Das Internet gehört zur Lebenswirklichkeit der Menschen inzwischen so selbstverständlich dazu wie das Telefon/Handy, der Fernseher oder das Radio. Nur knapp zehn Jahre benötigte das Medium Internet, um die Lebensumstände der Menschen gravierend zu verändern. Sich „im Netz“ die aktuellsten Nachrichten anzusehen, die neuesten Lieder herunterzuladen oder sich unterhalten zu lassen – die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit macht es möglich. Das Internet von heute ist mit dem Internet der ersten Stunde nicht mehr zu vergleichen. Technische Veränderungen, die vor allem die Handhabung der verschiedenen Anwendungen im Internet erleichtern, haben zum Beispiel aus dem passiven Medienrezipient früherer Zeit einen aktiven Mitgestalter gemacht, mitzumachen an der journalistischen Produktion – sofern er es will. Eine Aufgabe, die früher professionellen Redaktionen und Journalisten vorbehalten war.
Einher geht diese Entwicklung mit einer Diskussion über die Qualität solcher von Laien produzierten Informationen. Ist tatsächlich jeder dazu in der Lage, Informationen adäquat zu recherchieren, aufzubereiten und darzustellen? Wie ist es um die Relevanz solcher Texte bestellt? Eine Antwort auf diese und andere Fragen soll diese Arbeit leisten und leistet damit einen ergänzenden Beitrag zur publizistischen Qualitätsforschung, insbesondere der Journalistik.
Die theoretische Basis zur Beantwortung der Frage nach der Qualität im Laienjournalismus bilden zunächst allgemeine Überlegungen zum Journalismus und zur Kommunikation im Internet, speziell zur Kommunikation in Weblogs. In Kapitel 3 soll eine theoretische Basis zum Begriff der Qualität im Journalismus gelegt werden. Aus den theoretischen Überlegungen werden schließlich 26 Qualitätskriterien entwickelt, anhand derer die Qualität der Laienjournalisten gemessen werden kann. Im empirischen Teil, den Kapiteln 4 und 5, werden diese Kriterien an insgesamt 300 Texten von Autoren des Projekts „Opinio“ der Rheinischen Post angewendet, um die Qualität in diesen Texten zu messen. Damit macht diese Arbeit eine ausgewogene Qualitätsmessung und eine Setzung von Mindeststandards im Laienjournalismus möglich.
Die aufgestellte These, dass es um die Qualität in einigen Projekten, in denen Laien schreiben können, gar nicht so schlecht bestellt ist, wird letztlich bestätigt.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2. Aktuelle Relevanz des Themas
- 1.3. Methodische Herangehensweise und Aufbau der Arbeit
- A Theoretische Grundlagen
- 2. Einführung ins Thema
- 2.1. Was ist Journalismus?
- 2.2. Zum Journalismus im Internet
- 2.3. Was ist Laienjournalismus?
- 2.4. Das Prinzip des Public Journalism
- 2.4.1. Kritik am Public Journalism
- 2.4.2. Erkenntnisse für den Laienjournalismus
- 2.5. Entwicklung der Kommunikation im Internet
- 2.5.1. Individualisierung der Massenkommunikation
- 2.5.2. Die Blogosphäre
- 2.5.2.1. Was sind Weblogs?
- 2.5.2.2. Welche Vorteile haben Weblogs?
- 2.5.2.3. Wer bloggt und warum?
- 2.5.2.4. Sind Blogs Journalismus?
