Menschen mit einer geistigen Behinderung sind Teil dieser Gesellschaft. Dennoch ist dem Autor während des Studiums aufgefallen, dass die Akzeptanz der Menschen ohne Behinderung gegenüber den Menschen mit einer geistigen Behinderung noch immer nicht so ist, wie es sein könnte und nach Ansicht des Autors auch sollte.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu klären, ob und wie ein Förder- und Dokumentationssystem dabei helfen kann, die Menschen mit einer geistigen Behinderung auf die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes vorzubereiten, sowie welche Kriterien das System dafür erfüllen muss.
Um diese Frage beantworten zu können wird in einem ersten Kapitel zunächst der Begriff der Rehabilitation im Allgemeinen definiert, die vier verschiedenen Formen genannt und die berufliche Rehabilitation genauer beschrieben. Weiterhin werden verschiedene Definitionsansätze und Sichtweisen von geistiger Behinderung dargestellt und anschließend die drei Hauptursachen aufgezeigt. Als letzter Punkt in diesem Kapitel wird die Werkstatt für behinderte Menschen als eine mögliche Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation vorgestellt.
Im zweiten Hauptkapitel werden zwei Systeme der Förderdokumentation vorgestellt. Zum einen das Detmolder Lernwegemodell der „Lebenshilfe für behinderte Menschen Kreisvereinigung Detmold e.V.“ und zum anderen das Förder- und Dokumentationssystem, das im „Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.“ entwickelt wurde. Der zweite Schwerpunkt in diesem Kapitel beschäftigt sich mit der Fragestellung: „Welche Kriterien müssen Förder- und Dokumentationssysteme erfüllen um als Steuerungsinstrumente beruflicher Rehabilitation zu gelten?“ Für das Grundverständnis wird hierbei auf den Begriff der Qualität, ihre wachsende Bedeutung, verschiedene Konzepte des Qualitätsmanagements und auf Qualitätskriterien für die Behindertenarbeit eingegangen. Darauf aufbauend werden eigene Kriterien entwickelt, an denen man die o.g. Fragestellung prüfen kann.
Das dritte Hauptkapitel beschäftigt sich mit dem Vergleich dieser beiden Systeme. Er wird im Hinblick auf die Fragestellung durchgeführt, wie die beiden Förder- und Dokumentationssysteme die Kriterien umsetzen, die sie zu Steuerungsinstrumenten der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit einer geistigen Behinderung machen. Grundlage für den Vergleich sind die in Kapitel 2 erarbeiteten Kriterien.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Formalmethodische Vorgehensweise
- Aufbau der Arbeit
- Literaturrecherche
- Der Vergleich als qualitative Forschungsmethode
- Berufliche Rehabilitation für Menschen mit einer geistigen Behinderung
- Berufliche Rehabilitation
- Geistige Behinderung
- Definitionsansätze und Sichtweisen
- Psychiatrisch-nihilistische Sicht
- Heilpädagogisch-defizitorientierte Sicht
- IQ-theoretische Sicht
- Ansatz des Doppelkriteriums
- Ansatz des „kognitiven Andersseins“
- Geistige Behinderung als ein soziales Phänomen
- Ursachen geistiger Behinderung
- Pränatale Ursachen
- Perinatale Ursachen
- Postnatale Ursachen
- Berufliche Rehabilitation in Werkstätten für behinderte Menschen
- Gesetzliche Grundlagen
- Struktur einer Werkstatt für behinderte Menschen
- Berufsbildungsbereich
- Arbeitsbereich
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen zum Einfluss der verschiedenen Definitionsansätze und Ursachen geistiger Behinderung hinsichtlich des Einsatzes eines Förder- und Dokumentationssystems
- Einfluss der Definitionsansätze
- Einfluss der Ursachen
- Förder- und Dokumentationssysteme als Steuerungsinstrumente beruflicher Rehabilitation
- Das Detmolder Lernwegemodell (DLM)
- Grundkonzept
- Grundbausteine
- Lernwege
- Arbeitsanalyse
- Lernziel-Katalog und Lernziel-Sequenzen
- Lernzielkatalog „Montage und Verpackung“
- Kognitive Lernziel-Sequenzen
- Psychomotorische Lernziel-Sequenzen
- Soziale Lernziel-Sequenzen
- Das Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V.
- Das Behinderten-Werk Main-Kinzig e. V.
