Die Unternehmenssteuerreform 2008 wird sich in weiten Gebieten auf die objektivierte Unternehmensbewertung auswirken. Dieser Einflussbereich umfasst sowohl die Unternehmensgewinne, als auch die zur Bewertung verwendete Alternativinvestition innerhalb der angewandten Bewertungsmethodik. Im Ergebnis führt dies zu einer Veränderung der Zahlungsüberschüsse an die Unternehmenseigner, welche die bewertungsrelevante Größe bei der objektivierten Unternehmenswertung bilden.
Die folgende Analyse richtet den Fokus auf die Wirkungen der gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Änderungen und die Einführung der Abgeltungsteuer. Dabei werden zwei wesentliche Konsequenzen der Steuerreform auf den objektivierten Unternehmenswert untersucht: zum einen wirkt die Reform auf die Ermittlung des objektivierten Unternehmenswertes – auf das Bewertungskalkül. Vordergründig wird hierbei analysiert, auf welche Art und Weise sich die neuen steuerlichen Rahmenbedingungen in den Bewertungsprozess integrieren lassen. Zum anderen ist der Einfluss der Unternehmenssteuerreform auf die Höhe des objektivierten Unternehmenswertes von besonderer Bedeutung. Es werden Bedingungen erarbeitet, unter welchen die Reformänderungen aus Sicht der Unternehmenseigner zu wachsenden Unternehmenswerten führen.
Zu Beginn erfolgt die Darstellung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen, welche den Handlungsrahmen für die Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswertes bilden. Diese sind im Standard des Institutes der Wirtschaftsprüfer, dem IDW S 1 festgelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Inhalt des Unternehmenswertes nach IDW S 1
- Bewertungsanlässe
- Funktionale Bewertungslehre des IDW
- Funktionen des Wirtschaftsprüfers
- Objektivierter Unternehmenswert
- Subjektiver Unternehmenswert
- Kritik am objektivierten Unternehmenswert
- Bewertungsmethodik
- Abgrenzung der Verfahren
- Berücksichtigung persönlicher Steuern bei der objektivierten Unternehmensbewertung
- Weiterentwicklung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen und Neufassung des IDW S 1
- Relevanz der Ausschüttungspolitik
- Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes auf Basis einer Alternativinvestition in Unternehmensanteile
- Abbildung des Risikos und Kapitalmarktrenditen
- Berücksichtigung der Besteuerung im Kapitalisierungszinssatz
- Anpassung an ein realistisches Ausschüttungsverhalten
- Wirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008 auf die Ertragswertmethode und objektivierte Unternehmenswerte
- Unternehmenssteuerreform 2008 im Überblick
- Ermittlung der finanziellen Überschüsse
- Objektivierter Unternehmenswert einer ausschließlich eigenfinanzierten Kapitalgesellschaft
- Auswirkung auf zukünftige Nettoausschüttungen
- Unternehmensebene
- Ebene des Unternehmenseigners
- Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes
- Auswirkungen auf den objektivierten Unternehmenswert
- Auswirkung auf zukünftige Nettoausschüttungen
- Einfluss der Fremdfinanzierung auf den objektivierten Unternehmenswert
- Anwendung des Tax-CAPM unter veränderten Äquivalenzbedingungen
- Einperiodenfall
- Mehrperiodenfall
- Steuerinduzierter Werteinfluss der Ausschüttungspolitik
- Halbeinkünfteverfahren
- Abgeltungssteuer
- Auswirkungen auf den objektivierten Unternehmenswert bei Thesaurierung und Wiederanlage
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Auswirkungen der deutschen Unternehmenssteuerreform aus dem Jahr 2008 auf die Ermittlung des objektivierten Unternehmenswertes von Kapitalgesellschaften. Dabei liegt der Fokus auf der Ertragswertmethode und der Berücksichtigung der steuerlichen Rahmenbedingungen bei der Bewertung.
- Einfluss der Unternehmenssteuerreform auf den objektivierten Unternehmenswert
- Relevanz der Ausschüttungspolitik für die Unternehmensbewertung
- Anwendung des Tax-CAPM-Modells zur Berücksichtigung von Steuern
- Auswirkungen der Steuerreform auf die Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes
- Vergleich der Bewertungsergebnisse unter verschiedenen Steuerregimen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik der Unternehmensbewertung im Kontext der Steuerreform 2008 dar.
- Begriffliche Grundlagen: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Definitionen und Konzepte der Unternehmensbewertung, insbesondere den objektivierten Unternehmenswert und die funktionale Bewertungslehre des IDW.
- Berücksichtigung persönlicher Steuern bei der objektivierten Unternehmensbewertung: Hier wird die Bedeutung der Berücksichtigung von persönlichen Steuern bei der Ermittlung des objektivierten Unternehmenswertes hervorgehoben.
- Weiterentwicklung der Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen und Neufassung des IDW S 1: Dieses Kapitel behandelt die Relevanz der Ausschüttungspolitik für die Unternehmensbewertung und die Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes auf Basis einer Alternativinvestition in Unternehmensanteile.
- Wirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008 auf die Ertragswertmethode und objektivierte Unternehmenswerte: Das Kapitel analysiert die Auswirkungen der Steuerreform 2008 auf die Ertragswertmethode und den objektivierten Unternehmenswert. Es behandelt die Ermittlung der finanziellen Überschüsse, die Auswirkungen auf die Nettoausschüttungen sowie die Anpassung des Kapitalisierungszinssatzes.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Ertragswertmethode, objektivierter Unternehmenswert, Unternehmenssteuerreform 2008, Kapitalisierungszinssatz, Ausschüttungspolitik, Tax-CAPM, Halbeinkünfteverfahren, Abgeltungssteuer.
- Citation du texte
- Sebastian Schlacher (Auteur), 2007, Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008 auf die Ermittlung des objektivierten Unternehmenswertes von Kapitalgesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85261