In der aktuellen Euphorie um Bioenergie und damit auch Biotreibstoffe aus heimischen Feldfrüchten scheint eine adäquate Antwort zur autarken Energiepolitik gefunden zu sein. Vielen Vorteilen für Ökologie und Ökonomie stehen allerdings ernsthafte Risiken auf diesen Feldern gegenüber, die nicht durch politisches Wunschdenken zu relativieren sind.
Nach Auffassung vieler Politiker, wie z. B. der EU-Kommissarin für Landwirtschaft oder dem Bundeslandwirtschaftsminister, sollen dabei Landwirte neben der Funktion der Ernährer der Bevölkerung auch zu Energiewirten werden, um energiepolitisch nicht weiter abhängig sein zu müssen. Diese betrifft auch Niedersachsens Landwirte, die in zunehmendem Maße auf die Rohstoffproduktion im Kraftstoffbereich setzen.
Daher soll im Folgenden diskutiert werden, welchen Beitrag zur Versorgungssicherheit die Landwirtschaft, insbesondere die niedersächsische, zu leisten im Stande ist und mit welchen Zielkonflikten die Landwirte, Biokraftstoffproduzenten, der Staat und die Gesellschaft zu rechnen haben. Dazu soll neben der aktuellen Situation auch ein Ausblick in eine mögliche Zukunft der Landwirtschaft, insbesondere der Niedersächsischen, gegeben werden. Zusätzlich wird auch auf die Lage der Biokraftstoffproduzenten am Beispiel des Bioölwerks Magdeburg eingegangen, um eine detaillierte und differenzierte Sichtweise auf diesen Komplex zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rohstoffe für die Erzeugung und die Produktion von biogenen Treibstoffen
- Eignung und Nutzungspotential ausgewählter Rohstoffe
- Zuckerrübe
- Weizen
- Gerste
- Roggen
- Triticale
- Mais
- Kartoffeln
- Raps
- Anforderungen an das Getreide zur Bioethanolproduktion
- Verfahren und Bedingungen des Getreideanbaus
- Definition und Potential von Biomasse
- Erzeugung von Bioethanol
- Erzeugung von Biodiesel
- Eignung und Nutzungspotential ausgewählter Rohstoffe
- Nutzungspotentiale Niedersachsens zur Rohstoffproduktion biogener Treibstoffe
- Stilllegungsflächen
- Nutzungspotenzial auf Böden mit guter oder sehr guter Fruchtbarkeit
- Nutzungspotenzial auf Böden mit mäßiger oder geringer Fruchtbarkeit
- Chancen und Risiken für die niedersächsische Landwirtschaft
- Chancen der niedersächsische Landwirtschaft
- Risiken für die niedersächsische Landwirtschaft
- Vergleich biogener und konventioneller Treibstoffe
- Herkunft und Verfügbarkeit der Rohstoffe
- Emissionen
- Bezugsmöglichkeit
- Preise
- Chancen biogener Treibstoffe
- Ökologische Chancen
- Ökonomische Chancen
- Risiken biogener Treibstoffe
- Ökologische Risiken
- Ökonomische Risiken
- Sonstige Risiken
- Exkurs: Bio-Ölwerk Magdeburg GmbH
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Chancen und Grenzen der Erzeugung von Biotreibstoffen aus landwirtschaftlichen Rohstoffen, wobei der Fokus auf die Rolle Niedersachsens als Agrarland liegt. Das Ziel ist es, die Eignung von verschiedenen Rohstoffen für die Biokraftstoffproduktion zu analysieren, die Nutzungspotentiale in Niedersachsen zu bewerten und die Chancen und Risiken für die niedersächsische Landwirtschaft zu beleuchten. Darüber hinaus wird ein Vergleich mit konventionellen Treibstoffen angestellt und die ökologischen und ökonomischen Aspekte der Biokraftstoffproduktion diskutiert.
- Eignung und Nutzungspotential verschiedener landwirtschaftlicher Rohstoffe für die Biokraftstoffproduktion
- Chancen und Risiken der Biokraftstoffproduktion für die niedersächsische Landwirtschaft
- Vergleich der ökologischen und ökonomischen Aspekte von biogenen und konventionellen Treibstoffen
- Analyse der Nutzungspotentiale in Niedersachsen
- Bewertung der Nachhaltigkeit der Biokraftstoffproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Biotreibstoffe im Kontext der Energiewende beleuchtet und die Zielsetzung der Arbeit definiert. Anschließend werden im zweiten Kapitel verschiedene Rohstoffe für die Erzeugung von Biokraftstoffen vorgestellt und hinsichtlich ihrer Eignung und Nutzungspotenziale bewertet. Dabei wird auf die Anforderungen an das Getreide zur Bioethanolproduktion, die Verfahren und Bedingungen des Getreideanbaus sowie die Erzeugung von Bioethanol und Biodiesel eingegangen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Nutzungspotenzialen Niedersachsens zur Rohstoffproduktion von biogenen Treibstoffen. Hier werden die Stilllegungsflächen, die Nutzungspotenziale auf Böden mit unterschiedlicher Fruchtbarkeit sowie die Chancen und Risiken für die niedersächsische Landwirtschaft analysiert. In Kapitel fünf werden biogene und konventionelle Treibstoffe hinsichtlich ihrer Herkunft, Verfügbarkeit, Emissionen und Preise verglichen. Die Chancen und Risiken von biogenen Treibstoffen, insbesondere die ökologischen und ökonomischen Aspekte, werden im sechsten und siebten Kapitel thematisiert. Ein Exkurs beleuchtet die Situation des Bioölwerks Magdeburg GmbH, um eine detaillierte und differenzierte Sichtweise auf die Biokraftstoffproduktion zu vermitteln. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Biotreibstoffe, Biokraftstoffe, Bioenergie, Bioethanol, Biodiesel, Landwirtschaft, Agrarland, Niedersachsen, Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie, Chancen, Risiken, Vergleich, konventionelle Treibstoffe, Nutzungspotenziale, Fruchtbarkeit, Stilllegungsflächen, Bioölwerk Magdeburg GmbH, Energiewende.
- Citation du texte
- Alexander Fricke (Auteur), 2007, Chancen und Grenzen der Erzeugung und Versorgung mit Biotreibstoffen unter Berücksichtigung Niedersachens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85069