Daß die Philosophie nicht zu Ende ist, wie im 20. Jahrhundert immer wieder behauptet wurde; daß es trotz der Krise der Philosophie möglich ist, auf dem Weg der Philosophie einen Schritt weiterzugehen; und daß die Philosophie immer in Bezug zur Nicht-Philosophie, zum Außen der Philosophie steht, das sind die zentralen Thesen von Alain Badiou. Badiou, dessen Werk in Deutschland langsam bekannt wird, legt mit seinen philosophischen Schriften eine Neukonzeption der Philosophie vor, die sowohl eine Symptomatologie des zeitgenössischen philosophischen Denkens impliziert als auch ein „Programm für die kommende Philosophie“ entwickelt. Im Mittelpunkt dieser Zusammenhänge steht das Verhältnis der Philosophie zu ihren Bedingungen, den anderen Formen des Denkens, und der Möglichkeit der "Vernähung" mit diesen Bedingungen, sei es Wissenschaft oder Politik, Dichtung oder Liebe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Platonisches Schema
- Badious Begriff der Wahrheit
- Vernähungen in der Moderne
- Aufgaben der zukünftigen Philosophie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch von Wilhelm Roskamm ist ein Manifest für die Philosophie und stellt die philosophischen Ideen von Alain Badiou vor. Der Autor argumentiert, dass die Philosophie nicht am Ende ist, sondern einen neuen Schritt machen kann, indem sie die Herausforderungen der Moderne anerkennt und eine neue Konzeption von Philosophie entwickelt. Roskamm untersucht Badious Kritik am Antiplatonismus der Moderne und seine Rückwendung auf Platon als Ausgangspunkt für die Philosophie. Der Autor zeigt auch auf, wie Badiou die Entstehung der Philosophie in Griechenland mit der Abkehr von der Dichtung und der Verbindung zum Mythos verbindet.
- Krise der Philosophie in der Moderne
- Badious Konzept von Philosophie und seine Kritik am Antiplatonismus
- Die Entstehung der Philosophie in Griechenland und ihre Verbindung zur Mathematik
- Badious platonische Geste und die Möglichkeitsbedingungen von Philosophie
- Die Rolle der Nicht-Philosophie und des Außen der Philosophie in Badious Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beschreibt die Krise der Philosophie und ihre ständige Selbstrücknahme durch die Kritik an der Metaphysik. Sie stellt die Frage, ob es noch einen Weg gibt, die Philosophie neu zu denken und aus der Sackgasse zu führen.
Platonisches Schema
Dieses Kapitel untersucht Badious Rückwendung auf Platon und seine Kritik am Antiplatonismus. Es zeigt, wie Badiou die platonische Geste als eine philosophische Geste begreift und sie mit den Möglichkeitsbedingungen von Philosophie in Verbindung setzt.
Badious Begriff der Wahrheit
Dieses Kapitel beleuchtet Badious Konzept der Wahrheit und wie es sich von traditionellen philosophischen Konzepten unterscheidet. Es zeigt, wie Badiou die Wahrheit mit der Ereignisstruktur und der ontologischen Entscheidung verbindet.
Vernähungen in der Moderne
In diesem Kapitel analysiert Roskamm, wie Badiou die modernen Denktraditionen kritisiert und sie in Beziehung zu seinen eigenen philosophischen Ansätzen setzt. Es werden unter anderem die Einflüsse von Descartes, Kant und Heidegger diskutiert.
Aufgaben der zukünftigen Philosophie
Dieses Kapitel zeigt, wie Badiou die Aufgaben der zukünftigen Philosophie definiert und welche Herausforderungen sich für sie stellen. Es behandelt Themen wie die Beziehung der Philosophie zu anderen Disziplinen, die Rolle der Kritik und die Bedeutung der Wahrheit.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen des Buches sind: Alain Badiou, Philosophie, Platonismus, Antiplatonismus, Wahrheit, Ereignisstruktur, ontologische Entscheidung, Moderne, Kritik, Philosophiegeschichte, Nicht-Philosophie.
- Quote paper
- Wilhelm Roskamm (Author), 2002, Alain Badiou und die Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85881