Das folgende Essay bezieht sich auf die §§182-188 aus Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts, oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse.
Da Hegel schwer zu verstehen ist, erschien es mir sinnvoll ihn in der heutigen Zeit „auferstehen“ zu lassen, damit er dem Leser seinen Text in heute verständlicher Sprache näher bringen kann.
Da der große Nachteil von Texten jedoch darin besteht, dass keine direkte Interaktion zwischen Verfasser und Leser möglich ist, habe ich Herrn Hegel zu einem Interview eingeladen und durch die Dialogform eine Situation erschaffen, in der Rückfragen im Falle von Unklarheiten möglich sind und somit daraus eine bessere Verständlichkeit resultieren sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Die bürgerliche Gesellschaft bei Hegel
- Einordnung der bürgerlichen Gesellschaft in die Staatstheorie
- Prinzipien der bürgerlichen Gesellschaft
- Die konkrete Person
- Die Allgemeinheit
- Abgrenzung zur Familie
- Abhängigkeit des Individuums von der Allgemeinheit
- Kritik an Platons Staat
- Die Rolle der Bedürfnisse
- Die Bedeutung der Bildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay zielt darauf ab, Hegels Verständnis der bürgerlichen Gesellschaft im Kontext seiner Staatstheorie zu erforschen. Es präsentiert Hegels Gedanken aus den §§182-188 seiner "Grundlinien der Philosophie des Rechts" in einem dialogischen Format, um sie für heutige Leser zugänglicher zu machen.
- Einordnung der bürgerlichen Gesellschaft in Hegels Staatstheorie
- Die Prinzipien der bürgerlichen Gesellschaft: Die konkrete Person und die Allgemeinheit
- Die Abgrenzung der bürgerlichen Gesellschaft von der Familie und vom Staat
- Die Rolle der Bedürfnisse in der bürgerlichen Gesellschaft und die Entstehung von Armut und Reichtum
- Die Bedeutung von Bildung für die bürgerliche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet zunächst die Position der bürgerlichen Gesellschaft innerhalb Hegels Staatstheorie. Er hebt die drei Momente der Sittlichkeit hervor: Familie, bürgerliche Gesellschaft und Staat. Die bürgerliche Gesellschaft geht dem Staat voraus und bildet eine notwendige Abgrenzung zum Staat. In diesem Zusammenhang werden Hobbes und Locke kritisiert, da deren Vorstellung von der Sicherung des Eigeninteresses des Menschen der bürgerlichen Gesellschaft zuzuordnen ist.
Es werden die Prinzipien der bürgerlichen Gesellschaft als die konkrete Person und die Allgemeinheit vorgestellt. Das Individuum handelt egoistisch und sieht die Allgemeinheit lediglich als Mittel zum Zweck. Obwohl die Befriedigung des individuellen Bedürfnisses gleichzeitig der Allgemeinheit dient, handelt es sich dabei um eine indirekte Konsequenz und nicht um die primäre Intention des Individuums.
Der Unterschied zur Familie liegt in der Abwesenheit eines partikularen Altruismus. Die bürgerliche Gesellschaft ist durch einen universalen Egoismus geprägt. Jedes Individuum verfolgt seinen eigenen Zweck, der jedoch an die Allgemeinheit gebunden ist. Die Abhängigkeit des Individuums von der Allgemeinheit wird anhand des Beispiels der Steuern verdeutlicht.
Hegel kritisiert Platons Staat, da dieser die Besonderheit, das individuelle Interesse, ausschließt. Die fehlende Möglichkeit einer freien Berufswahl und die Ignoranz des Vorhandenseins individueller Bedürfnisse in Platons Staat machen ihn zu einer unrealistischen Wunschvorstellung.
Hegel betont, dass die bürgerliche Gesellschaft aufgrund ihrer individuellen Bedürfnisse zu Überfluss und Not führt. Die Befriedigung von Bedürfnissen erzeugt gleichzeitig neue Bedürfnisse, die wiederum von den Herstellern zur Profitmaximierung bewusst erzeugt werden.
Die Bildung spielt eine entscheidende Rolle in der bürgerlichen Gesellschaft, jedoch nicht im Sinne der Verfolgung individueller Ziele. Sie zielt vielmehr auf ein Vernunftverständnis, welches die Einsicht in die Notwendigkeit eines universalen Altruismus ermöglicht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in diesem Text sind bürgerliche Gesellschaft, Staat, Sittlichkeit, Individuum, Allgemeinheit, Bedürfnisse, Armut, Reichtum, Bildung und Vernunft. Der Text beschäftigt sich mit Hegels Analyse der bürgerlichen Gesellschaft, deren Einordnung in die Staatstheorie, ihren Prinzipien, ihrer Abgrenzung von der Familie und ihren Auswirkungen auf die Entwicklung von Armut und Reichtum. Darüber hinaus werden die Bedeutung der Bildung und die Kritik an Platons Staat beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Melina Pütz (Autor:in), 2007, Die bürgerliche Geselschaft bei Hegel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85630