Am 09. Februar 2006 fand in Berlin „die Berlinale“ statt. Ort des Geschehens war der Gropius-Bau. Entworfen wurde dieses Gebäude zwar nicht von Walter Gropius, sondern von dessen Großonkel. Dennoch assoziieren viele den Namen Gropius allgemein mit Architektur - und dem Bauhaus. Der Name Gropius ist jedoch kein Synonym für das Bauhaus. Das Bauhaus war weit mehr.
Diese Arbeit widmet sich dem Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin. Speziell soll hier die Tischlerei, oder auch Möbelwerkstatt, behandelt werden.
Es soll nur ein kleiner Einblick gegeben werden, da eine genaue Untersuchung zu diesem und den damit verbundenen Themen zu umfangreich wäre. Es soll ein stimmiges Bild entstehen, wobei aber weitere tiefere Auseinandersetzungen mit diesem Thema nötig sind, um dieses Bild zu komplettieren.
Diese Arbeit steht im Zusammenhang mit einer Fülle von Materialien und Abhandlungen über das Bauhaus und dem Interesse der Öffentlichkeit am Bauhaus. Dieses Interesse zeigt sich heute noch in Form von Nachproduktionen der Bauhausprodukte.
Diese Abhandlung widmet sich der Tischlerei, da bisher keine Studien explizit über diese Werkstatt existieren. In der Regel beschäftigen sich die Werke mit dem Bauhaus als Ganzem, oder verstärkt mit der Architektur.
Über das Bauhaus existieren unterschiedliche Studien. Zu nennen sind hier unter anderem die Arbeit von Anja Baumhoff, die sich mit der Gender-Problematik des Bauhauses auseinander setzt , wobei sie herausstellt, dass das Bauhaus die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau nicht so konsequent durchgesetzt hat, wie es sie propagierte. Ebenfalls zu erwähnen ist die Arbeit von Claudia Heitmann, die sich mit dem Mythos um das Bauhaus auseinander setzt, wonach das Bauhaus mit den Namen Gropius und Mies van der Rohe gleichgesetzt wird oder immer wieder Produkte als Bauhaus-Produkte ausgegeben werden, obwohl dies genau betrachtet gar nicht der Fall ist.
Als Quellen dienen verschiedene Dokumente, die durch Hans M. Wingler und das Bauhaus-Archiv veröffentlicht wurden. Für weitergehende Untersuchung des Themas müsste mit diesen Archiven gearbeitet werden. Im Rahmen dieser Hausarbeit kann dies allerdings nicht geleistet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Tischlerei
- 2.1. Eine kleine Chronik
- 2.2. Die Bauhausleiter und die Tischlerei
- 2.3. ,,De Stijl"
- 3. Marcel Breuer
- 3.1. Lebensdaten
- 3.2. Die Breuer-Krise
- 3.3. Breuer und die Stahlrohrmöbel
- 4. Der Stuhl
- 4.1. Der Lattenstuhl
- 4.2. Die Freischwinger B32/B64
- 4.3. Der Stahlclubsessel
- 4.4. Die Stuhlproduktion, Bauhaus und Thonet
- 5. Die Tischlerei des Bauhauses und die Öffentlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Tischlerei, oder auch Möbelwerkstatt, des Bauhauses in Weimar, Dessau und Berlin zu untersuchen. Dabei soll ein Einblick in die Geschichte der Werkstatt, die Einflussnahme der Bauhausleiter und die Bedeutung von „De Stijl“ für die Arbeit der Tischlerei gegeben werden. Des Weiteren wird die Rolle von Marcel Breuer und seine Innovationen im Bereich der Stahlrohrmöbel beleuchtet, sowie die Entwicklung und Produktion von Stühlen im Kontext des Bauhauses und der Firma Thonet untersucht.
- Die Entwicklung und Bedeutung der Tischlerei im Bauhaus
- Der Einfluss von Bauhausleitern und der Kunstrichtung „De Stijl“ auf die Tischlerei
- Die Innovationen von Marcel Breuer und die Entwicklung der Stahlrohrmöbel
- Die Produktion und Verbreitung von Stühlen im Bauhaus und die Zusammenarbeit mit Thonet
- Die Beziehung zwischen der Tischlerei des Bauhauses und der Öffentlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und stellt den Kontext der Arbeit dar, wobei die Bedeutung des Bauhauses für Architektur und Design hervorgehoben wird. Es werden auch relevante Forschungsarbeiten zum Bauhaus erwähnt, die sich mit Gender-Problematik und dem Mythos um das Bauhaus beschäftigen.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Tischlerei, beginnend mit einer kurzen Chronik der Werkstatt. Die Rolle der Bauhausleiter und der Einfluss von „De Stijl“ auf die Arbeit in der Tischlerei werden näher betrachtet.
Das dritte Kapitel stellt Marcel Breuer und seine Bedeutung für die Tischlerei vor. Es behandelt seinen Lebenslauf, die „Breuer-Krise“ und seine Arbeit mit Stahlrohrmöbeln.
Das vierte Kapitel konzentriert sich auf den Stuhl als Beispiel für die Möbelproduktion im Bauhaus. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, darunter der Lattenstuhl, die Freischwinger B32/B64 und der Stahlclubsessel. Die Produktion der Stühle im Bauhaus und die Zusammenarbeit mit der Firma Thonet werden erörtert.
Das fünfte Kapitel untersucht die Beziehung zwischen der Tischlerei des Bauhauses und der Öffentlichkeit.
Schlüsselwörter
Bauhaus, Tischlerei, Möbelwerkstatt, Walter Gropius, Marcel Breuer, „De Stijl“, Stahlrohrmöbel, Stuhl, Thonet, Design, Handwerk, Produktion, Öffentlichkeit.
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- Christina Warneke (Author), 2006, Die Tischlerei des Bauhauses - bestanden Einwirkungen auf die Arbeit der Tischlerei und Auswirkungen nach außen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84986