„Das ist in unserem Sinne“ sagte der Generaldirektor des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, nachdem sich die Regierungskoalition Mitte
Januar auf die Bestrafung des Besitzes ‚nicht geringer Mengen’ von Dopingmitteln
verständigt hatte. Thomas Bach, Präsident des DOSB, sprach von „Übereinstimmung
zu unseren Beschlüssen“. Da war sie also, die Einigung, die alle zufrieden stellte.
Und man mochte sich fragen, worüber eigentlich so lange gestritten wurde.
Schließlich ging es bei der seit fast einem Jahr so intensiv geführten Debatte um
gesetzliche Maßnahmen im Kampf gegen Doping, nicht um einen Kampf zwischen
Befürwortern und Gegnern gesundheitsschädigender Betrugsmethoden. Nein, es
herrschte seit der ersten Stunde große Einigkeit in den entscheidenden Fragen.
Erstens waren alle Akteure selbstverständlich gegen Doping im Sport und zweitens
waren sie sich auch darin einig, dass Sport und Staat ihre Aufgaben in dieser
Angelegenheit haben und dass jeder genau das tun solle, was er am besten könne.
Somit war mit dem gemeinsamen Ziel eines ‚sauberen’ Sports vor Augen die Findung
eines Kompromisses, so mag man glauben, bereits im Keim der Debatte angelegt.
Doch ganz so harmonisch lief es nicht ab. Denn als das Thema Doping im Sommer
letzten Jahres ernsthaft Gegenstand eines Gesetzgebungsprozesses wurde, begann
eine Auseinandersetzung, bei der es um nicht weniger als die Existenz des Sports in
seiner jetzigen Gestalt ging. So erlebte der erst im Mai 2006 gegründete
Dachverband des deutschen Sports prompt eine Feuertaufe.
Doch welche Rolle nahm der DOSB dabei ein? Wie steht er zu einem wie – auch
immer gearteten – Anti-Doping-Gesetz? Wie lässt sich seine Position begründen?
Und welche Strategie verfolgt der DOSB im aktuellen Gesetzgebungsprozess?
Um Rolle und Position des DOSB zu analysieren, muss der aktuelle
Gesetzgebungsprozess zunächst einmal in einen größeren Kontext gestellt werden.
Denn, auch wenn selten so öffentlich über gesetzliche Maßnahmen gegen Doping
debattiert wurde, ist die Debatte um den Umgang mit Doping schon so alt wie der
moderne Sport selbst. Der erste registrierte Todesfall durch Doping datiert immerhin
auf das Jahr 1886.
Inhaltsverzeichnis
- Sport, Staat & Doping
- Der Deutsche Olympische Sportbund und ein Anti-Doping-Gesetz
- Der aktuelle Gesetzgebungsprozess und seine Hintergründe
- Die Debatte um ein Anti-Doping-Gesetz
- Das Dopingproblem und seine Auswirkungen
- Der DOSB in einer Zwickmühle
- Der DOSB und seine Rolle im Anti-Doping-Kampf
- Sport, Staat & Doping
- Der Deutsche Olympische Sportbund und ein Anti-Doping-Gesetz
- Der aktuelle Gesetzgebungsprozess und seine Hintergründe
- Die Debatte um ein Anti-Doping-Gesetz
- Das Dopingproblem und seine Auswirkungen
- Der DOSB in einer Zwickmühle
- Der DOSB und seine Rolle im Anti-Doping-Kampf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Rolle und Position des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im aktuellen Gesetzgebungsprozess gegen Doping im Sport. Es wird beleuchtet, wie der DOSB sich in der Debatte um ein Anti-Doping-Gesetz positioniert und welche Strategien er verfolgt.
- Die historische Entwicklung der Debatte um Doping im Sport
- Die Auswirkungen des Dopingproblems auf Sport und Gesellschaft
- Das Dilemma des DOSB zwischen Leistungserwartungen und Dopingbekämpfung
- Die unterschiedlichen Positionen im Anti-Doping-Kampf innerhalb des Sports
- Die Rolle des Staates im Kampf gegen Doping
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Debatte um ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland und zeigt die unterschiedlichen Positionen der beteiligten Akteure auf. Im zweiten Kapitel wird das Dopingproblem in seiner historischen Entwicklung und in seinen Auswirkungen auf Sport und Gesellschaft dargestellt. Das dritte Kapitel analysiert die schwierige Position des DOSB in der Dopingdebatte und die Herausforderungen, die sich aus den gegensätzlichen Interessen von Leistungserwartungen und Dopingbekämpfung ergeben.
Schlüsselwörter
Doping im Sport, Anti-Doping-Gesetz, Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB), Leistungssport, Leistungserwartungen, Dopingbekämpfung, Sportpolitik, Sportmoral, Autonomie des Sports, staatliche Eingriffe, Systematik des Dopings.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2007, Sport, Staat & Doping - Der Deutsche Olympische Sportbund und ein Anti-Doping-Gesetz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84987