- 3. Zur Qualität im Journalismus
- 3.1. Allgemeine Überlegungen zur Qualität
- 3.2. Abgrenzungsprobleme
- 3.3. Journalistische Qualität in der Entwicklung
- 3.4. Anerkannte Kriterien journalistischer Qualität
- 3.4.1. Die durch Gesetze geschaffenen Rahmenbedingungen
- 3.4.2. Durch den Pressekodex geschaffene Rahmenbedingungen
- 3.4.3. Durch Normen geschaffene Kriterien
- 3.4.4. Zur speziellen Qualität im Nachrichtenjournalismus
- 3.4.5. Zur Qualität der Recherche im Journalismus
- 3.4.6. Zur sprachlichen Qualität im Journalismus
- 3.5. Experten und ihr Qualitätsbegriff
- 3.5.1. Das Modell von Haller
- 3.5.2. Das Modell von Mast
- 3.5.3. Das Modell von Rager
- 3.5.4. Das Modell von Pöttker
- 3.5.5. Das Modell von Ruẞ-Mohl
- 3.5.6. Modelle im Überblick
- 3.6. Zur (textlichen) Qualität im Internet
- B Empirischer Teil
- 4. Qualitätsanalyse des Laienjournalismus am Beispiel „Opinio“ der Rheinischen Post
- 4.1. Intensive Inhaltsanalyse
- 4.2. Das Projekt Opinio der Rheinischen Post
- 4.3. Grundsätzliches zur Analyse
- 4.4. Die Kriterien textlicher Qualität dieser Arbeit
- 4.4.1. Die Messung von Aktualität
- 4.4.2. Die Messung von Relevanz
- 4.4.3. Die Messung von Recherche/Genauigkeit der Darstellung
- 4.4.4.1. Zur Quellentransparenz
- 4.4.4. Die Messung der Vermittlungsleistung
- 4.4.4.1. Die Beantwortung der W-Fragen
- 4.4.4.2.
- 5. Ergebnisse
- 5.1. Das Alter der Autoren
- 5.2. Das Geschlecht der Autoren
- 5.3. Zur Qualität der Texte der Top-30-Autoren
- 5.3.1. Die Gesamtqualität
- 5.3.2. Das Kriterium Aktualität
- 5.3.3. Das Kriterium Relevanz
- 5.3.4. Das Kriterium Recherche/Genauigkeit
- 5.3.5. Das Kriterium Vermittlungsleistung
- 5.4. Gesamtauswertung der Kriterien nach Punktemaximum
- 6.Zusammenfassung und Ausblick
- 7. Literaturverzeichnis
- Qualität im Laienjournalismus
- Entwicklung eines Instruments zur Qualitätsmessung
- Relevanz von Laienjournalismus
- Theoretische Grundlagen des Journalismus
- Empirische Analyse von Laienjournalismus-Texten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Qualität im Laienjournalismus und zielt darauf ab, ein Instrument zur Qualitätsmessung zu entwickeln. Sie untersucht die Frage, ob Laien in der Lage sind, Informationen adäquat zu recherchieren, aufzubereiten und darzustellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit erläutert werden. Die aktuelle Relevanz des Themas wird hervorgehoben und die methodische Herangehensweise sowie der Aufbau der Arbeit vorgestellt.
Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit allgemeinen Überlegungen zum Journalismus und zur Kommunikation im Internet, speziell zur Kommunikation in Weblogs. Anschließend wird eine theoretische Basis zum Begriff der Qualität im Journalismus gelegt, aus der 26 Qualitätskriterien entwickelt werden. Diese Kriterien dienen der Messung der Qualität im Laienjournalismus.
Der empirische Teil der Arbeit besteht aus einer Qualitätsanalyse von 300 Texten von Autoren des Projekts „Opinio“ der Rheinischen Post. Die 26 entwickelten Kriterien werden auf diese Texte angewendet, um die Qualität in ihnen zu messen.
Schlüsselwörter
Laienjournalismus, Journalismusqualität, Qualitätsmessung, Weblogs, Opinio, Rheinische Post, Recherche, Vermittlungsleistung, Aktualität, Relevanz, Genauigkeit.
- Quote paper
- Daniel Gonzales-Tepper (Author), 2007, Wenn Laien zu Autoren werden - Qualität im Laienjournalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86087