Das Wissen darum, dass für Theater die traditionelle Werbung und Pressearbeit längst nicht mehr ausreicht, um umfassend auf die anhaltenden gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre reagieren zu können, beeinflusste die Entscheidung das Thema von „Öffentlichkeitsarbeit an Theatern“ auf „Theater und Kommunikation“ auszuweiten. Die Arbeit soll die Grundlagen für eine positive Wahrnehmung eines Theaters beleuchten. Die verschiedenen Formen von für Theater relevanter Öffentlichkeit werden benannt und auf die Art des jeweiligen Bezugs zueinander eingegangen. Motivation bildeten die gegensätzlichen Ansichten von Kulturschaffenden. Theaterleute, die aus Angst vor Qualitäts- und Bedeutungsverlust ihrer Kunst einer Öffnung nach außen mit Bedenken oder gar Ablehnung entgegentreten auf der einen Seite und Kulturmanager, die auf die Veränderungen längst professionell reagieren und deren Herzblut für die Kunst in Hochgefühle für die erfolgreiche Vermarktung derselben übergegangen ist. Diese Kontroverse war Anlass zu einer Recherche über die Ebenen von Kommunikation an Theatern.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Macht Theater Sinn?
Theater macht Sinn!
Das Selbstverständnis eines Theaters
Der Blick nach innen
Die Öffentlichkeit
Marketing - strategische Öffentlichkeitsarbeit
Der Marketingprozess
Beispiele:
1. „Das junge Publikum von heute, sind die Zuschauer von morgen.“
2. „Sponsoren für die Tanztheatertage“
Schluss
Quellenangaben
Vorwort
Das Wissen darum, dass für Theater die traditionelle Werbung und Pressearbeit längst nicht mehr ausreicht, um umfassend auf die anhaltenden gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre reagieren zu können, beeinflusste die Entscheidung das Thema von „Öffentlichkeitsarbeit an Theatern“ auf „Theater und Kommunikation“ auszuweiten. Die Arbeit soll die Grundlagen für eine positive Wahrnehmung eines Theaters beleuchten. Die verschiedenen Formen von für Theater relevanter Öffentlichkeit werden benannt und auf die Art des jeweiligen Bezugs zueinander eingegangen. Motivation bildeten die gegensätzlichen Ansichten von Kulturschaffenden. Theaterleute, die aus Angst vor Qualitäts- und Bedeutungsverlust ihrer Kunst einer Öffnung nach außen mit Bedenken oder gar Ablehnung entgegentreten auf der einen Seite und Kulturmanager, die auf die Veränderungen längst professionell reagieren und deren Herzblut für die Kunst in Hochgefühle für die erfolgreiche Vermarktung derselben übergegangen ist. Diese Kontroverse war Anlass zu einer Recherche über die Ebenen von Kommunikation an Theatern.
Einleitung
„Theater sind Unternehmen, die Abendunterhaltung verkaufen.“
(Bertolt Brecht)
„Theateraufführungen werden eines Tages vermarktet werden
wie Tubenseife oder Teewurst.“ (Eckhard Franke, in Theater Heute 1988)
„Theatermarketing ist die Degradierung der Kunst zur Ware.“ 1
Diese provokanten Zitate veranschaulichen bis heute die Ambivalenz des Themas „Theater und Öffentlichkeit“ und beschreiben die Befürchtungen jener, die sich damit auseinandersetzen. Ist für den Einen klar, dass Kunst sich erst im Auge des Betrachters vollendet, so hat der andere Angst davor, dass die aus der Wirtschaft stammenden Handlungsweisen des Marketing die künstlerische Freiheit beschneiden oder gar ganz vereinnahmen werden. Um die Komplexität des Themas „Theater und Öffentlichkeit“ darstellen zu können, beginnen diese Ausführungen jedoch mit der Frage: Was ist Theater? Dazu einige Gedanken:
Theater gibt Raum für Phantasie.
Theater kann Spiegel des Lebens sein.
Theater hat Visionen.
Theater ist Arbeit und Arbeitgeber.
Theater will „für alle“ sein. 2
Theater ist ein Teil des vielfältigen Freizeitangebotes einer Stadt.
Theater existiert durch öffentliche Förderung.
Macht Theater Sinn?
Durch die gesellschaftlichen Veränderungen der letzen Jahrzehnte besteht ein steigender Bedarf an finanziellen Mitteln in den verschiedensten Bereichen sozialen und öffentlichen Lebens. In dieser angespannten Situation ist es notwendig, dass sich das Theater in verschiedene Richtungen öffnet, um seine Position in der Gesellschaft zu erhalten.
Das Aufzeigen der Legitimation für die Existenz einer staatlich geförderten Kulturinstitution spielt hierfür eine entscheidende Rolle. Und dabei geht es weniger um eine Verteidigungshaltung gegen etwaige Zweifel, sondern um den gelebten Beweis für die Notwendigkeit und die Kompetenz städtischer Theater in der Vielfalt der Kulturlandschaft.
Gegenüber einem kommerziellen Kulturbetrieb, dessen maßgebliches Erfolgskriterium der realisierte finanzielle Gewinn ist, steht bei subventionierten Einrichtungen eine andere Absicht im Vordergrund. Deren Bestimmung ist die Erfüllung eines öffentlichen Interesses, ein gesellschaftlicher Nutzen. „Nutzen“, so Hilmar Hoffmann, „heißt in diesem Zusammenhang geistiger Gewinn, Stärkung der sozialen Kompetenz und Steigerung von Lebensqualität.“ 5 Diese Werte können durch Theater erfahrbar gemacht werden. “Die Zukunft des Theaters dürfe nicht darin bestehen, uns mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten und unerfüllten Wünschen zu konfrontieren“, sagt Luc Perceval, belgischer Theatermacher, und fordert „ein Theater des Verlangens, der Leidenschaft und des Mutes, ein Theater was bewegt, Aufregung verursacht und die Botschaft hinausträgt, dass Werte wie Freiheit und individuelle Verantwortung immer noch Geltung haben.“ 3
Theater macht Sinn!
Theater macht dann Sinn, wenn es wahrgenommen wird. Wenn es interessiert und neugierig macht, wenn es kritisch hinterfragt werden kann, kurz, wenn es offenes und treues Publikum findet. Um dies zu erreichen, um an jedem Ende einer Spielzeit ein bestmögliches Ergebnis an Wahrnehmung und Resonanz feststellen zu können, müssen keine Wunder vollbracht werden. Gutes Theater bietet für sich schon Anlass, Raum und Zeit für Diskussion. Theater selbst ist stete Kommunikation.
Folgerichtig ergibt sich, dass eine konzeptionelle und langfristig angelegte Kommunikationsarbeit innerhalb eines Hauses und mit der Öffentlichkeit entscheidend zum Erfolg eines Theaters beiträgt. Mit der Komplexität, den verschiedenen Ebenen von Arbeit mit und für die Öffentlichkeit, setzten sich die folgenden Ausführungen auseinander. Dabei geht der Text auf die Bedeutung eines deutlich formulierten Selbstverständnisses einer Institution für die interne Motivation und Identifikation und die positive äußere Wahrnehmung ein. Anschließend wird die Struktur der prozesshaften Marketingarbeit dargestellt. Anhand von Beispielen fiktiver Ziele, die sich das Deutschen Nationaltheater Weimar setzten könnte, sollen die theoretischen Ausführungen ansatzweise mit der Realität konfrontieren werden.
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