Die Bedeutung Immanuel Kant gründet sich bis heute hauptsächlich auf seine theoretischen Schriften. Dies erscheint angesichts der Bedeutung seiner vernunftrechtlichen Schriften für die heutige nationale und internationale Welt unangemessen.
Mir erscheint in der heutigen Debatte vor allem die Frage interessant, welche Art Vereinbarung Kant in der Friedensschrift vorgesehen hat, um zum Ziel eines ewigen Friedens zu gelangen. Deshalb konzentriere ich mich in der Darstellung der Friedensschrift insbesondere um die Definitivartikel, nachdem ich kurz die Präliminarartikel vorstellen werde.
Diese Arbeit versucht zu klären, ob Kant in seiner Friedensschrift für einen losen Völkerbund oder für eine Weltrepublik argumentiert, denn dies ist heftig umstritten, insbesondere in der Literatur zur Friedensschrift, die um den Zeitraum des 200 Jahrestages des Erscheinens der Friedensschrift 1996 und später erschienen ist.
Auf die den Definitivartikeln folgenden Teile der Friedensschrift werde ich nicht gesondert eingehen, da sie nicht unmittelbar zur Klärung der Fragestellung dieser Arbeit beitragen. Wo es für diese Arbeit dennoch notwendig erscheint, ziehe ich die entsprechenden Stellen selbstverständlich in der Darstellung heran.
Nach der Darstellung des Argumentationsganges der Definitivartikel werde in einem kurzen Resümee die erarbeitete Position zur Ausgangsfragestellung noch einmal darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Präliminarartikel oder die Vorbedingungen des Friedens
- Die Definitivartikel oder der Kern der Rechtsphilosophie des Friedens
- Friedfertige Republiken - Der erste Definitivartikel
- Weltstaat oder (globaler) Staatenbund – Der zweite Definitivartikel
- Vom Weltbürgerrecht - Der dritte Definitivartikel
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Immanuel Kants Friedensschrift "Zum ewigen Frieden" und konzentriert sich insbesondere auf die Frage, welche Art von Vereinbarung Kant für die Erreichung eines ewigen Friedens vorschlägt. Die Arbeit analysiert die Definitivartikel der Friedensschrift, die den Kern von Kants Friedenstheorie darstellen, und beleuchtet die Debatte darüber, ob Kant für einen losen Völkerbund oder eine Weltrepublik plädiert.
- Kants Argumentation in den Definitivartikeln
- Die Rolle von Republiken für den ewigen Frieden
- Die Debatte um Weltstaat vs. Völkerbund
- Die Bedeutung des Weltbürgerrechts
- Die Relevanz von Kants Friedensphilosophie für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Welche Form der internationalen Ordnung postuliert Kant in seiner Friedensschrift, um den ewigen Frieden zu erreichen? Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Analyse der Definitivartikel, die Kants Kernargumentation zur Friedenstheorie darstellen. Darüber hinaus wird kurz auf die Präliminarartikel eingegangen.
Die Präliminarartikel oder die Vorbedingungen des Friedens
Die Präliminarartikel stellen die Bedingungen dar, die erfüllt sein müssen, um überhaupt von einem Friedenszustand sprechen zu können. Sie beziehen sich auf die reale politische Situation zu Kants Zeiten und werden in zwei Gruppen unterteilt: strenge und weite Verbotsgesetze. Die strengen Verbotsgesetze sind absolute Forderungen, die ohne Rücksicht auf äußere Umstände erfüllt werden müssen.
Die Definitivartikel oder der Kern der Rechtsphilosophie des Friedens
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Definitivartikeln, die den Kern der Rechtsphilosophie des Friedens in Kants Friedensschrift darstellen. Hier werden die theoretischen Grundprinzipien für die Gestaltung eines dauerhaften Friedens zwischen den Staaten behandelt.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind: Kants Friedensphilosophie, Definitivartikel, Präliminarartikel, ewige Frieden, Weltstaat, Völkerbund, Republiken, Weltbürgerrecht, Rechtsphilosophie, Völkerrecht.
- Arbeit zitieren
- Enrico Schäfer (Autor:in), 2007, Kants Friedensschrift - Weltstaat oder Völkerbund?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85238