Die Kammermusik erhält ihren Namen von dem Ort ihrer Aufführung und wendet sich an einen kleinen Kreis von Musikliebhabern. Im Gegensatz zur Orchester- und Chormusik ist sie solistisch besetzt, die geringe Stimmenzahl und Kompositionstechnik sind auf den intimen Rahmen und die kennerhafte Kunstauffassung des Publikums abgestimmt. Ursprünglich in aristokratisch-höfischer Gesellschaft beheimatet, drang die Kammermusik im 18. Jahrhundert auch in die private bürgerliche Musikkultur und erhielt in der Klassik wesentliche Impulse. An die Stelle der barocken Triosonate trat vor allem das Streichquartett, welches von Haydn auf einen gattungsstilistischen Höhepunkt geführt wurde. Die zunehmend anspruchsvoller gestalteten Kompositionen und die Ausdehnung eines öffentlichen Musiklebens im 19. Jahrhundert bewirkten schließlich, dass Berufsmusiker die Kammermusik aus ihrem häuslichen Rahmen auch in die öffentlichen Konzertsäle übertrugen. Die vorliegende Arbeit entstand mit dem Ziel, Schuberts Beziehung zur Kammermusik, speziell zur Gattung des Streichquartetts, darzustellen. Seine wahre Größe als Instrumentalkomponist blieb bis weit in das 20. Jahrhundert hinein unbekannt oder unterschätzt. Schon zu Lebzeiten galt er als Liedkomponist und stand mit seinen Symphonien und Kammermusikwerken stilistisch weitgehend isoliert da. Als herausragendes Beispiel seines instrumentalen Schaffens wird sein Streichquartett in d-Moll (D810) „Der Tod und das Mädchen“ im Rahmen dieser Arbeit näher erläutert. Aufbauend auf einer dargestellten Werkgrundlage und einen kurzen Einblick in die Entstehungszeit des Quartetts werden Besonderheiten herausgearbeitet. Des Weiteren werden zwei Bearbeitungen dieses Streichquartetts, von Gustav Mahler und Siegfried Matthus, vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung des Streichquartetts bis Schubert
- Das Streichquartett
- Definition und Theorie des Streichquartetts
- Vorgeschichte und gattungsgeschichtliche Wurzeln
- Gattungsentwicklung bis Schubert
- Haydn als Klassiker des Streichquartetts
- Zeitgenössischer Hintergrund zu Schuberts Quartettkompositionen
- Das Streichquartett
- Schubert und seine Beziehung zur Gattung
- Schubert als Komponist
- Schubert als Liedkomponist
- Hinwendung zum Streichquartett
- Schuberts Bedeutung für die Gattung „Streichquartett“
- Vorbilder zu Schuberts Quartettwerken
- Neuerungen Schuberts zur klassischen Quartetttradition
- Schubert als Komponist
- Streichquartett Nr. 14 in d-Moll (D 810): „Der Tod und das Mädchen“
- Werkeinordnung und Besonderheiten
- Werkgrundlage und Entstehungszeit
- Besonderheiten des Streichquartetts
- Bearbeitungen anderer Komponisten
- Gustav Mahler: Streichquartett in d-Moll „Der Tod und das Mädchen“ Bearbeitung für Streichorchester
- Siegfried Matthus: „Das Mädchen und der Tod“ für Streichquartett
- Werkeinordnung und Besonderheiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Franz Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-Moll, D 810, bekannt als „Der Tod und das Mädchen“. Ziel ist es, das Werk im Kontext der Entwicklung des Streichquartetts zu betrachten und Schuberts Beitrag zur Gattung zu analysieren. Dabei werden sowohl die stilistischen Besonderheiten des Quartetts als auch seine Rezeption und Bearbeitung durch andere Komponisten beleuchtet.
- Entwicklung des Streichquartetts von der Klassik bis Schubert
- Schuberts kompositorische Entwicklung und seine Hinwendung zum Streichquartett
- Analyse des Streichquartetts D 810 („Der Tod und das Mädchen“)
- Schuberts Innovationen im Kontext der klassischen Quartetttradition
- Rezeption und Bearbeitungen des Werkes durch andere Komponisten
Zusammenfassung der Kapitel
Entwicklung des Streichquartetts bis Schubert: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte des Streichquartetts, von seinen Ursprüngen bis hin zu Haydn und der Entwicklung der Gattung vor Schubert. Es werden die zentralen Merkmale des Streichquartetts definiert und die wichtigsten Vorläufer Schuberts beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit wird Haydns Rolle als maßgeblicher Klassiker des Genres gewidmet, der die Gattung entscheidend prägte und den Weg für spätere Komponisten ebnete. Der zeitgenössische Kontext Schuberts wird ebenfalls behandelt, um die Einflüsse auf seine Kompositionen zu verstehen.
