militärfirmen und staatlichen Akteuren.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Teil I beleuchtet die historische Entwicklung privatisierter Kriegsführung, beginnend mit dem traditionellen Söldnertum und der Entwicklung hin zu privaten Militärfirmen. Teil II beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise des Marktes für private militärische Dienstleistungen, inklusive Fallstudien zu verschiedenen Militärfirmen. Teil III fokussiert sich auf die Konsequenzen des Outsourcings militärischer Aufgaben, einschließlich der rechtlichen und ethischen Implikationen.
Welche konkreten Beispiele für private Militärfirmen werden genannt?
Die Arbeit nennt als Beispiele für private Militärfirmen Executive Outcomes, MPRI und Brown & Root. Es werden deren Geschäftsmodelle und die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen dargestellt.
Welche neuen Kundenkreise für private Militärfirmen werden erwähnt?
Neben traditionellen staatlichen Akteuren werden die Vereinten Nationen (UNO) und zivile Organisationen als neue Kundenkreise genannt, was die zunehmende Normalisierung der Privatisierung von militärischen Aufgaben verdeutlicht.
Welche rechtlichen und ethischen Fragen werden angesprochen?
Die Arbeit befasst sich mit den komplexen rechtlichen Grauzonen im Zusammenhang mit privaten Militärfirmen und der Notwendigkeit einer Neudefinition des Begriffs "Söldner". Ethische Implikationen der Privatisierung von Gewalt werden ebenfalls ausführlich diskutiert.
Welche Auswirkungen auf das staatliche Gewaltmonopol werden beschrieben?
Die Arbeit untersucht, wie die Privatisierung militärischer Aufgaben das staatliche Gewaltmonopol beeinflusst und welche Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern entstehen. Die Frage nach dem "neuen Gewaltmonopol" und dem Diktat der Auftragnehmer wird kritisch hinterfragt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Privatisierte Kriegsführung, Söldnertum, Militärfirmen, Gewaltmonopol, Marktstrukturen, Outsourcing, Internationale Konflikte, Rechtliche Grauzonen, Ethische Implikationen, Sicherheitspolitik.
- Arbeit zitieren
- B. Reichel (Autor:in), B. Schulz (Autor:in), M. Wicking (Autor:in), 2007, Neue Märkte, neue Kriege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84905