In der vorliegenden Ausarbeitung soll deutlich werden, dass die Problematik der Benachteiligung von Jungen hinsichtlich der Bildung durch den medienwirksam inszenierten PISA-Schock ans Tageslicht geholt wurde. Es „werden Benachteiligungen im Geschlechterverhältnis angesichts des ´Aufholens´ von Mädchen auch für Jungen konstatiert, insbesondere vor dem Hintergrund der besseren schulischen Leistungen von Mädchen und der ´riskanten´ Verhaltensweisen von Jungen. Infrage gestellt werden geschlechtstypische Strukturen auch mit der Diskussion um die ´Feminisierung´ von Erziehung und Bildung“.
Die Schlagzeilen der Presse, die so genannten „medientypischen Blähungen“ sollen als notwendige Inszenierungen entlarvt werden, die eine Chance für die Weiterentwicklung der Praxis darstellen. Allerdings soll auch darauf verwiesen werden, dass diese Dramatisierung ebenso eine große Gefahr in sich birgt. Durch das Aufzeigen von Fakten und Tatsachen aus der PISA-Studie sowie aus weiteren Untersuchungen soll aufgezeigt werden, dass sowohl Jungen als auch Mädchen von den „Bewältigungsanforderungen qua Geschlecht“ betroffen und demzufolge beide Geschlechter benachteiligt sind.
Da sich das Thema der Ausarbeitung lediglich auf die Jungen bezieht, jedoch keine Begründungen, sondern nur Hypothesen vorliegen, warum Jungen beispielsweise in der PISA-Studie „so schlecht abschneiden“, wird im Folgenden die Problematik dargestellt, die auf einen Jungen im „Zeitalter der Entdramatisierung der Gegensätze“ zukommt. Es soll anhand eines nah am Text entwickelten Koordinatensystems die „Inszenierungsnot der Jungen“ erläutert werden. Daran anschließend wird das Variablenmodell von Reinhard Winter und Gunter Neubauer als ein möglicher Handlungsansatz vorgestellt, der die Relevanz der in der Ausarbeitung dargestellten Erkenntnisse für die pädagogische Praxis im Umgang mit Jungen berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jungen im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit
- Wer ist nun das benachteiligte Geschlecht?
- Feminisierung der Erziehung und Bildung als Grund der Benachteiligung der Jungen?
- Gefahr und Chance von medientypischen Blähungen.
- Der Genderbegriff..
- Geschlecht als Kategorie
- Geschlecht als Konstruktion in der „Kultur der Zweigeschlechtlichkeit“..
- Männliche Inszenierungen….
- Das Variablenmodell „balanciertes“ Junge- und Mannsein.
- Entwicklung des Variablenmodells.
- Funktion des Variablenmodells.....
- Folgerungen des Modells für die Praxis...
- Fazit..........\li>
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern Jungen im Bildungssystem benachteiligt sind, insbesondere vor dem Hintergrund der medienwirksam inszenierten Ergebnisse der PISA-Studie. Die Arbeit untersucht die Argumentation der „Feminisierung der Erziehung und Bildung“, die als Ursache für die vermeintliche Benachteiligung von Jungen genannt wird. Dabei wird die mediale Inszenierung der Thematik kritisch beleuchtet und der Genderbegriff in seinen verschiedenen Dimensionen beleuchtet.
- Die Inszenierung der „Jungenproblematik“ in der öffentlichen Diskussion
- Die Rolle der PISA-Studie und deren Interpretation
- Die Kritik an der „Feminisierung“ von Erziehung und Bildung
- Der Genderbegriff und seine Bedeutung für die Bildung von Jungen
- Mögliche Handlungsansätze im Umgang mit Jungen in der pädagogischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Benachteiligung von Jungen im Bildungsbereich vor und setzt die Ausarbeitung in den Kontext der PISA-Studie und der öffentlichen Diskussion um die „Feminisierung“ von Erziehung und Bildung. Sie zeigt auf, dass die mediale Inszenierung der Thematik sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
- Jungen im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit: Dieses Kapitel beleuchtet die mediale Darstellung der „Jungenproblematik“ und zeigt auf, wie die Ergebnisse der PISA-Studie dazu beigetragen haben, das Thema der Benachteiligung von Jungen in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken.
- Wer ist nun das benachteiligte Geschlecht?: Dieses Kapitel stellt die Benachteiligungen von Jungen und Mädchen im Bildungsbereich gegenüber und versucht, die Frage zu beantworten, welches Geschlecht tatsächlich benachteiligt ist.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Ausarbeitung sind: Jungen, Bildung, Benachteiligung, PISA-Studie, Gender, Feminisierung, Medieninszenierung, Variablenmodell, pädagogische Praxis. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Jungen in der heutigen Gesellschaft benachteiligt sind, insbesondere im Bildungsbereich, und beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die zu dieser vermeintlichen Benachteiligung beitragen könnten. Dabei wird die Rolle der Medien und die Bedeutung des Genderbegriffs für die Bildung von Jungen besonders hervorgehoben.
- Arbeit zitieren
- Corinna Kühn (Autor:in), Elena Kramer (Autor:in), Nira Leven (Autor:in), 2007, Sind Jungen die neuen Bildungsverlierer?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86076