Schubert und seine Beziehung zur Gattung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Schuberts Leben und Werk, mit besonderem Fokus auf seine Entwicklung als Komponist und seine Hinwendung zum Streichquartett. Es wird die Bedeutung seiner Lieder für sein Verständnis der musikalischen Formen untersucht und der Einfluss seiner Vorbilder auf seine Quartettkompositionen beleuchtet. Schließlich wird Schuberts einzigartige Bedeutung für die Entwicklung der Gattung Streichquartett erörtert, indem sowohl seine Einhaltung der klassischen Tradition als auch seine innovativen Beiträge hervorgehoben werden. Seine Neuerungen im Vergleich zu seinen Vorbildern werden genau analysiert.
Streichquartett Nr. 14 in d-Moll (D 810): „Der Tod und das Mädchen“: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit Schuberts berühmtem Streichquartett D 810. Es werden die Entstehungszeit und die kompositorischen Besonderheiten des Werkes analysiert, die den einzigartigen Charakter des Quartetts prägen. Ein wichtiger Aspekt ist die Einarbeitung des Liedes „Der Tod und das Mädchen“ in das Finale, sowie die Analyse der daraus resultierenden formalen und inhaltlichen Konsequenzen. Die Analyse umfasst die Beschaffenheit der Themen, ihrer Entwicklung und ihres Zusammenspiels. Schließlich werden die bedeutenden Bearbeitungen des Werkes durch Gustav Mahler und Siegfried Matthus erörtert, die die nachhaltige Wirkung des Schubertschen Meisterwerks belegen.
Schlüsselwörter
Franz Schubert, Streichquartett, „Der Tod und das Mädchen“, D 810, Gattungsentwicklung, Klassik, Haydn, Lied, kompositorische Innovation, Bearbeitung, Mahler, Matthus, Musikgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Franz Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-Moll, D 810 („Der Tod und das Mädchen“)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Franz Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-Moll, D 810 („Der Tod und das Mädchen“), in seinem geschichtlichen Kontext. Sie untersucht die Entwicklung des Streichquartetts bis Schubert, Schuberts Beitrag zur Gattung und die Rezeption seines Werkes durch spätere Komponisten wie Mahler und Matthus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Streichquartetts von seinen Ursprüngen bis zu Schubert, Haydns Rolle als Klassiker des Genres, Schuberts kompositorische Entwicklung und seine Hinwendung zum Streichquartett, eine detaillierte Analyse von D 810 („Der Tod und das Mädchen“), Schuberts Innovationen im Kontext der klassischen Tradition und die verschiedenen Bearbeitungen des Werkes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: 1. Entwicklung des Streichquartetts bis Schubert; 2. Schubert und seine Beziehung zur Gattung; 3. Streichquartett Nr. 14 in d-Moll (D 810): „Der Tod und das Mädchen“. Jedes Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den jeweiligen Themenbereich.
Was wird im Kapitel „Entwicklung des Streichquartetts bis Schubert“ behandelt?
Dieses Kapitel gibt einen historischen Überblick über das Streichquartett, von seinen Anfängen bis zu Haydn und der Situation vor Schubert. Es definiert die zentralen Merkmale des Streichquartetts und beleuchtet wichtige Vorläufer Schuberts, insbesondere Haydns Einfluss.
Was ist der Schwerpunkt des Kapitels „Schubert und seine Beziehung zur Gattung“?
Hier wird Schuberts Leben und Werk mit Fokus auf seine Entwicklung als Komponist und seine Hinwendung zum Streichquartett untersucht. Es analysiert den Einfluss seiner Lieder und Vorbilder auf seine Quartettkompositionen und hebt seine innovativen Beiträge zur Gattung hervor.
Worauf konzentriert sich das Kapitel über das Streichquartett D 810 („Der Tod und das Mädchen“)?
Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Analyse von Schuberts berühmtem Quartett D 810. Es untersucht die Entstehungszeit, kompositorische Besonderheiten, die Einarbeitung des Liedes „Der Tod und das Mädchen“ ins Finale und die daraus resultierenden Konsequenzen. Die Bearbeitungen durch Mahler und Matthus werden ebenfalls diskutiert.
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Schlüsselwörter sind: Franz Schubert, Streichquartett, „Der Tod und das Mädchen“, D 810, Gattungsentwicklung, Klassik, Haydn, Lied, kompositorische Innovation, Bearbeitung, Mahler, Matthus, Musikgeschichte.
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Die Arbeit zielt darauf ab, Schuberts Streichquartett D 810 im Kontext der Entwicklung des Streichquartetts zu betrachten und seinen Beitrag zur Gattung zu analysieren. Stilistische Besonderheiten, Rezeption und Bearbeitungen werden beleuchtet.
- Citar trabajo
- Claudia Irion (Autor), 2007, "Der Tod und das Mädchen" - Franz Schubert und das Streichquartett, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85736