"Es gilt,
unsere Sinne,
Tore zur Wirklichkeit,
wieder zu öffnen,
aufnahmebereit zu machen für die Wunder der Natur
außerhalb und innerhalb von uns selber"
(Schärli,1991,S.163)
Dieses Zitat von Otto Schärli soll im Rahmen dieser Arbeit als Grundlage für einige Überlegungen dienen. Überlegungen darüber, wie wir einer Zerstörung der Natur, und zwar nicht nur der um uns, sondern auch unserer inneren, entgegenwirken können. Es geht um die Entfremdung des Menschen von seiner sinnlichen Wirklichkeit. Hier seien nur ein paar Schlagworte genannt: Verkopfung, Verzweckung, Trennung der Schule vom Leben und Überflutung durch Medien,...
Anhand eines Beispiels, dem Projekt der "Spirale der Begegnung", werden Möglichkeiten aufgezeigt, die Sinne wieder anzusprechen und zu aktivieren, sich Empfindungen gewahr zu werden und einen Austausch von Mensch zu Mensch stattfinden zu lassen. Diese Anregungen und Ideen basieren auf Schärlis Buch "Werkstatt des Lebens: Durch die Sinne zum Sinn".
Sinnliche Pädagogik bietet mehr als die Möglichkeit, sinnliche Erfahrungen und auch Lernen möglich zu machen. Es kann darauf aufgebaut werden, ein Erleben und Leben in und mit der Natur für den Menschen, besonders für Kinder und Jugendliche, wieder möglicher und erstrebenswerter zu machen. Dies kommt sicherlich auch der Natur zugute und wäre damit ein sinnvoller Schritt in Richtung Umweltschutz. Deshalb halte ich es auch für zweckmäßig, sinnliche Pädagogik und Ökopädagogik nicht an diesen Begrifflichkeiten festzumachen und zu trennen, sondern vielmehr, das eine in das andere überfließen zu lassen, einen Bezug herzustellen zwischen sinnlichem Erleben/Lernen und Umwelterziehung. Denn es geht darum, daß alles mit allem zusammenhängt. Einsichten, daß Dinge, die von außen auf uns treffen unser Inneres verändern und Dinge, die uns innerlich bewegen verändernd auf unsere Umgebung wirken, könnten zum Beispiel durch Projekte wie der "Spirale" gewonnen werden. Solche Einsichten sind nach Beeler gute Voraussetzungen für ein erfreuliches "Leben-Weiterleben". Es gehe dabei ums Überzeugen und nicht ums Überreden. "Die Erscheinungen der Natur sprechen eine Sprache. Die jeder verstehen kann, der sich Zeit nimmt, der sich die Ruhe gönnt,..." (Beeler,in:Schärli,1991,S.167).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Von den Sinnen
- 1.1 Ein erweiterter Sinnesbegriff
- 1.2 Leben ohne Sinn(E)
- 1.2.1 Wegfall aller Reize – Ein Experiment
- 1.2.2 Kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Entwicklung
- 1.2.3 Schule, Schulgelände und Umwelt-Erziehung
- 2. Zur Sinnlichen Pädagogik
- 2.1 Ziele Sinnlicher Pädagogik
- 2.2 Die "Spirale der Begegnung" – Ein Beispiel
- 2.2.1 Entstehung und Bauwerk
- 2.2.2 Der Stationenweg
- 3. Zu den Möglichkeiten in der Umwelt-Erziehung
- 3.1 Lernort Schulgelände
- 3.2 Naturerfahrungsspiele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der sinnlichen Pädagogik als Grundlage für die Entwicklung eines Umweltbewusstseins. Sie befasst sich mit der Frage, wie wir einer Entfremdung des Menschen von seiner sinnlichen Wirklichkeit entgegenwirken können und wie durch die Aktivierung der Sinne ein nachhaltiges Umweltempfinden gefördert werden kann.
- Der erweiterte Sinnesbegriff und die Auswirkungen eines Lebens ohne Sinne
- Die Bedeutung sinnlicher Erfahrungen für die Umwelterziehung
- Das Projekt "Spirale der Begegnung" als Beispiel für sinnliche Pädagogik im Kontext der Umwelterziehung
- Möglichkeiten der Umwelt-Erziehung im Schulgelände und durch Naturerfahrungsspiele
- Die Verbindung von sinnlicher Pädagogik und Ökopädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz der sinnlichen Pädagogik im Kontext der Umwelt-Erziehung und stellt die zentrale These dar, dass ein lebendiges und sinnliches Erleben die Basis für ein nachhaltiges Umweltbewusstsein bildet. Das erste Kapitel befasst sich mit dem erweiterten Sinnesbegriff und beleuchtet die Folgen eines Lebens ohne Sinne. Im zweiten Kapitel werden Ziele und Inhalte der sinnlichen Pädagogik vorgestellt, mit dem Projekt "Spirale der Begegnung" als Beispiel für die Umsetzung in der Praxis. Das dritte Kapitel widmet sich den Möglichkeiten der Umwelt-Erziehung im Schulgelände und durch Naturerfahrungsspiele.
Schlüsselwörter
Sinnliche Pädagogik, Umweltbewusstsein, Umwelterziehung, Naturerfahrung, Schulgelände, "Spirale der Begegnung", Ganzheitlichkeit, ökologische Handlungskompetenz.
- Quote paper
- Tanja Zielewski (Author), 1997, Sinnliche Pädagogik als Grundlage zur Entwicklung eines Umweltbewusstseins, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8518