Der Zusammenschluss von Freiberuflern zu einer Personen- oder Kapitalgesellschaft ist bei Rechtsanwälten oder Steuerberatern bereits weit verbreitet. Zunehmend zeichnet sich ein ähnlicher Trend auch bei den Ärzten ab. Die enorme Kapitalbelastung bei der Gründung einer neuen Praxis, die allgemeine Arbeitsbelastung oder auch das unternehmerische Risiko wird verstärkt auf mehreren Schultern verteilt. Durch die grundlegenden Veränderungen im Ärzterecht gewinnt die Entscheidung über die optimale Rechtsform einer kooperativen Berufsausübung bei Ärzten aktuell enorm an Bedeutung. Maß-geblich für eine richtige Entscheidung der Rechtsformwahl sind Kriterien wie die Haftung, Kapitalbeschaffung, Abrechnung mit den Krankenkassen und insb. die Steuerbelastung. Dabei ist zu beachten, dass durch eine Änderung der persönlichen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich die Frage der optimalen Rechtsform nicht nur bei einer Neugründung, sondern kontinuierlich über die gesamte Lebensphase einer Praxis stellt. In der vorliegenden Arbeit liegt ein besonderer Fokus auf der Betrachtung der steuerlichen Auswirkungen der in Frage kommenden Rechtsformen. Die-se sollen anhand einer selbst erstellten Veranlagungssimulation im Zusammenhang mit einer Sensitivitätsanalyse betrachtet werden.
Dabei werden zunächst die Kooperationsformen von Ärzten abgegrenzt und anschließend die Grundlagen zur Besteuerung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften nach den Rechtslagen 2007 und 2008/ 2009 dargestellt.
Anschließend werden die Ergebnisse der Veranlagungssimulation und deren Einflußparameter erläutert. Dabei wird auf die Kirchensteuer, die Gewinnhöhe, den Gewerbesteuerhebesatz, den zivilrechtlichen Verträgen etc. eingegangen und nach aktueller Rechtslage (2007 sowie 2009) eine Ergebnisdarstellung aufgezeigt. Zudem werden noch die aperiodischen Betrachtungen hinzugezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kooperationsformen von Ärzten
- Organisationsgemeinschaft
- Berufsausübungsgemeinschaft
- Medizinische Kooperationsgemeinschaft
- Praxisverbund
- Medizinische Versorgungszentren
- Rechtsformenvarianten einer Gemeinschaftspraxis
- Personengesellschaften
- GbR (BGB-Gesellschaft)
- Partnerschaftsgesellschaft
- Kapitalgesellschaften
- GmbH
- Private Limited Company
- Probleme der Rechtsformwahl einer Kapitalgesellschaft
- Abrechnungstechnik
- Werberecht
- Haftung
- Personengesellschaften
- Grundlagen der Besteuerung
- Grundlagen der Besteuerung von Personengesellschaften
- Teilsteuersätze 2007
- Teilsteuersätze 2009
- Grundlagen der Besteuerung von Kapitalgesellschaften
- Teilsteuersätze 2007
- Teilsteuersätze 2009
- Umsatzsteuer
- Aperiodische Unternehmensvorfälle
- Erwerb einer Gemeinschaftspraxis
- Veräußerung einer Gemeinschaftspraxis
- Grundlagen der Besteuerung von Personengesellschaften
- Darstellung der Ergebnisse der Veranlagungssimulation
- Annahmen der Sensitivitätsanalyse
- Einfluss der Gewinnhöhe
- Veranlagungszeitraum 2007
- Veranlagungszeitraum 2009
- Einfluss von zivilrechtlichen Verträgen
- Veranlagungszeitraum 2007
- Veranlagungszeitraum 2009
- Einfluss des Gewerbesteuerhebesatzes
- Veranlagungszeitraum 2007
- Veranlagungszeitraum 2009
- Einfluss der KiSt
- Veranlagungszeitraum 2007
- Veranlagungszeitraum 2009
- Einfluss der Entnahme- und Ausschüttungspolitik
- Veranlagungszeitraum 2007
- Veranlagungszeitraum 2009
- Schlussbetrachtung und kritische Würdigung
- Summary
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die steueroptimale Rechtsformwahl für Ärzte, die in einer Gemeinschaftspraxis zusammenarbeiten. Sie analysiert die verschiedenen Kooperationsformen und Rechtsformen und vergleicht die Steuerbelastung im Zeitraum 2007 und 2008/2009 anhand einer Veranlagungssimulation.
- Kooperationsformen von Ärzten
- Rechtsformwahl für Gemeinschaftspraxen
- Steuerbelastungsvergleich zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften
- Einfluss verschiedener Faktoren auf die Steuerbelastung
- Optimierung der Rechtsformwahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Rechtsformwahl für Gemeinschaftspraxen ein und stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Kapitel 2 behandelt die verschiedenen Kooperationsformen von Ärzten und analysiert ihre rechtlichen und steuerlichen Besonderheiten. Kapitel 3 stellt die verschiedenen Rechtsformenvarianten für eine Gemeinschaftspraxis vor, einschließlich Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften, und geht auf die Probleme der Rechtsformwahl einer Kapitalgesellschaft ein. Kapitel 4 erläutert die Grundlagen der Besteuerung von Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften sowie die Bedeutung der Umsatzsteuer und aperiodischer Unternehmensvorfälle. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Veranlagungssimulation und analysiert den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Steuerbelastung. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen, bietet eine kritische Würdigung und gibt Empfehlungen für die optimale Rechtsformwahl.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Rechtsformwahl, Gemeinschaftspraxis, Ärzte, Steuerbelastung, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft, Veranlagungssimulation, Steueroptimierung, Kooperationsformen, Gewerbesteuer, Einkommensteuer, Umsatzsteuer.
- Arbeit zitieren
- Sandy Skottki (Autor:in), Sebastian Merla (Autor:in), 2007, Die steueroptimale Rechtsformwahl von Ärzten in der beruflichen Kooperationsform einer Gemeinschaftspraxis für 2007 und 2008/ 2009, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85370