- Das Förder- und Dokumentationssystem
- Die Entwicklung des Systems
- Die Bildungskonferenz als Grundlage
- Lern- und Übungsaufträge
- Beurteilungsbogen für Schlüsselkompetenzen
- Die Förderdokumentation
- Qualifizierungsplan im Bereich des Fertigungshelfers
- Der Begriff der Steuerungsinstrumente
- Qualität und ihre wachsende Bedeutung
- Qualitätsmanagementsysteme
- Messbarkeit von Qualität
- Kriterien von Förder- und Dokumentationssystemen
- Gesetzliche Kriterien
- Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Berufliche Bildung
- Persönlichkeitsentwicklung
- Prozessorientierung
- Das Planen des Prozesses
- Das Lenken des Prozesses
- Das Prüfen des Prozesses
- Das Verbessern des Prozesses
- Kundenorientierung
- Beteiligung des Klienten
- Individualität
- Objektivität
- Transparenz
- Umsetzbarkeit und Handhabung
- Entwicklungsmöglichkeiten
- Zusammenfassung
- Vergleich zwischen dem Detmolder Lernwegemodell und dem Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V.
- Die gesetzlichen Kriterien
- Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Berufliche Bildung
- Persönlichkeitsentwicklung
- Das Kriterium der Prozessorientierung
- Das Planen des Prozesses
- Das Lenken des Prozesses
- Das Prüfen des Prozesses
- Das Verbessern des Prozesses
- Das Kriterium der Kundenorientierung
- Beteiligung des Klienten
- Individualität
- Das Kriterium der Objektivität
- Das Kriterium der Transparenz
- Das Kriterium der Umsetzbarkeit und Handhabung
- Das Kriterium der Entwicklungsmöglichkeiten
- Zusammenfassung
- Schlussbemerkung und Zukunftsperspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit Förder- und Dokumentationssystemen als Steuerungsinstrumente in der beruflichen Rehabilitation von Menschen mit einer geistigen Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen. Die Arbeit analysiert das Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V. im Vergleich zu einem standardisierten System, dem Detmolder Lernwegemodell (DLM).
- Die Arbeit untersucht die Rolle von Förder- und Dokumentationssystemen bei der Gestaltung und Steuerung der beruflichen Rehabilitation.
- Sie analysiert die verschiedenen Definitionsansätze und Ursachen geistiger Behinderung im Kontext der Rehabilitation.
- Die Arbeit befasst sich mit den gesetzlichen Grundlagen und der Struktur von Werkstätten für behinderte Menschen.
- Sie untersucht die Kriterien von Förder- und Dokumentationssystemen, insbesondere hinsichtlich ihrer Prozessorientierung, Kundenorientierung, Objektivität, Transparenz, Umsetzbarkeit und Entwicklungsmöglichkeiten.
- Die Arbeit bietet einen Vergleich zwischen dem Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V. und dem Detmolder Lernwegemodell (DLM) anhand dieser Kriterien.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Formalmethodische Vorgehensweise der Arbeit vor und erläutert den Aufbau, die Literaturrecherche und die Methode des Vergleichs. Kapitel 2 widmet sich dem Thema der beruflichen Rehabilitation für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Es definiert den Begriff der beruflichen Rehabilitation und beleuchtet verschiedene Definitionsansätze und Sichtweisen auf geistige Behinderung. Außerdem werden Ursachen geistiger Behinderung und die Rolle von Werkstätten für behinderte Menschen in der beruflichen Rehabilitation beleuchtet. Kapitel 3 beschäftigt sich mit Förder- und Dokumentationssystemen als Steuerungsinstrumente der beruflichen Rehabilitation. Es stellt das Detmolder Lernwegemodell (DLM) und das Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V. vor. Kapitel 4 führt einen Vergleich zwischen dem Detmolder Lernwegemodell und dem Förder- und Dokumentationssystem des Behinderten-Werkes Main-Kinzig e.V. durch. Die Arbeit untersucht die Übereinstimmung und Unterschiede der beiden Systeme hinsichtlich der relevanten Kriterien.
Schlüsselwörter
Berufliche Rehabilitation, geistige Behinderung, Werkstätten für behinderte Menschen, Förder- und Dokumentationssysteme, Detmolder Lernwegemodell, Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V., Steuerungsinstrumente, Qualität, Prozessorientierung, Kundenorientierung, Objektivität, Transparenz, Umsetzbarkeit.
- Citation du texte
- Sabrina Wolfframm (Auteur), 2007, Förder- und Dokumentationssysteme als Steuerungsinstrumente beruflicher Rehabilitation von Menschen mit einer geistigen Behinderung in einer Werkstatt für behinderte Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84913