Pippi Langstrumpf - Kritik am stereotypen Frauenbild


Hausarbeit, 2006

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Zielsetzung
1.1. Pippi Langstrumpf – Das Buch
1.2. These
1.3. Zielsetzung und Vorgehensweise

2. Die weiblichen Hauptfiguren im Buch
2.1. Pippi Langstrumpf
2.2. Annika Settergren

3. Vergleich der repräsentierten Frauenbilder

4. Fazit

1. Einleitung und Zielsetzung

1.1. Pippi Langstrumpf – Das Buch

In Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Büchern werden die Abenteuer von Pippi Langstrumpf und ihren Freunden, den Geschwistern Thomas und Annika Settergren erzählt. Die Figur „Pippi Langstrumpf“ entstand 1941. Astrid Lindgrens Tochter Karin lag mit einer Lungenentzündung im Bett und bat sie, etwas über Pippi Langstrumpf zu erzählen, ein Name den sie sich gerade ausgedacht hatte. Die Geschichten der Pippi Langstrumpf, und damit die Person wurde auch im Freundeskreis der Tochter sehr beliebt. So entstanden über die Jahre viele Geschichten über Pippi und die Geschwister Settergren. 1945 schickte Astrid Lindgren ihr Manuskript von Pippi Langstrumpf zu einem Wettbewerb für Mädchenbücher und gewann den ersten Preis.[1]

1.2. These

Ein bekanntes Zitat von Astrid Lindgren lautet: „Ich habe mich immer darüber geärgert, wie man Frauen behandelt. Oft hatte man das Gefühl, es gäbe nur ein Geschlecht, die Männer.“[2]

In Interviews über die Entstehungsgeschichte von Pippi Langstrumpf berichtete Astrid Lindgren über die Begeisterung ihrer weiblichen Zuhörer.

Als Karins Schulkameraden zu Besuch kamen, [...] wollten sie nichts anderes als Geschichten von Pippi hören. [...] Es lag sicher daran, daß hier nicht ein Junge, wie gewöhnlich, sondern ein Mädchen so mächtig war.[3]

Astrid Lindgrens Ärger über den Umgang mit Frauen verdeutlicht ihre emanzipierte Haltung. Die Begeisterung der Freundinnen ihrer Tochter für die starke Pippi bestärkt sie in ihrer Annahme, dass sich Mädchen weibliche Helden wünschen. Dies führt zu der These, dass Pippi Langstumpf als Kontrast zur stereotypen Mädchenfigur der damaligen Zeit zu verstehen ist.

1.3. Zielsetzung und Vorgehensweise

Zur Untermauerung dieser These werde ich die beiden weiblichen Hauptfiguren in den Pippi Langstrumpf Büchern gegenüber stellen. Als Grundlage dienen die drei Hauptwerke Pippi Langstrumpf, Pippi Langstrumpf geht an Bord und Pippi in Taka-Tuka-Land. Nach einer Darstellung der wichtigsten Eigenschaften von Pippi und Annika, erfolgt eine Analyse und ein Vergleich der von ihnen repräsentierten Frauenbilder.

2. Die weiblichen Hauptfiguren im Buch

2.1. Pippi Langstrumpf

In dem Begleitschreiben zu ihrem ersten Pippi Langstrumpf Manuskript schreibt Astrid Lindgren: „Pippi Langstrumpf ist, [...] ein kleiner Übermensch in kindlicher Gestalt, angesiedelt in einem normalen Umfeld.“[4] „Pippi“ bedeutet im Schwedischen soviel wie „Verrücktheit“[5] und das trifft auch auf ihre Person zu. Ihr vollständiger Name lautet: „Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf“[6]. Ihre Mutter ist sehr früh gestorben und deshalb hat sie zusammen mit ihrem Vater per Schiff die Welt durchreist. Nachdem dieser von Bord des Schiffes gespült wurde, ist Pippi zusammen mit ihren Haustieren, einem Pferd und einem Affen, in die Villa Kunterbunt gezogen. Diese Villa hatte ihr Vater für sie gekauft[7]. Obwohl Pippi erst neun Jahre alt ist, lebt sie dort alleine[8] und geht nicht in die Schule. Pippi ist „furchtbar stark“[9]: „Sie konnte ein ganzes Pferd hochheben, wenn sie wollte.“[10] Sie ist sehr reich, denn sie besitzt einen Koffer voll Gold.[11] Dank dieser Umstände „ist sie völlig unabhängig von den Erwachsenen und lebt ihr Leben ganz so, wie es ihr beliebt.“[12] Auch äußerlich fällt Pippi auf:

Ihr Haar hatte dieselbe Farbe wie eine Möhre und war in zwei feste Zöpfe geflochten, die vom Kopf abstanden. Ihre Nase hatte dieselbe Form wie eine ganz kleine Kartoffel und war völlig von Sommersprossen übersät. [...] Ihr Kleid war sehr komisch. Pippi hatte es selbstgenäht. Es war wunderschön gelb; aber weil der Stoff nicht gereicht hatte, war es sehr kurz und so guckte eine blaue Hose mit weißen Punkten darunter hervor. An ihren langen dünnen Beinen hatte sie ein Paar lange Strümpfe, einen geringelten und einen schwarzen. Und dann trug sie ein Paar schwarze Schuhe, die genau doppelt so groß waren wie ihre Füße.[13]

[...]


[1] Vgl. V. Schönborn: A.L. – Paradies, S.76 f.

[2] Bialek, Weyershausen: A.L. Lexikon, S 508.

[3] V. Schönborn: A.L. – Paradies, S. 76.

[4] Strömstedt: A.L. – Ein Lebensbild, S. 232.

[5] Bialek, Weyershausen: A.L. Lexikon, S 358.

[6] Lindgren: Pippi Langstrumpf, S.46.

[7] Lindgren: Pippi Langstrumpf, S. 10.

[8] Lindgren: Pippi Langstrumpf, S. 9.

[9] Lindgren, Pippi Langstrumpf, S. 11.

[10] Lindgren, Pippi Langstrumpf, S. 11.

[11] Lindgren: Pippi Langstrumpf, S. 11.

[12] Strömstedt: A.L. – Ein Lebensbild, S. 232.

[13] Lindgren, Pippi Langstrumpf, S. 13.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Pippi Langstrumpf - Kritik am stereotypen Frauenbild
Hochschule
Universität Münster
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V85021
ISBN (eBook)
9783638894555
ISBN (Buch)
9783638894678
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pippi, Langstrumpf, Kritik, Frauenbild
Arbeit zitieren
Mathias Koch (Autor:in), 2006, Pippi Langstrumpf - Kritik am stereotypen Frauenbild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85021

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